Zusammenfassung
Schon ein erster Überblick über die geschilderte faktische Situation der betrieblichen Arbeitsstättenstruktur, der Aufgabenverteilung innerhalb der mehrstufigen Betriebsratsinstitutionen und der Weisungs-und Leitungsstruktur in den unterschiedlichen Typen der untersuchten Großunternehmen läßt die teilweise erheblichen Abweichungen von den betriebsverfassungsrechtlichen Organisationsnormen und die Modifikationen der betriebsverfassungsrechtlichen Grundbegriffe in der Praxis erkennen. Es ist sicher müßig, nach den persönlichen Motiven der Beteiligten zu fragen, unumgänglich aber ist es, neben den Ursachen die Auswirkungen der empirisch feststellbaren Praxis in den Großunternehmen zu erforschen. Denn der Regelungsun Gestaltungsanspruch, den das BetrVG für alle dem Gesetz unterfallenden Unternehmen erhebt, wäre potentiell aufgehoben, wenn die Großunternehmen — unabhängig vom Gesetz — im Wege der Vereinbarung ihre eigenen Bedingungen und Voraussetzungen der betriebsverfassungsrechtlichen Mitbestimmunspraxis schaffen würden.
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Anmerkungen
Vgl. BR-Drucks. 715/70 S. 36; BT-Drucks. VI/1786, S. 34; zu BT-Drucks. VI/2729 S. 19.
Dietz/Richardi, aaO., § 3 Rdnr. 1; GK-Kraft, aaO., § 1 Rdnr. 36; Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 3 Rdnr. 1; Schaub, Arbeitsrechts-Hand-buch, 4. Aufl., München 19 80, S. 1097; ebenso zum BetrVG 52 Hueck/Nipperdey, Bd. II/1, S. 295; Nikisch, III, S. 31; Bunge, Tarifinhalt und Arbeitskampf, Königstein/Ts., 1980, S. 59 f.; Tesarczyk, Betriebliche Sondervertretungen der Arbeitnehmer und Vertretungsanspruch des Betriebsrats, Diss. jur., Marburg 1979, S. 36 ff.; Schwendey, Abänderbarkeit betriebsverfassungsrechtlicher Rechtssätze durch Tarifvertrag und Betriebsvereinbarung, Diss. jur. Hamburg 1969, S. 10 f. m.w.N. in Fußn. 2.
BAG AP Nr. 1 zu § 80 ArbGG und in BB 1978, S. 962 f., 963 a.E.; zweifelnd LAG Berlin, SAE 1965, S. 12 ff., 13.
Allerdings folgt der zwingende Charakter der angesprochenen Vorschriften nicht aus der “Natur von Organisationsnormen” schlechthin, wie gelegentlich behauptet wird, sondern aus der spezifischen Ausgestaltung der betriebsverfassungsrechtlichen Normen über Organisation, Wahl und Zusammensetzung der Betriebsvertretungen (Hueck/Nipperdey, II/1, S. 295; GK-Fabricius, aaO., Einl. Rdnr. 111 f.; Kammann/Hess/Schlochauer, aaO., Vorbem. § 1 Rdnr. 49); anders wäre jedenfalls die ausdrückliche gesetzliche Zulassung abweichender Regelungen in Einzelfällen nicht zu erklären (vgl. §§ 3, 38 Abs. 1, 47 Abs. 4 usw.); davon ist offenbar auch der Gesetzgeber, wenn auch mit mißverständlicher, verallgemeinernder Formulierung, ausgegangen (vgl. Fn. 1).
Vgl. die Nachweise in BAG AP Nr. 5 zu § 3 BetrVG 52; ArbG Berlin, AP Nr. 1 zu § 4 BetrVG 72.
Zu den Änderungen im Begriff des Nebenbetriebes vgl. Dietz/Richardi, aaO., § 4 Rdnr. 4 f.; GK-Kraft, aaO., § 4 Rdnr. 26; Neumann-Duesberg, AR-Blattei D Betrieb I — Begriff C II 1.
BT-Drucks. I/1546 (1950) S. 2 zu § 3 Abs. 1: “Betrieb im Sinne dieses Gesetzes ist der Arbeitsverbund von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, der mit Hilfe von Arbeitsmitteln bei räumlicher Zusammenfassung bestimmte nicht hoheitliche Aufgaben fortgesetzt verfolgt”. In der amtlichen Begründung heißt es dann: “Die Fassung ist denkbar weit gewählt... In der gewählten Formulierung ist entsprechend der gesamten Konzeption des Gesetzes der Arbeitsverbund der im Betrieb tätigen Personen gegenüber der räumlichen Zusammenfassung materieller und immaterieller Betriebsmittel in den Vordergrund gerückt”.
Vgl. dazu den Ausschußbericht des Abgeordneten Säbel, der in RdA 1952, S. 281 ff., 282, abgedruckt ist.
Betrieb und Unternehmen als Rechtsbegriffe, in: Festschrift für Viktor Ehrenberg, Leipzig 1927 (Leipziger Rechtswissenschaftliche Studien, Bd. 21), S. 1 ff.
Gamillscheg, “Betrieb” und “Bargaining unit” — Versuch des Vergleichs zweier Grundbegriffe, in: ZFA 1975, S. 357 ff., 358 f.; Säcker, Die Wahlordnungen zum Mitbestimmungsgesetz, München 1978, S. 101 f.; Dietz/Richardi, aaO., § 1 Rdnr. 56.
Zur heutigen Kritik an Jacobi vgl. aber auch Dietz/Richardi, aaO., § 1 Rdnr. 56; Neumann-Duesberg, aaO., B I 1.
BAG AP Nr. 1 zu § 47 BetrVG 72 und in BB 1978, S. 962 f.
Dazu Raiser, Das Unternehmen als Organisation, Berlin 1969, S. 125 ff., der zu Recht den Realitätsverlust der überkommenen betriebsverfassungsrechtlichen Begrifflichkeit als unerträglich für die Regelung heutiger sozialer Organisationen ansieht, S. 121. ähnlich Ott, Recht und Realität der Unternehmenskorporation, Tübingen 1977, S. 117 ff.
Grundsätzlich zum angesprochenen Problem Rancke, Die freien Berufe zwischen Arbeitsund Wirtschaftsrecht, Berlin 1978, S. 67 ff., 73 f.
Symptomatisch ist der weite Beurteilungsspielraum, den das BAG in AuR 1978, S. 254 ff., 256, den Tatsachengerichten bei der Feststellung der die Entscheidung tragenden Tatsachen und ihrer Wertung für den Begriff “räumlich weit vom Hauptbetrieb entfernt” zubilligt.
Außerhalb der Lehrbücher und Kommentare sind vor allem zu nennen Endemann, Zur Frage der Eigenständigkeit von Betriebsratsmehrheiten und Betriebsabteilungen, in: AuR 1954, S. 75 ff.; Unverzagt, Die arbeitsrechtlichen Begriffe “Betrieb” und “Unternehmen”, in: AuR 1955, S. 37 ff.; Gramm, Zum Begriff des Betriebes, in: AuR 1964, S. 293 ff.; Knieper/ Jahrmarkt, Zweigniederlassung, Zweigbüro, Filiale, Nebenbetrieb, Berlin 1972, S. 152 ff.; Gamillscheg, aaO.; Löwisch, Einheitlicher Betrieb und Mehrheit von Unternehmen, in: RdA 1976, S. 35 ff.; Säcker, aaO., S. 41 ff., 101 ff.; Schwark, Spartenorganisation in Großunternehmen und Unternehmensrecht, in: ZHR 142 (1978), S. 203 ff., 211 f.; Birk, aaO.; Schimana, Hauptbetriebe — Nebenbetriebe — Betriebsteile nach dem Betriebsverfassungsgesetz, in: BB 1979, S. 892 ff.
aaO., S. 399 f.
Dietz/Richardi, aaO., § 1 Rdnr. 66, 78; Kammann/Hess/Schlochauer, aaO., § 1 Rdnr. 4; Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 1 Rdnr. 14; Birk, aaO., S. 226 f. bei Fußn. 8, 232; BAG, AuR 1978, S. 254 ff., 256.
So ausdrücklich BAG AP Nr. 5 zu § 3 BetrVG 52 unter h) und AP Nr. 1 zu § 106 BetrVG 72.
“Es ist ein grundliegendes Anliegen des BetrVG, durch die Einrichtung von Vertretungen der Belegschaft zu gewährleisten, daß vor allem die personellen und sozialen Angelegenheiten der Arbeitnehmer möglichst effektiv wahrgenommen werden können” (ArbG Berlin, AP Nr. 1 zu § 4 BetrVG 72; ähnlich BAG AP Nr. 2 zu § 4 BetrVG 72 (“nachhaltig vertreten”); LAG Hamm, EzA § 4 BetrVG 72 Nr. 2 und Fitting/ Auffarth/Kaiser, aaO. § 1 Rdnr. 14; Galperin, in: Galperin/Löwisch, aaO., § 1 Rdnr. 8 (ebenso GK-Kraft, aaO., § 4 Rdnr. 9) stellt dagegen auf eine “sinnvolle” bzw. “vernünftige” Ordnung der Betriebsverfassung, vermittelt durch den Betriebsbegriff, ab.
