Zusammenfassung
An alle Tests zur Untersuchung von Persönlichkeitsmerkmalen, insbesondere auch zur Überprüfung von internen Lernbedingungen bei Schülern, ist die Forderung nach Objektivität zu richten. “Unter Objektivität eines Testes verstehen wir den Grad, in dem die Ergebnisse eines Testes unabhängig vom Untersucher sind. Ein Test wäre demnach vollkommen objektiv, wenn verschiedene Untersucher bei demselben Pbn zu gleichen Ergebnissen gelangten.” (LIENERT 1969, S.13) Wir wollen hier auch von Intercoderreliabilität sprechen. Für die Beurteilung von Aufsätzen durch mehrere Beurteiler wäre ein hoher Koeffizient für die Intercoderreliabilität wünschenswert, Deutschlehrer als Professionals in Sachen Beurteilung sollten zu einer übereinstimmenden Aufsatzbewertung in der Lage sein. Für die analytische Beurteilung wäre mit BECK (1974, S.23) zu fordern, daß Kriteriensysteme Ermessensentscheidungen auf ein Minimum reduzieren. Der Identität des Beurteilungsgegenstandes würde dann die Identität der Beurteilungs- als Feststellungsleistung entsprechen; Objektivität wäre dann nicht nur Unabhängigkeit des Urteils von subjektiven Einflüssen, sondern auch Sachgerechtigkeit, die den Vergleich von Aufsatzleistungen erlaubt. Mit gewissem Recht spricht man von einem kompetent urteilenden Lehrer, wenn dieser zur selben Note kommt wie ein mitbewertender Kollege (31). Dies ist jedoch, wie sich noch zeigen wird, nicht ganz unbedenklich.
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© 1984 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Grzesik, J., Fischer, M. (1984). Die Güte der analytischen Aufsatzbeurteilung. In: Was leisten Kriterien für die Aufsatzbeurteilung?. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 3192. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87644-7_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-87644-7_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-03192-7
Online ISBN: 978-3-322-87644-7
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