Zusammenfassung
Die zunehmende Herstellung von Industriegütern in der Dritten Welt, die für die Verwendung in den Industrieländern bestimmt sind, läßt sich kaum als eindimensionale Tendenz begreifen und politisch verarbeiten. Hinter dem Phänomen der sich verändernden Handelsströme stehen Prozesse mit unterschiedlichen Triebfedern, unterschiedlichen Konsequenzen für die Weltwirtschaft und die einzelnen Volkswirtschaften, sowie konkurrierenden Durchsetzungsansprüchen. Die auslösenden Faktoren sind ihnen gemeinsam: ehedem auf einige wenige Länder der Erde beschränktes Produktionswissen wurde mehr oder weniger über den ganzen Globus übertragbar. Die physischen Kommunikationsbarrieren zwischen entfernten geographischen Regionen wurden mit technischer Hilfe drastisch verringert und somit ökonomisch überwindbar für ein wesentlich breiteres Spektrum an Austauschbeziehungen als je zuvor. Die sich dadurch ergebenden Möglichkeiten wurden sowohl von Produzenten in der industriell zurückgebliebenen Welt dazu genutzt, Industrieprodukte herzustellen und in den bisherigen industriellen Zentren anzubieten, als auch von Unternehmen dieser Zentren, um anderswo günstiger zu produzieren. Die Staaten der Dritten Welt begannen, die Exportproduktion auf ihren Territorien zu fördern, um im Lande Einkommen entstehen zu lassen, das
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a)
Ansprüche auf wirtschaftliche Leistungen anderer Länder, sprich Importkraft, verschafft und
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b)
den Markt für die heimische Produktion erweitert und damit zur Entstehung neuen Einkommens führt.
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Pfaller, A. (1981). Schlußbetrachtungen. In: Industrieexporte aus Entwicklungsländern im weltwirtschaftlichen Interessenkonflikt. Forschungsbericht des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 3082. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87571-6_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-87571-6_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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