Gramm, aaO., S. 298 f.; Säcker, aaO., S. 102; ähnlich Schimana, aaO., S. 894.
In: AP Nr. 5 zu § 3 BetrVG 52.
In: AuR 1978, S. 254 ff., 256.
BAG AP Nr. 5, 7 und 9 zu § 3 BetrVG 52; in: AuR 1978, S. 254 ff., 256; LAG Hamm, DB 1978, S. 1282; ArbG Berlin, AP Nr. 1 zu § 4 BetrVG 72; Birk, aaO., S. 227, 230; Neumann-Duesberg, aaO., C II 2 c; Gamillscheg, aaO., S. 398 f.; Kammann/Hess/Schlochauer, aaO., § 1 Rdnr. 2, § 4 Rdnr. 9; Dietz/Richardi, aaO., § 1 Rdnr. 63, 79; Galperin/Löwisch, aaO., § 1 Rdnr. 8; Unverzagt, aaO., S. 38; Endemann, aaO., S. 77.
Gamillscheg, aaO., S. 399; Säcker, aaO., S. 102.
“Das LAG ist zunächst zutreffend davon ausgegangen, auch nach dem neuen BetrVG solle möglichst kein 3etrieb ohne Betriebsrat sein, wenn er die geforderte Größe erreicht”, BAG AP Nr. 2 zu § 4 BetrVG 72 und öfter; ebenso Schaub, aaO., S. 973.
BAG AP Nr. 2 zu § 4 BetrVG 72: “Die neue gesetzliche Regelung unterscheidet sich von der alten allein dadurch, daß nunmehr alle Nebenbetriebe, die die Voraussetzungen des § 1 BetrVG erfüllen — also in der Regel mindestens 5 ständig wahlberechtigte Arbeitnehmer beschäftigen — den selbständigen Betrieben gleichgestellt sind und einen eigenen Betriebsrat zu wählen haben”; all. Ansicht, vgl. nur GK-Kraft, § 4 Rdnr. 25.
Die Betriebsteile müssen zwar stets definitionsgemäß in den Hauptbetrieb organisatorisch eingegliedert sein (Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 4 Rdnr. 2; Dietz/Richardi, aaO., § 4 Rdnr. 18), können aber gleichwohl räumlich ausgegliedert (“weit entfernt”) sein (Galperin/ Löwisch, aaO., § 4 Rdnr. 10); eine begriffliche Unterscheidung, deren sachliche Berechtigung nur schwer einsehbar ist.
RGZ 113, S. 87 ff., 89 mit Bezug auf die Grundlagen, die bereits in der berühmten Entscheidung zur Betriebsrisikolehre in E 116, S. 272 ff., 275 entwickelt wurden.
Das RAG übernahm die Formel des Reichsgerichts, vgl. RAG ARS 6, 411 ff., 414; 17, 409 ff., 214, bis es unter dem Einfluß der Lehre von Jacobi die auch heute noch gebräuchliche, im wesentlichen unveränderte Begriffsformeln definierte, vgl. RAG ARS 30, 323 ff., 326.
So etwa BAG AP Nr. 5 zu § 3 BetrVG 52; AP Nr. 2 zu § 4 BetrVG 72; Neumann-Duesberg, Anm. zu BAG AP Nr. 5 zu § 3 BetrVG 52; Galperin/ Löwisch, aaO., § 1 Rdnr. 8; dagegen etwa Dietz/Richardi, aaO., § 1 Rdnr. 55; zurückhaltend GK-Kraft, § 4 Rdnr. 15.
BAG AP Nr. 1 zu § 81 BetrVG 52; Nr. 1 zu § 88 BetrVG 52; Nr. 9 zu § 3 BetrVG 52; GK-Kraft, aaO., § 4 Rdnr. 5 m.w.N.; Schimana, aaO., S. 892 m.w.N.
Ausdrücklich a.A. Dietz/Richardi, aaO., § 1 Rdnr. 55 a.E., und Nikisch, Bd. I, 3. Aufl., Tübingen 1961, S. 149; (früher schon Jacobi, aaO., S. 5 Fußn. 12). Ob für einen nicht spezifisch betriebsverfassungsrechtlichen Betriebsbegriff etwas anderes gilt (so Nikisch, aaO., der die allgemeine Definition aus Gründen der Begriffseinheitlichkeit aber auch ins BetrVG übernimmt), kann hier nicht untersucht werden; der Gesetzgeber des BetrVG 52 hatte in seiner — später zurückgezogenen — Definition des Betriebsbegriffs (siehe oben Fußn. 7) die personale Komponente des Begriffs besonders hervorgehoben, eine Definition wie sie schon von einigen Kommentaren zum BRG 1920 vertreten wurde (vgl. Nikisch, aaO. S. 149 m.w.N.). das BAG, AP Nr. 4 zu § 111 BetrVG 72 und EzA Nr. 13 zu § 111 BetrVG 72, hat jetzt ebenfalls die Arbeitnehmer zum begriffsnotwendigen Teil des Betriebsbegriffs erklärt.
GK-Thiele, aaO., Einl. Rdnr. 19 ff.; Gamillscheg, aaO., S. 358.
Säcker, aaO., S. 102.
AP Nr. 5 zu § 3 BetrVG 52.
Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 1 Rdnr. 14; Säcker, aaO., S. 102 f.; Knieper/Jahrmarkt, aaO., S. 155.
Birk, aaO., S. 226 f., 232; das BAG, AuR 1978, S. 254 ff., 256, scheint die Grenze dagegen erst beim Mißbrauchstatbestand ziehen zu wollen.
BAG,BB 1978, S. 962 f., 963.
Das BAG, AP Nr. 5 zu § 3 BetrVG 52, ist demgegenüber der Ansicht, daß es “wichtiger ist, ob der Verhandlungspartner des Betriebsrats zum einzelnen ‘Betrieb’ gehört, als ob dieser Verhandlungspartner einer übergeordneten Stelle gegenüber intern weisungsgebunden” ist; “unschädlich ist es..., wenn der Verhandlungspartner des Betriebsrats auf der Arbeitgeberseite gewissen internen Bindungen unterliegt, also nicht völlig frei entscheiden kann” (ähnlich BAG AP Nr. 7 zu § 3 BetrVG 52).
In der Literatur ist kaum eine einheitliche Stellungnahme auszumachen: Fitting/Auffarth/ Kaiser, aaO., § 1 Rdnr. 14 (ähnlich Rüthers, Mitbestimmungsprobleme in Betriebsführungsaktiengesellschaften, in: BB 1977, S. 605 ff., 612), stellen wohl die Arbeitnehmernähe der Interessenvertretung in den Vordergrund, betonen dann aber die (subsidiäre) Pflicht der Unternehmensleitung zu Verhandlungen mit der betrieblichen Interessenvertretung; Birk, aaO., S. 231, betont ebenfalls die Arbeitnehmernähe, hält aber einen Betriebsleiter mit “Restkompetenzen” für ausreichend; anders dagegen Gramm, aaO., S. 295, 297 f. (ebenso ArbG Berlin, AP Nr. 1 zu § 4 BetrVG 72), der von einem Betrieb nur sprechen will, wenn dieser auch eine eigenständige und umfassende Leitung des Personalwesens aufweist (ähnlich Schimana, aaO., S. 894); Säcker, aaO., S. 102 f., 109, will beide Prinzipien in einer Gesamtbetrachtung gewichten.
BAG AP Nr. 7 Zu § 3 BetrVG 52; AP Nr. 2 zu § 4 BetrVG 72; dem Inhalt nach ebenso ohne ausdrückliche Erwähnung in ArbuR 1978, S. 254 ff., 255 f.
BAG AP Nr. 7 zu § 3 BetrVG 52; davor noch BAG AP Nr. 4 zu § 3 BetrVG 52.
wie hier Birk, aaO., S. 230 Fußn. 36.
Die Führung eines gemeinsamen Betriebs durch mehrere Unternehmen macht das BAG auch in erster Linie von der Existenz einer einheitlichen faktischen Betriebsleitung abhängig; vgl. nur BAG AP Nr. 1 zu § 21 KSchG 51; AP Nr. 10 zu § 3 BetrVG 52; Säcker, aaO., S. 104 ff. m.w.N.; Halberstadt, Zur einheitlichen Interessenvertretung von Belegschaften im Konzern, in: BB 1963, S. 1141 ff., 1142, und Löwisch, aaO., S. 37 f.; neuerdings läßt das BAG, EzA Nr. 2 zu § 1 BetrVG 72, allerdings eine faktische Kooperation als Indiz für vertraglich vereinbarte, gemeinsame Führung nicht mehr zu und erschwert damit den Nachweis eines solchen gemeinsamen Betriebs mehrerer Unternehmen.
Gamillscheg, aaO., S. 373 ff., kritisiert die Uneinheitlichkeit und Widersprüchlichkeit der vom BAG u.a. verwandten Kriterien und zeigt dies mit detaillierten Begründungen auf; ein Beispiel aus neuerer Zeit bieten die Entscheidungen AP Nr. 2 zu § 4 BetrVG 72 (Einheitlichkeit des Betriebes, weil das “entscheidende” Kriterium die ordnungsgemäße Betreuung durch den Betriebsrat, der gute Kontakt zum Betriebsrat, die echte Betriebsgemeinschaft ist; die Fluktuation zwischen den Abteilungen spreche für eine Gemeinschaft) und AuR 1978, S. 254 ff. (Einheitlichkeit des Betriebes, weil es nicht auf das Zusammengehörigkeitsgefühl derArbeitnehmer, sondern auf die Organisation der Entscheidungsstruktur durch den Unternehmen ankomme; eine Gemeinschaft der Arbeitnehmer bestehe auch ohne Fluktuation zwischen den Abteilungen); vgl. auch die konzeptionslose Aneinanderreihung der Argumente in der Entscheidung des LAG Hamm, DB 1978, S. 1282.
Halberstadt, aaO., S. 1142; Säcker, aaO., S. 103; Unverzagt, aaO., S. 40; Gamillscheg, aaO., S. 361 f., 365; Knieper/Jahrmarkt, aaO., S. 155; BAG AP Nr. 2 zu § 4 BetrVG 72.
AP Nr. 4 zu § 3 BetrVG 52.
AP Nr. 5 zu § 3 BetrVG 52;vgl. auch AP Nr. 7 zu § 3 BetrVG 52; AP Nr. 2 zu § 4 BetrVG 72 und AuR 1978, S. 255.
AP Nr. 2 zu § 4 BetrVG 72.
Neumann-Duesberg, aaO., C II 3 b; Gamillscheg, aaO., S. 380; Galperin/Löwisch, aaO., § 4 Rdnr. 17; GK-Kraft, aaO., § 4 Rdnr. 9; Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 4 Rdnr. 1.
wie hier Dietz/Richardi, aaO., § 4 Rdnr. 20 a.E.; im Ergebnis ebenso Birk, aaO., S. 231, der allerdings übersieht, daß eine Einflußnahme der Arbeitnehmer gesetzlich nicht vorgesehen und daher de lege lata unbeachtlich ist.
Säcker, aaO., S. 103; Gamillscheg, aaO., S. 361 f.; BAG AP Nr. 4 zu § 3 BetrVG 52.
Raiser, aaO., S. 128; ähnlich Gamillscheg, aaO., S. 377, 383, und Säcker/Joost, Betriebszugehörigkeit als Rechtsproblem im Betriebsverfassungs-und Mitbestimmungsrecht, Königstein/Ts. 1980, S. 21, 28 f., 29.
Anders jetzt aber LAG Hamm, DB 1981, S. 2235 f., das die organisatorischen Verknüpfungen im sozialen Bereich, die beide Betriebe miteinander verbinden, für betriebsverfassungsrechtlich unerheblich hält.
Vgl. die Nachweise oben bei Fußn. 46.
Das BAG (AP Nr. 1 zu § 23 KSchG) hat die räumlich-gegenständliche Komponente ausdrücklich und in ausführlicher Begründung als nicht begriffsnotwendig abgelehnt.
Dietz/Richardi, aaO., § 1 Rdnr. 79; Galperin/ Löwisch, aaO., § 1 Rdnr. 4; wohl auch Kammann/ Hess/Schlochauer, aaO., § 1 Rdnr. 6, und Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 1 Rdnr. 17; ebenso zum kündigungsschutzrechtlichen Betriebsbegriff LAG Hamburg, BB 1970, S. 1008.
GK-Kraft, aaO., § 1 Rdnr. 13.
Vgl. oben Fußn. 7.
Kap. III. 3b. Fußn. 142.
Allg. Meinung, vgl. nur Fitting/Auffarth/ Kaiser, aaO., § 1 Rdnr. 14; Kammann/Hess/ Schlochauer, aaO., § 1 Rdnr. 2; Dietz/ Richardi, aaO., § 1 Rdnr. 53; ähnlich Gramm, aaO., S. 293. Selbst in der sozialwissenschaftlichen Partizipationsforschung (vgl. Schmidt, Selbstbestimmung in der mittleren Unternehmung, Frankfurt/M. 1980, S. 181; Haussmann, Unternehmensordnung und Selbstbestimmung, Frankfurt/M. 1977, S. 97) wird dieser Begriffsinhalt noch völlig unkritisch verwandt.
Vgl. BAG AP Nr. 1, 5 und 7 zu § 3 BetrVG 52; AP Nr. 1 zu § 88 BetrVG 52; AP Nr. 13 zu § 13 KSchG 51; AuR 1978, S. 255; BB 1978, S. 963. LAG Hamm, DB 1981, S. 2235 f.
Gamillscheg, aaO., S. 360; BAG AP Nr. 1 zu § 23 KSchG; vgl. schon Jacobi, aaO., S. 16.
AP Nr. 5 zu § 3 BetrVG 52.
Die Unsicherheit war allerdings auch schon im Anfangsstadium der Begriffsbildung vorhanden, wie der ziemlich hilflose Definitionsversuch von Jacobi, aaO., S. 10 und Fußn. 23, beweist: “Die Einheit des Betriebes wird nicht dadurch aufgehoben, daß vom Betreibenden mehrere arbeitstechnische Zwecke (Hervorh. im Original, der Verf.) verfolgt werden, sofern nur ersichtlich ist, daß es sich gleichwohl im Ganzen um eine einheitliche Zwecksetzung handelt”.
GK-Kraft, aaO., § 1 Rdnr. 11.
Dagegen neuestens dezidiert LAG Hamm, in: DB 1981, S. 2235 f., das ebenfalls wieder dezidiert auf die arbeitstechnische Zwecksetzung abstellt — ohne aber die Einwände dagegen zu würdigen — und folgerichtig — aber ohne jede Sachlogik — die sozialen und organisatorischen Verknüpfungen beider Betriebe auf einem Betriebsgelände als irrelevant beseite schiebt.
Vgl. dazu die Ausführungen oben Kap. III. 3d.aa.
Ein typisches Beispiel dieser Kategorie zeigt der Sachverhalt in der Entscheidung des ArbG Berlin, AP Nr. 1 zu § 4 BetrVG 72.
Eine Übersicht über die relativ umfangreiche Rechtsprechung zu diesem Kriterium geben Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 4 Rdnr. 6; GK-Kraft, aaO., § 4 Rdnr. 28, und Gamillscheg, aaO., S. 365 ff., 370 f.
Sie die h.M. zur Definition des Nebenbetriebs, vgl. BAG AP Nr. 8 und 11 zu § 4 TVG — Geltungsbereich; AP Nr. 7 zu § 3 BetrVG 52; AuR 1978, S. 255; Dietz/Richardi, aaO., § 4 Rdnr. 6 ff.; Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 4 Rdnr. 8; Kammann/Hess/Schlochauer, aaO., § 4 Rdnr. 5 ff.
So die n.M. zur Definition des Betriebsteils, vgl. BAG AP Nr. 4 zu § 3 BetrVG 52; AP Nr. 2 zu § 4 BetrVG 72; AP Nr. 1 zu § 23 KSchG; AP Nr. 13 zu § 13 KSchG 51; Säcker, aaO., S. 41 f.; GK-Kraft, aaO., § 4 Rdnr. 26 ff.; Galperin/Löwisch, aaO., § 4 Rdnr. 10 ff.
aaO., S. 12.
BT-Drucks. I/1546 (1950) S. 37.
Dietz/Richardi, aaO., § 4 Rdnr. 11, 19; Kammann/Hess/Schlochauer, aaO., § 4 Rdnr. 4; Gamillscheg, aaO., S. 371; Endemann, aaO., S. 76.
Die Praxis der Großunternehmen hat daher seit langem schon so entschieden, wie Birk, aaO., S. 227, und Gamillscheg, aaO., S. 366 f., es für Betriebssplitter, die weder Nebenbetrieb noch Betriebsteil sind, vorgeschlagen haben; dagegen aber Säcker/Joost, aaO., S.31.
Ebenso Säcker, aaO., S. 41.
Nach LAG Düsseldorf, DB 1964, S. 302, soll eine solche Kommunikationsmöglichkeit noch sachangemessen sein; wie hier Galperin/ Löwisch, aaO. § 4 Rdnr. 15.
BAG AP Nr. 4, 7 und 9 zu § 3 BetrVG 52; GK-Kraft, aaO., § 4 Rdnr. 27; Galperin/Löwisch, aaO., § 4 Rdnr. 14.
BAG AP Nr. 9 zu § 3 BetrVG 52; AP Nr. 2 zu § 4 BetrVG 72; GK-Kraft, aaO., § 4 Rdnr. 27; Galperin/Löwisch, aaO., § 4 Rdnr. 14.
BAG, AuR 1978, S. 256; Dietz/Richardi, aaO., § 4 Rdnr. 15; Kammann/Hess/Schlochauer, aaO., § 4 Rdnr. 9.
Ebenso Gamillscheg, aaO., S. 383; ähnlich Kammann/Hess/Schlochauer, aaO., § 4 Rdnr. 10.
Die Norm ist allerdings widersprüchlich und erzeugt Unklarheiten; vgl. Birk, aaO., S. 231 f.; Neumann-Duesberg, aaO., C II 2 b; ähnlich Gamillscheg, aaO., S. 371; Kammann/ Hess/Schlochauer, aaO., § 4 Rdnr. 10; Galperin/ Löwisch, aaO., § 4 Rdnr. 16.
Andernfalls würde bereits die in Ziff. 1 genannte Alternative vorliegen; Ziff. 2 gewinnt daher Bedeutung erst bei räumlicher Nähe.
Vgl. die Ausführungen oben Kap. III. 3c.
Gamillscheg, aaO., S. 362.
Vgl. die als Anlage 24 abgedruckte Vereinbarung, die nur in den Punkten widergegeben ist, in denen betriebsverfassungsrechtliche Fragen geregelt werden; daß solche und ahnliche Vereinbarungen üblich sind, zeigt auch der vom LAG Düsseldorf, DB 1979, S. 2182, in seiner Entscheidung mitgeteilte Sachverhalt.
Vgl. Beuthien, Anm. in SAE 1976, S. 137 ff., 138; BAG AP Nr. 9 zu § 5 BetrVG 72; LAG Frankfurt, DB 1974, S. 289 ff.; 290 f.
Dazu weiter unten Kap. IV. 2b.
Anders aber die n.M. in der Literatur und ansatzweise auch in der Rechtsprechung, die der technischen Leitung als konkreten Ausdruck des arbeitstechnischen Zwecks eines Betriebes hohe Bedeutung zuweist, vgl. Dietz/Richardi, aaO., § 1 Rdnr. 53, 74; Nikisch, I, S. 154; Brecht, BetrVG, Herne/Berlin 1972, § 4 Rdnr. 8; Stege/Weinspach, BetrVG, 3. Aufl., Köln 1978, S. 2; Weiss, BetrVG, Baden-Baden 1978, § 1 Anm. 2 b; BAG AP Nr. 1 zu § 21 KSchG 51 und AuR 1978, S. 256; kritisch demgegenüber GK-Kraft, aaO., § 4 Rdnr. 12, und Galperin/ Löwisch, aaO., § 1 Rdnr. 8, und Säcker/Joost, aaO., S. 30, und Gramm, aaO., S. 295; BAG, AP Nr. 4 und 10 zu § 13 BetrVG 52 und ArbG Berlin, AP Nr. 1 zu § 4 BetrVG 72.
Die statistischen Ergebnisse zu den genannten Einzelpunkten werden unten im Kap. IV. 3. vorgestellt (vgl. dort Schaubild 5); aus den Werten zur Zuständigkeitsverteilung zwischen Gesamt-, Einzel-und Konzernbetriebsrat resultieren die hier im Text gezogenen Folgerungen für Einzelbetriebsrat und betriebliche Personalleitung.
Vgl. zum grundsätzlichen Beteiligungsumfang der Personalleitung des Betriebes in wirtschaftlichen Angelegenheiten exemplarisch die Ergebnisse in Tabelle 18 (vgl. auch Kap. II.5.) und Tabelle 48.
So werden ganz überwiegend im Zusammenhang etwa mit der Personalplanung auch die erforderlichen Grundzüge der Absatz-, Produktions-und Finanzpolitik mitgeteilt; Antworten Betriebsrat: mitgeteilt 76,8%; nicht mitgeteilt 4,0; keine Angabe = 19,2%; Basis = 99.
so wohl de lege lata Gamillscheg, aaO., s. 399.
vgl. etwa ArbG Rheine, AP Nr. 8 zu § 3 BetrVG 52.
Vgl. Kap. III. 3b.
AP Nr. 1 zu § 4 BetrVG 72.
aaO.; ebenso wohl Gamillscheg, aaO., S. 399; eingeschränkt aber S. 362.
vgl. etwa Nikisch, III, S. 38; Hueck/Nipper-dey, II/2, S. 1114; Dietz, BetrVG, 4. Aufl., München/Berlin 1967, § 3 Rdnr. 13, 14 m.w.N.; zum heutigen Recht vgl. oben Fußn. 83.
So früher die überwiegende Meinung, vgl. BAG AP Nr. 4 zu § 3 BetrVG 52; Dietz, aaO., § 3 Rdnr. 9 m.w.N.; zum heutigen Recht ebenso Dietz/Richardi, aaO., § 4 Rdnr. 13; Stege/ Weinspach, aaO., S. 4; BAG AP Nr. 2 zu § 4 BetrVG 72, die aber übersehen, daß die einschränkenden Worte “nur dann” weggefallen sind und daher eine veränderte Auslegung geboten ist; der Hinweis von Richardi, daß die “wesentlichen Entscheidungen” bei der Leitung des Gesamtbetriebes verbleiben, ist nicht überzeugend, weil das Gesetz die Ausübung der Mitwirkungsrechte gerade nicht nach qualitativen Gesichtspunkten (“wesentlich — unwesentlich”) auf hierarchisch gegliederte Interessenvertretungen verteilt hat (“Oberbetriebsrat”), sondern entlang den Strukturen der formalen Unternehmens-bzw. Konzerngliederung; im Ergebnis wie hier im Text GK-Kraft, aaO., § 4 Rdnr. 29, 33 a.E.; Birk, aaO., S. 229.
Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 4 Rdnr. 1; Galperin/Löwisch, aaO., § 4 Rdnr. 13, 17; Birk, aaO., S. 229.
Gamillscheg, aaO., S. 362.
Denn der Betriebsteil gemäß § 42 Abs. 2 BetrVG entspricht nicht vollständig dem Betriebsteil gemäß § 4 Satz 1 Ziff. 2 BetrVG (h.M. vgl. Dietz/Richardi, aaO. § 42 Rdnr. 38; Fitting/ Auffarth/Kaiser, aaO., § 42 Rdnr. 34; a.A. wohl Birk, aaO., S. 228 f.); der betriebsratsfähige Betriebsteil muß eigenständig sein, und zwar auch durch seinen Aufgabenbereich, was für § 42 Abs. 2 BetrVG entfällt; etwas anderes würde nur dann gelten, wenn § 4 BetrVG eine allgemeine Legaldefinition des Betriebsteils enthielte, was die Überschrift suggerieren könnte; § 4 BetrVG definiert den Begriff Betriebsteil jedoch nur im Rahmen der Errichtung eines Betriebsrats gemäß § 1 BetrVG, so daß auch methodisch eine von § 4 BetrVG abweichende Begriffsbestimmung in § 42 Abs. 2 BetrVG für die Zwecke der Betriebsversammlung nicht ausgeschlossen ist.
So deutlich etwa ArbG Berlin, AP Nr. 1 zu § 4 BetrVG 72; dagegen allerdings Birk, aaO., S. 231.
So wohl Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 1 Rdnr. 14; dagegen Schwark, aaO., S. 211 Fußn. 37; vgl. auch die Überlegungen der Studie zur Mitbestimmungstheorie und Mitbestimmungs-praxis Bd. 1, Köln 1972, S. 90, 115 ff., und Säcker, aaO., S. 30.
Das übersieht m.E. Schwark, aaO., S. 211 Fußn. 37, in anderem Zusammenhang auch Rüthers, aaO., S. 612; andeutungsweise wie hier Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 1 Rdnr. 14.
Dietz/Richardi, aaO., § 15 Rdnr. 3; Fitting/ Auffarth/Kaiser, aaO., § 15 Rdnr. 6; a.A. LAG Hannover, AuR 1954, S. 284.
Das BAG hat früher teilweise, vgl. AP Nr. 4 zu § 3 BetrVG 52, die überkommene Gliederung der Betriebe gegen die Neugestaltung der Betriebe argumentativ ins Feld geführt, diese Rechtsprechung heute aber aufgegeben, vgl. BAG, AuR 1978, S. 256.
aaO., S. 125 ff.
Die Entstehungsgeschichte der Begriffe “Nebenbetrieb” und “Betriebsteil” wird von Gamillscheg, aaO., S. 378 f., referiert; sie erweist deutlich den Fehlgriff des Gesetzgebers bei der Wahl dieser Begriffe; ebenso Gamillscheg, aaO., S. 376; Birk, aaO., S. 228.
Säcker, Die Institutions-und Betätigungsgarantie der Koalitionen im Rahmen der Grundrechtsordnung, in: Arbeitsrecht der Gegenwart, Bd. 12, 19 75, S. 17 ff., 32. demgegenüber zweifelnd z.B. Kreutz, Grenzen der Betriebs-autonomie, München 1979, S. 27 f. und öfter.
Interessant ist in diesem Zusammenhang der Gesetzentwurf eines Teils der CDU/CSU-Fraktion über die Errichtung von Sprecherausschüssen (BT-Drucks. 8/3490), der in § 1 Abs. 2 erstmals den Betriebsbegriff variabel gestaltet, indem er formuliert (S. 3): “Untergliedert sich ein Unternehmen betriebsübergreifend kraft Organisation in Aufgabenbereiche, die in sich geschlossen sind und von einem Mitglied des gesetzlichen Vertretungsorgans des Unternehmens selbständig geleitet werden, so treten diese an die Stelle der Betriebe, wenn jeder leitende Angestellte einem dieser Aufgabenbereiche zugeordnet ist.”; auch die Projektgruppe im WSI, Vorschläge zum Unternehmensrecht, Köln 1981, S. 126 f., 443 ff., fordert tarifliche Öffnungsklauseln im BetrVG.
Vgl. BT-Protokolle VI, Nr. 45/46 des Ausschusses für Arbeit und Soziales vom 24., 25. 2. 1971, S. 48, 72, 75, 77 und öfter.
Denkbar wäre allerdings eine Übersendungs-und Mitteilungspflicht analog § 7 TVG auch für Betriebsvereinbarungen über die betriebliche Mitbestimmungsorganisation, um dem Gesetzgeber, staatlichen Stellen und der Öffentlichkeit wegen der besonderen Bedeutung dieser Betriebsvereinbarungen eine Übersicht und Kontrolle über die Entscheidungen im betrieblichen Bereich zu geben.
Kap. III. 3b.
Kap. III. 3c.
Kap. III. 3b.
Kap. III. 3c.
Vgl. oben Kap. III. 3c. bei Fußn. 147 und Anlage 15; auch eine Art von Bereichsbetriebsrat (“Außendienstbetriebsrat” für die gesamte äußere Verkaufsorganisation) findet sich im Tarifvertrag der Anlage 17.
Vgl. oben Kap. III. 3c.
In einer als Anlage 10 abgedruckten Betriebsratsgeschäftsordnung heißt es etwa zu Ziff. 11.4.: “Die Vorbereitung und Leitung der Abteilungsversammlunqen oblieqt den Bereichsbetriebsräten oder einem vom Betriebsrat beauftragten Betriebsratsmitglied”.
In einem Unternehmen wurde zur Begründung für die mündlichen Kontakte die teilweise mangeln-de Qualifikation der Hallenbetriebsräte genannt, die sich zum größten Teil scheuen würden, etwas schriftlich zu formulieren und weiterzugeben.
Vgl. etwa Dietz/Richard, aaO., § 15 Rdnr. 3, 6; Kammann/Hess/Schlochauer/ aaO., § 15 Rdnr. 3; GK-Thiele, aaO., § 15 Rdnr. 4 f.; Fitting/ Auffarth/Kaiser, aaO., § 15 Rdnr. 6; Galperin/ Löwisch, aaO., § 15 Rdnr. 1, 4 f.
Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO.; Kammann/Hess/ Schlochauer, aaO.
Hunold, in: Glaubrecht/Halberstadt/Zander, Betriebsverfassung in Recht und Praxis, Freiburg 1977, S. 2/214; Becker, Die Übertragung von Betriebsratsbefugnissen auf Ausschüsse und einzelne Betriebsratsmitglieder, Diss. jur., Bonn 1979, S. 47 ff.
Ebenso Becker, aaO., S. 51 ff., 104 ff., 105; die nach h.M. mögliche Erteilung von Einzelvollmachten an Betriebsratsmitglieder außerhalb der §§ 27, 28 BetrVG erfaßt die vorliegenden Fälle nicht, weil eine solche Erteilung nur in ganz engen Grenzen befürwortet wird (vgl. Becker, aaO., S. 51 ff.).
Allgemeine Ansicht, vgl. nur GK-Wiese, aaO., § 26 Rdnr. 29, 31; Kammann/Hess/Schlochauer, aaO., § 27 Rdnr. 35; Dietz/Richardi, aaO., § 26 Rdnr. 33.
Vgl. den Gesetzentwurf zu BT-Drucks. VI/1786, S. 34, 39, und BAGE 17, S. 133; in AP Nr. 1 zu § 28 BetrVG 72; LAG Düsseldorf, in: DB 1974, S. 926.
So ausdrücklich auch GK-Wiese, aaO., § 28 Rdnr. 1; Hässler, Die Geschäftsführung des Betriebsrats, 4. Aufl., Heidelberg 1976, S. 22, und Hunold, aaO., S. 2/216.
GK-Wiese, aaO., § 28 Rdnr. 3; Fitting/ Auffarth/Kaiser, aaO., § 28 Rdnr. 5; Brecht, aaO., § 28 Rdnr. 8.
Die Tarifvertragparteien dürften zur Regelung solcher betriebsspezifischer Probleme nicht optimal geeignet sein.
Zur Einführung vgl. Koopmann, Zur Entwicklung der gewerkschaftlichen Vertrauensleute, in: WSI-Mitteilungen 1979, S. 502 ff.
Vgl. etwa Neuloh, aaO., S. 124; Däubler, Das Grundrecht auf Mitbestimmung, Frankfurt, 1973, S. 392 ff.; ders., Gewerkschaftsrechte im Betrieb, Neuwied, 1978, S. 171 ff.; Bulla, Die rechtliche Zulässigkeit von Tarifverträgen über die Begünstigung von gewerkschaftlichen Vertrauensleuten, in: BB 19 75, S. 889 ff.; Anhörung der Sachverständigen in der 111. Sitzung des Innenausschusses des Deutschen Bundestages (Maassen, Rietdorf, Kraft, Ramm, Säcker, Scholz), Steno. Protokoll 7/725 — 2450 vom 19. 5. 1976; Eich, Anm. in DB 1976, S. 1677 f.; G. Müller, Betriebsratsamt und gewerkschaftlicher Vertrauensmann, in: RdA 1976, S. 46 ff.; Zachert, Rechtsfragen bei Tarifverträgen zum Schutz der Tätigkeit gewerkschaftlicher Vertrauensleute, in: BB 1976, S. 514 ff.; Wlotzke, Zur Zulässigkeit von Tarifverträgen über den Schutz und die Errichtung der Tätigkeit gewerkschaftlicher Vertrauensleute, in: RdA 1976, S. 80 ff.; Kraft, Die Reqelung der Rechtsstellung gewerkschaftlicher Vertrauensleute im Betrieb, in: ZfA 1976, S. 243 ff.; Blomeyer, Die Zulässigkeit von Tarifverträgen zugunsten gewerkschaftlicher Vertrauensleute, in: DB 1977, S. 101 ff.; Mayer, Zum Streit über die Zulässigkeit von Vereinbarungen zum Schutz gewerkschaftlicher Vertrauensleute, in: BlStSozArbR 1977, S. 17 ff.; Herschel, Zur Absicherung gewerkschaftlicher Vertrauensleute durch Firmentarifvertrag, in: AuR 1977, S. 137 ff.; Weiss, Gewerkschaftliche Vertrauensleute, Köln 1978; Pfarr, Zur Wahl gewerkschaftlicher Vertrauensleute im Betrieb, in: AuR 1978, S. 290 ff.; Bötticher, Tarifvertragliche Sonderstellung der gewerkschaftlichen Vertrauensleute im Arbeitsverhältnis: Eine betriebsverfassungsrechtliche Angelegenheit, in: RdA 1978, S. 133 ff.; Bengelsdorf, Anm. in BB 1978, S. 152 f.; Mueller-Guercke, Gewerkschaftliche Betätigung in Betrieben, Köln, 1980, S. 234 ff., unter rechtsvergleichendem Aspekt; Caspar, Die gesetzliche und verfassungsrechtliche Stellung der Gewerkschaften im Betrieb, Köln 1980, S. 39 ff., 70 ff., 111 ff.; Hanau, Die neue Rechtsprechung zur gewerkschaftlichen Betätigung im Betrieb, in: Arbeitsrecht der Gegenwart, Bd. 17, S. 37 ff., 39 f.
BAG, EzA Nr. 28 zu Art. 9 GG; ArbG Aachen, BB 1976, S. 645; ArbG Kassel, DB 1976, S. 1675 ff.; ArbG Kiel, BB 1978, S. 152; LAG Düsseldorf, 7 Sa 626/76 (unveröffentlicht).
Vgl. E.G. Vetter, FAZ Nr. 227 vom 1. 10. 1975; Graff, FAZ Nr. 239 vom 15. 10. 1975; Losacker, Die Stellung der Vertrauensleute im Betrieb, in: Arbeitsrecht der Gegenwart, Bd. 2, 1965, S. 56 ff., 61 ff.; Hromadka, Betriebsver-fassungswirklichkeit. Das Betriebsverfassungs-gesetz in der Praxis der Farbwerke Hoechst AG, in: Die AG 1970, S. 63 ff., 64 ff.; Rüthers, Rechtsprobleme der Organisation und der Thematik von Betriebsversammlungen, in: ZfA 1974, S. 207 ff., 217 f.; H.P. Müller, Der betriebliche Vertrauensmann im System der Betriebsverfassung, in DB 1978, S. 743 ff.; Däubler, Gewerkschaftsrechte, aaO., S. 184 ff.; vgl. auch den Diskussionsbeitrag in: Gewerkschafts-Report Nr. 15/1976, S. 9 ff.; Kramer, Betriebsrat 1975, S. 267 ff., 269 f.; Hueck/Nipperdey, II 2, aaO., S. 1219 Fußn. 2 a; neuestens Tesarczyk, Betriebliche Sondervertretungen der Arbeitnehmer und Vertretungsanspruch des Betriebsrats, Diss. jur., Marburg 1979, S. 112 f., 148 ff., 154 ff., 170 ff.
Vergleichbare Untersuchungen zu diesem Problemkreis gibt es kaum; Kirsch/Paul/Scholl u.a., Der Einfluß von Partizipation und Mitbestimmung auf Unternehmenspolitische Entscheidungsprozesse, München, 1979, S. II, 9, haben in ihrem vorläufigen Ergebnisbericht von 67,8% Betrieben mit gewerkschaftlichen Vertrauensleuten und 9% mit betrieblichen Vertrauensleuten berichtet. Die Zahlen auf der Basis der Anzahl von in einer Gewerkschaft organisierten Arbeitnehmer oder der Gesamtzahl der Arbeitnehmer einer Branche (vgl. Blomeyer, aaO., S. 102 Fn. 14, und Treu, Dualistisches System der Interessenvertretung und Einheitsgewerkschaftsprinzip, Frankfurt 1980, S. 39 und öfter) sind wenig aussagekräftig; das Gegenüberstellen von absoluten Zahlenangaben der Mitglieder aller betriebeverfassungsrechtlichen Organe und aller Vertrauensleute einer Gewerkschaft (Blomeyer, aaO., S. 102) ist erst recht ungeeignet, weil es die Frage, in wie vielen Unternehmen sich solche Institutionen im Vergleich zu den betriebsverfassungsrechtlichen Organen durchgesetzt haben, eher verschleiert; hier helfen nur Angaben über die Anzahl der betroffenen Betriebe und Unternehmen, also über die jeweiligen Grundeinheiten, nicht aber über die absolute Anzahl aller Mitglieder einer Institution. Die empirische Untersuchung der IG Metall (Ergebnis einer Befragung zur Vertrauensleutearbeit, Frankfurt 1975; teilweise wiedergegeben bei Weiss, aaO., S. 19 ff.) liefert solche Angaben ebenfalls nicht; die IG Chemie soll 1975 nur in 11% der Betriebe keine Wahlmöglichkeit für Vertrauensleute gehabt haben (Gewerkschafts-Report Nr. 12/1976, S. 25).
Weitere empirische Hinweise zu den betrieblichen Vertrauensleuten sind dem Verf. nicht bekannt; einige Beispiele für Unternehmens-, teilweise branchenspezifische Vereinbarungen finden sich bei H.P. Müller, aaO., S. 743; siehe auch Mertz, BT-Protokolle VI, Nr. 45/46 des Ausschusses für Arbeit und Soziales vom 24., 25. 2. 1971, S. 149; ebenfalls Sandkämper, Hilbich und Schreiber, aaO., S. 149 ff.; vgl. auch die Notiz in RdA 1980, S. 227, und die Angaben bei Treu, aaO., S. 125.
Vgl. oben Kap. III. 3c. und die Analyse von Treu, aaO., S. 34, 38, 40 f.
Keine solche Abteilung weisen auf 47,5%; keine Angabe machten 8,1%.
So auch H.P. Müller, aaO., S. 744 f.
Vgl. etwa H.P. Müller, aaO., S. 746 f., der allerdings nur von Unterschieden aufgrund divergierender Zielsetzungen spricht, nicht von solchen kraft praktizierter Aufgaben; wie hier Tesarczyk, aaO., S. 135.
Die formale Unterscheidung zwischen beiden wird dadurch getroffen, daß die betrieblichen Vertrauensleute von allen Arbeitnehmern (auch den unorganisierten) eines Betriebes, die gewerkschaftlichen Vertrauensleute dagegen nur von den organisierten Arbeitnehmern eines Betriebes gewählt werden; die Unterscheidung wird jedoch durch die Praxis häufig dadurch unterlaufen, daß nach der Wahl betriebliche Vertrauensleute zu gewerkschaftlichen Vertrauensleuten von der Gewerkschaftsleitung berufen werden (Kramer, aaO., S. 269 f.; vgl. auch dazu die folgenden Ausführungen im Text); vgl. auch die Notiz in RdA 1980, S. 227.
Ähnlich Kirsch/Paul/Scholl u.a., aaO., S. II, 10 f.
So auch dybowski-Johannson, aaO., S. 75 in ihrem Resümee.
Da in Beantwortung der entsprechenden Frage Mehrfachnennungen möglich waren, werden in der Summe 100% überschritten; die Prozentwerte sind auf der Basis = 99 errechnet, weil betriebliche und gewerkschaftliche Vertrauensleute in dieser Frage zusammen ausgewertet wurden; vgl, auch Ziff. 2 des Tarifvertrags in Anlage 17, der eine Teilnahme an Betriebsratssitzungen vorsieht.
Ebenso in der Tendenz Kirsch/Paul/Scholl u.a., aaO., S. II, 10 f.
Ähnlich auch die Einschätzung von H.P. Müller, aaO., S. 744 f., und Tesarczyk, aaO., S. 56 f., der allerdings mangels genauer Kenntnis der Betriebspraxis die organisatorischen Bezüge zur Betriebsratsarbeit verkennt.
Fragen zu diesem Komplex wurden nicht erhoben; statistische Werte liegen daher nicht vor; die Ausführungen im Text beruhen auf den mit ausgewerteten sonstigen Unterlagen und den Ergebnissen der teilnehmenden Beobachtung (vgl. auch den übereinstimmenden Erfahrungsbericht von Hromadka, aaO., S. 64 ff.). Die Ergebnisse zur gewerkschaftlichen Vertrauensleutearbeit bei der IG Metall (vgl. Fn. 138) sind hier nur schwer zu vergleichen, da dort teilweise andere Kategorien verwandt wurden; in den Betrieben mit 5.000 und mehr Beschäftigten (insgesamt 68), finden in 100% der Fälle Vertrauensleuteversammlungen statt (S. 11), in 54,4% im Betrieb, in 19,1% außerhalb und in 26,5% sowohl im als auch außerhalb des Betriebes (S. 12); das Entgelt wird voll fortgezahlt in 74,2%, teilweise in 10,6%, nicht in 15,2%.
Laut IG Metall-Studie, aaO., S. 9 f., finden die Wahlen zu 94,1% im Betrieb, zu 5,9% nicht im Betrieb statt, zu 64% mit Zustimmung des Arbeitgebers während der Arbeitszeit, zu 25% ohne Zustimmung und zu 10,9% überhaupt nicht während der Arbeitszeit, vgl. auch ziff. 2 ies Tarifvertrages in Anlage 17.
Laut IG Metall-Studie, aaO., S. 15, wurden in allen Betrieben mit 5.000 und mehr Beschäftigten Vertrauensleute-Leitungen gewählt; gemeinsame Sitzungen mit dem Betriebsrat gibt es regelmäßig in 16,7% der Betriebe, zu besonderen Anlässen in 66,7% und gar nicht in 16,7%.
So heißt es in der als Anlage 10 abgedruckten Betriebsratsgeschäftsordnung unter Ziff. 12.: “Bekanntmachungen und Erklärungen des Betriebsrats erfolgen durch Rundschreiben an die Vertrauensleute...”.
So hat sich etwa in den chemischen Großunternehmen in den vergangenen Jahren im Hinblick auf die betrieblichen Vertrauensleute kaum etwas verändert, obwohl es innerhalb der IG Chemie erhebliche Widerstände gegen diese Einrichtung gibt, vgl. nur den Bericht von Kramer, aaO., S. 269 f., und den Bericht im Gewerkschafts-Report Nr. 15/1976, S. 9 ff.
Vgl. auch H.P. Müller, aaO., S. 747.
Kramer, aaO., S. 269 f.; daß eine solche “Venmischling” klarer Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten zu erheblichen Problemen führen würden, hat bereits Radke (BT-Protokolle VI, Nr. 45/46 des Ausschusses für Arbeit und Soziales vom 24., 25. 2. 1971, S. 147) vorhergesehen; siehe auch Sandkämper, aaO., S. 149.
Vgl. Der Spiegel, Nr. 37 vom 8. 9. 1980, S. 56.
Die Daten der Tabelle 60 sollten allerdings mit einiger Zurückhaltung interpretiert werden, da entsprechende Antworten der Unternehmensleitung nicht vorliegen, Ergebnisse der Gewerkschaften oder Arbeitgeberverbände nicht bekannt sind und es in dieser “interessengeladenen” Frage leicht zu gewissermaßen interpolierten Antworten der Betroffenen kommen kann.
Die Angaben bei Kirsch/Paul/Scholl u.a., aaO., S. II, 9, sind nur schwer vergleichbar.
Das kann allerdings auch durch Tarifverträge geschehen (und geschieht auch); vgl. etwa den in der Entscheidung des ArbG Kassel, EzA Nr. 18 zu Art. 9 GG, mit abgedruckten Tarifvertrag; zu einem Tarifvertrag über die Rechtsstellung betrieblicher Vertrauensleute vgl. Ziff. 2 in Anlage 17.
Vgl. oben Kap. II. 7b., III. 2a.
Oder auch mindestens 55% aller Unternehmen mit gewerkschaftlichen Vertrauensleuten und mindestens 40% aller Unternehmen mit betrieblichen Vertrauensleuten.
Der Inhalt der Tarifverträge, aufgrund der Bestimmungen gewerkschaftliche Vertrauensleute in 50% der entsprechenden Unternehmen tätig sind (vgl. Tabelle 59), wurde nicht erfragt und kann daher hier auch nicht statistisch genau analysiert werden; eine Übersicht über solche Tarifverträge gibt Wlotzke, aaO., S. 80; vgl. außerdem die Analyse solcher Verträge und die Wortlautfassungen des gekündigten Tarifvertrags vom August 1969 und des von der IG Metall geforderten neuen Tarifvertrags in: WSI-Mitteilungen 1976, S. 556 ff. (dort auch die Vereinbarung zwischen der Deutschen Postgewerkschaft und dem Bundesminister für das Post-und Fernmeldewesen).
Ebenso Kotthoff, aaO., S. 323, und Treu, aaO., S. 108 f., 123 ff., 127 f.
Einige Forderungen der Gewerkschaften sind wiedergegeben bei Kraft, aaO., S. 243 f.
Dazu Treu, aaO., S. 126 f.
Die Vertrauensleuterichtlinigen der IG Metall sind abgedruckt bei Weiss, aaO., S. 78 ff.
Insoweit bilden die Versuche von Blomeyer, aaO., S. 101 f., und Weiss, aaO., S. 9-26, ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen, erfreuliche Ausnahmen.
Der Terminus hat eine Parallele im amerikanischen Recht; darauf hat Biedenkopf, Grenzen der Tarifautonomie, Karlsruhe 1964, S. 96 f., aufmerksam gemacht.
Neben anderen vgl. etwa Nikisch, RdA 1967, S. 87 ff., 90; Bötticher, RdA 1966, S. 401 ff., 402 f.; Gamillscheg, DB 1967, S. 47 ff., 50 f.; Richardi, Gewerkschaften und Betrieb — ein Gegenstand der Tarifautonomie?, in: RdA 1968, S. 427 ff., 429; Wiedemann/ Stumpf, Kommentar zum TVG, 5. Aufl., München, 1977, Einleitung vor § 1, Rdnr. 170 ff.;Krüger, Gutachten DJT, Essen 1966, S. 9 ff., 66 ff.; Richardi, Kollektivgewalt und Individual-wille bei der Gestaltung des Arbeitsverhältnisses, München 1968, S. 185 ff.; Säcker, Grundprobleme der kollektiven Koalitionsfreiheit, Düsseldorf 1969, S. 63 ff.; Däubler, aaO., S. 395 f.; Bunge, aaO., S. 138 ff., 376 ff.; aus der Rechtsprechung: BVerfGE 19, S. 303 ff., 312; 28, S. 295 ff., 305; BAG AP Nr. 10, 13, 14 und EzA Nr. 25, 28, 29 und 30 zu Art. 9 GG.
Dazu eingehend Säcker, aaO., S. 16 ff., 125 ff.; Gamillscheg, Die Differenzierung nach der Gewerkschaftszugehörigkeit, Berlin 1966, S. 61 ff.; Scholz, Die Koalitionsfreiheit als Verfassungsproblem, München 1971, S. 278 ff.; Leventis, Tarifliche Differenzierungsklauseln nach dem Grundgesetz und dem Tarifvertragsgesetz, 1974, S. 33; Bunge, aaO., G. 14 3, 146 ff., jeweils m.w.N.
Neben anderen vgl. Biedenkopf, Gutachten DJT, Essen 1966, S. 97 ff., 153 ff., zum hier vor allem interessierenden betrieblichen Normsetzungsbereich; eine ausführliche Darstellung der bisherigen Diskussion am Beispiel der betrieblichen Normen findet sich bei Reuter, Zulässigkeit und Grenzen tarifvertraglicher Besetzungsregelungen, in: ZfA 1978, S. 1 ff./ 5 ff., 29 ff. m.w.N., und Bunge, aaO., S. 24 ff., 58 ff. m.w.N.
Dazu ausführlich Weiss, aaO., S. 15 ff.; von den meisten Autoren, die die Unzulässigkeit der Vereinbarungen annehmen, wird die sekuritäts-politische Zielsetzung deutlich in den Vordergrund gestellt (Blomeyer, aaO., S. 102 f.; Kraft, aaO., S. 251: “Es handelt sich um eine rein organisationspolitische Zielsetzung”; Bulla, aaO., S. 890 f.), die betrieblichen bzw. betriebsverfassungsrechtlichen Aufgaben werden dagegen deutlich unterbewertet (im Ausgangspunkt wie hier aber Bötticher, aaO., S. 139 ff.; Losacker, aaO., S. 66 ff.; Weiss, aaO., S. 27 ff.).
Die betriebsverfassungsrechtliche Bedeutung der gewerkschaftlichen Vertrauensleute wird allgemein von Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 3 Rdnr. 14; Weiss, aaO., S. 35 ff., und Bötticher, aaO., S. 137 f., insbes. Fn. 19, gesehen.
Ob die betriebsverfassungsgesetzliche Zuständigkeitseröffnung für tarifvertragliche Regelungen (vgl. etwa §§ 38 Abs. 1, 76 Abs. 8 BetrVG etc.) wegen §§ 1, 3 und 4 TVG lediglich deklaratorische Bedeutung hat, wie Wiedemann/ Stumpff, aaO., Einl. vor § 1 Rdnr. 165, meinen, kann hier dahingestellt bleiben.
Dazu im einzelnen Säcker, Grundprobleme, aaO., S. 58 ff., 75 ff.; ders., Inhalt und Grenzen des gewerkschaftlichen Zutrittsrechts zum Betrieb, Stuttgart 1975, S. 10 f., 15
Badura, Das Recht der Koalitionen — Verfassungsrechtliche Fragestellungen, in: Das Arbeitsrecht der Gegenwart, Bd. 15, 1977, S. 32 f.
Wiedemann/Stumpff, aaO., Einl. vor § 1, Rdnr. 165; Biedenkopf, Tarifautonomie, aaO., S. 311, 318; Kraft, aaO., S. 264 f. Durch die Entscheidungen des BVerfG, in: NJW 1981, S. 1829 ff. (Zutrittsrecht zu kirchlichen Einrichtungen) und des BAG, in: EzA Nr. 2 8 zu Art. 9 GG (Wahl von gewerkschaftlichen Vertrauensleuten im Betrieb) und in: EzA Nr. 29 zu Art. 9 GG (Gewerkschaftsemblem auf Schutzhelm) und in: EzA Nr. 30 zu Art. 9 GG (Verteilung von Gewerkschaftszeitungen im Betrieb), scheint eine Wende in der Art. 9 III GG bisher ausdehnend auslegenden Rechtsprechung eingetreten zu sein; zu den damit aufgeworfenen Problemen kann hier nicht Stellung bezogen werden; vgl. dazu Richardi, Die Rechtsstellung der Gewerkschaften im Betrieb, in: Arbeitsleben und Rechtspflege, Festschrift für G. Müller, Berlin 1981, S. 413 ff.; Reuter, Gewerkschaftliche Präsenz im Betrieb, in: Arbeitsleben und Rechtspflege, aaO., S. 387 ff.; Hanau, Die neue Rechtsprechung zur gewerkschaftlichen Betätigung im Betrieb, in: Arbeitsrecht der Gegenwart, Bd. 17, S. 37 ff., und Gröbing, Das Tarifvertragsgesetz und die Zutritts-und Informationsrechte der Gewerkschaften, in: AuR 1981, S. 307 ff.
Vgl. etwa Kraft, aaO., S. 262 ff., 264 f.; Blomeyer, aaO., S. 109 f.; Bulla, aaO., S. 891 f.; 893 f.; Bötticher, aaO., S. 142 ff., jeweils m.w.N.
Zu Art. 3 Abs. 1 GG vgl. Schmidt-Bleibtreu/ Klein, GG, 4. Aufl., Berlin/Neuwied 1977, Art. 3 Rdnr. 13; Dürig, in: Maunz/Dürig/Herzog/ Scholz, Kommentar zum GG, 17. Lfg., München 1979, Art. 3 Abs. 1 Rdnr. 213 ff., jeweils m.w.N.; zu § 75 Abs. 1 BetrVG vgl. Dietz/ Richardi, aaO., § 75 Rdnr. 16; Galperin/Löwisch, aaO., § 75 Rdnr. 8 mit Einschränkungen in Rdnr. 9.
Vgl. für andere nur Säcker, Anhörung, aaO., S. 111/77 ff.; Weiss, aaO., S. 57 ff.; Tesarczyk, aaO., S. 47.
So Gnade/Kehrmann/ Schneider, aaO., § 75 Rdnr. 7; Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO.,§ 75 Rdnr. 16, und Weiss, aaO., S. 60.
So insbesondere Kraft, aaO., S. 264 f.; wohl auch Blomeyer, aaO., S. 110.
So aber z.B. Kraft, aaO., S. 264 f.
Vgl. in: Tarifautonomie, aaO., S. 278 ff. und in: Gutachten, aaO., S. 149 ff.
Tarifautonomie, aaO., S. 318.
Gutachten, aaO., S. 154 f.
Tarifautonomie, aaO., S. 318.
Bedenken dagegen wohl bei Säcker, BB 1972, S. 1197 ff., 1199 Fn. 20.
Dazu etwa Wlotzke, aaO., S. 85; Zachert, aaO., S. 519; Herschel, aaO., S. 143; Blomeyer, aaO., S. 110, jeweils m.w.N.; sehr deutlich auch bei Ramm, Anhörung, aaO., S. 111/92 f., erörtert, der allerdings — ohne die spezifisch mitbestimmungsrechtliche Tätigkeit der Vertrauensleute zu würdigen — eine besondere Aufgabe verneint.
So oben Kap. IV. m.w.N. in Fußn. 1-4.
Daß auch die tatsächliche Handhabung betriebsverfassungswidriger Befugnisse, d.h. die “faktische Inanspruchnahme betriebsverfassungsrechtlicher Autorität”, die zwingende Normierung der betriebsverfassungsrechtlichen Organisationsstruktur aushöhlen kann und damit rechtswidrig ist, ist anerkannt (vgl. Reuter, Umfang und Schranken des gewerkschaftlichen Zutrittsrechts zum Betrieb unter besonderer Berücksichtigung der Seeschiffahrt, in: ZfA 1976, S. 107, 117; Blomeyer, aaO., S. 112; Weiss, aaO., S. 40).
Ebenso die h.M. zu den bisher bekanntgewordenen Tarifverträgen und der darauf aufbauenden Praxis, vgl. Wlotzke, aaO., S.85;Herschel, aaO., S. 141; Zachert, aaO., S. 519; Weiss, aaO., S. 35 ff., 42 f.; Tesarczyk, aaO., S. 58 ff., 63, 83; Bötticher, aaO., S. 142; Fitting/Auffarth/ Kaiser, aaO., § 3 Rdnr. 14; Biedenkopf, Gutachten, aaO., S. 156; ArbG Kassel, aaO., S. 1676; wohl auch Kraft, aaO., S. 248; a.A. dagegen Blomeyer, aaO., S. 111 f.; Bulla, aaO., S. 893; wohl auch Ramm, Anhörung, aaO., S. 111/32 ff., und Reuter, Zutrittsrecht, ZfA, S. 116 ff., der aber gerade die gewerkschaftlichen Vertrauensleute in ihrer positiven Wirkung von den betriebsfremden Gewerkschaftsangehörigen abgrenzt und im weiteren auch auf die vielfältigen Einflüsse der Gewerkschaften auf die Betriebsverfassung hinweist. 391) So auch Wlotzke, aaO., S. 85; Fitting/ Auffarth/Kaiser, aaO., § 3 Rdnr. 14; Dietz/Richardi, aaO., § 3 Rdnr. 19.
Vgl. die als abweichende Ansichten in Fußn. 190 Genannten; vgl. außerdem noch Richardi, aaO., RdA, S. 427 zum BetrVG 52, der nicht nur die tarifliche Regelungsmacht bestreitet, sondern schon in gewerkschaftlicher Propaganda aus Anlaß von Betriebsratswahlen einen Eingriff in die Organisationsstruktur des BetrVG sieht (S. 429).
Dazu Ramm, Anhörung, aaO., S. 111/34; gegen ihn ausführlich Weiss, aaO., S. 37 ff.; das BVerfG, in: NJW 1981, S. 1829 ff., 1831, spricht allerdings neuestens — jedoch eher beiläufig — vom “streng dualistischen System” der Betriebsverfassung.
so aber Blomeyer, aaO., S. 112; der bloße Nachweis einer faktischen Durchbrechung des dualen Systems z.B. durch verstärkten Einfluß der gewerkschaftlichen Vertrauensleute auf den Betriebsrat führt zwar zu einer partiellen Strukturveränderung und damit auch zu einer Einflußnahme auf die von den einzelnen Rechtsnormen als typisch vorausgesetzten Sachverhalte, nicht aber zu einer rechtlichen Unzulässigkeit dieser Durchbrechungen, weil eine Norm mit entsprechender Sperrwirkung (indizierter Rechtswidrigkeit) nicht nachweisbar ist.
So aber Bötticher, aaO., S. 144 f., der in der betrieblichen Institutionalisierung der gewerkschaftlichen Vertrauensleute eine Gefährdung bzw. die Möglichkeit einer Funktionsstörung schon deswegen sehen will, weil der Betriebsrat insoweit “des Ansehens einer Monopolstellung innerhalb der Belegschaft verlustig” gehe (S. 142, 144); worin der rechtliche Gehalt eines solchen Verdikts liegt, bleibt allerdings unklar, da ja noch nicht einmal die objektive Funktionswidrigkeit der bisherigen Praxis, sondern lediglich ihre abstrakte Möglichkeit dazu behauptet wird.
Darauf stellt vor allem Reuter, aaO., S. 116 ff., ab, der allerdings wenig später ausführt, daß es aus tatsächlichen und rechtlichen Gründen doch nicht zu einer Konkurrenz gekommen sei, eine Konkurrenz, die er sodann offenbar als “Umschlag der gewerkschaftlichen Kontrolle in die gewerkschaftliche Bevormundung” näher definiert (S. 118); daß es zu einer Bevormundung nicht gekommen ist, bedarf wohl keiner näheren Begründung und ergibt sich für Großunternehmen aus den hier vorgelegten Fakten, die gerade die umfassende Stärke und den allseitigen Einfluß insbesondere der Gesamtbetriebsräte gezeigt haben.
AaO., S. 118.
AaO., S. 38 ff.; vgl. auch die Nachweise im Einzelnen bei Kammann/Hess/Schlochauer, aaO., § 2 Rdnr. 79 ff.
Säcker, Anhörung, aaO., S. 111/40 f.
So die h.M., vgl. Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 78 Rdnr. 2; Dietz/Richardi, aaO., § 78 Rdnr. 5; Kammann/Hess/Schlochauer/ aaO., § 78 Rdnr. 3; Ruland, Werbung und Information durch Beauftragte der Gewerkschaften in Betrieben und kirchlichen Einrichtungen/ Stuttgart 1980, S. 50 ff. 201) Weithin im Ergebnis wie hier Tesarczyk, aaO., S. 154 ff., 170 ff., 173 f.; seine Begründung, Sondervertretungen der hier untersuchten Art nur auf privatrechtsvertraglicher Basis zuzulassen (S. 141 ff.), überzeugt allerdings nicht in vollem Umfang; zum einen bietet die tarifliche Regelungsbefugnis in sekuritätspolitischen Angelegenheiten die Möglichkeit, gewerkschaftliche Vertrauensleute als “Unterbau” der Betriebsverfassung — in engen Grenzen — faktisch zu etablieren (s. oben); dazu bedarf es keiner prinzipiellen tariflichen Errichtungsklausel, es genügt die Normierung von Inhalts-und Beendigungsnormen, um die vertragliche Situation der Vertrauensleute zu sichern; eine solche Unterscheidung — Errichtungsklausel/Rechtsgestaltung der Einzelarbeitsverträge (vgl. Tesarczyk, aaO., S. 141 ff., 147 f.) — ist nicht nur praxisfremd, sondern mißversteht den Normcharakter der Tarifregelung (Tesarczyk, aaO., S. 147) gründlich; intendiertes Ziel der Tarifverträge in diesem Bereich ist die arbeitsvertragliche Absicherung sekuritäts-politischer Aktivitäten gewerkschaftlicher Vertrauensleute und nicht die — heimliche — Errichtung eines betriebsverfassungsrechtlichen oder quasi betriebsverfassungsrechtlichen Unterbaus bedauerlicherweise klammert Tesarczyk, aaO., S. 147 f., diesen Aspekt ausdrücklich aus seiner Untersuchung aus. Auf der anderen Seite wird zu Recht betont, daß Art. 9 Abs. 1 GG nicht prinzipiell durch das BetrVG eingeschränkt worden ist (Tesarczyk, aaO., S. 27, 33; Säcker, Rechtliche Formen der Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber, Betriebsrat und Sprecherausschuß, in: Festschrift 25 Jahre BAG, München 1979, S. 486 ff.); die Existenz betrieblicher Vereinigungen auch solcher Arbeitnehmer, die durch den Betriebsrat repräsentiert werden, wird durch das BetrVG nicht aufgehoben; Tätigkeiten aber, die den Aufgaben einer Vertretung gem. § 3 BetrVG entsprechen oder sogar darüber hinausgehen, ebenso wie entsprechende (tarifliche, betriebsvereinbarungsrechtliche und einzelvertragliche) Vereinbarungen mit solchen Vereinigungen sind dagegen betriebsverfassungswidrig; angesichts der deutlich normierten Ordnungsentscheidung des Gesetzgebers zugunsten einer prinzipiellen Ausschließlichkeit der zwingenden Organisationsverfassung bedarf es m.E. weder eines Rückgriffs auf die Einzelnormen zum Schutz der Betriebsverfassungsorgane (so aber Tesarczyk, aaO., S. 155 ff.) noch läßt sich eine Mitwirkungskompetenz dieser Vereinigungen in solchen Angelegenheiten begründen, solange nur der Betriebsrat sie nicht an sich gezogen hat (so aber Tesarczyk, aaO., S. 169 f.; anders für Mitbestimmungsrechte, S. 170 ff.).
Dazu allgemein vgl. GK-Thiele, Einleitung Rdnr. 81 f.; Kammann/Hess/Schlochauer, aaO., § 2 Rdnr. 26; