Zusammenfassung
“Die besten Quellen der Geistesgeschichte liegen unbeachtet am Wegesrand und warten darauf, daß jemand kommt und sie aufhebt” — schrieb Hans-Joachim Schoeps vor einem Vierteljahrhundert in seinem für die Zeitgeistforschung richtungsweisenden Buch.1 Denn weit mehr als “die an der Darstellung der Haupt- und Staatsaktionen orientierte Faktenhistorie”2 oder als rein ideengeschichtlich ausgerichtete Forschungsrichtungen sei die Zeitgeistforschung auf eine möglichst heterogene, vor allem sogenannte Trivial- und Mikroquellen berücksichtigende Quellenbasis angewiesen. “Gerade die höchsten Schöpfungen des menschlichen Geistes wie die großen Kunstwerke oder die philosophischen Systeme kommen für das Anliegen der Geitesgeschichte nicht in erster, sondern in letzter Linie in Frage”; denn “das Lebensgefühl der kleinen Leute (sei) heutzutage der wichtigste Orientierungspunkt für die Zeitgeistforschung.”3
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Anmerkungen
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© 1988 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Stach, R., Müller, W. (1988). Methodologische Vorbemerkungen über den Quellenwert von Schulwandbildern für die Zeitgeistforschung. In: Schulwandbilder als Spiegel des Zeitgeistes zwischen 1880 und 1980. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 3229. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87649-2_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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