Zusammenfassung
Von den 50er Jahren bis Mitte der 70er Jahre herrschte ein ausgesprochenes Wachstumsdenken, das mit der Phase des Wiederaufbaus begann und mit der Energiekrise vorläufig ein Ende fand. Kurz- und mittelfristige Prognosen waren gefragt, um genauere Auskunft über die zu erwartenden Veränderungen zu erfahren. Ein brauchbares theoretisches Fundament auf mittlere und lange Sicht war insbesondere die Theorie von Jean Fourastié, die sich mit dem Strukturwandel in der Wirtschaft, d.h. vor allem mit den daraus zu erwartenden Wanderungen der Beschäftigten vom primären über den sekundären zum tertiären Sektor befaßte. Langfristig angelegte Theorien und daraus abgeleitete oder daran orientierte Prognosen einschließlich einer Erörterung der damit verbundenen Problematik waren kaum von Interesse, da man von einem stetigen Wachstum der Wirtschaft und auch einer anhaltenden Zunahme der Bevölkerung ausging. Wenn Schätzungen oder Prognosen über mehrere Jahrzehnte vorgenommen wurden, wie für den Wohnungsbau, das Verkehrswesen oder die Einwohnerzahlen, so wurde kaum über verbundene Probleme, immanente Risiken oder die Begrenztheit der natürlichen Ressourcen diskutiert. Vielmehr war aufgrund dieses “Wachstumsvertrauens” die Übung verbreitet, Projektionen der bisherigen Entwicklung anzufertigen. Dabei ist festzustellen, daß die historische Perspektive völlig ausgeklammert wurde. Doch der Blick in die Geschichte hätte zeigen können, daß eine “stetige Entwicklung” weder in der wirtschaftlichen Sphäre noch in anderen Lebensbereichen zu finden ist.
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Tank, H. (1986). Zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung und ihrer Bedeutung für die öffentliche Hand. In: Öffentliche Verwaltungen und städtisches Entwicklungspotential. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 3209. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87732-1_2
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Print ISBN: 978-3-531-03209-2
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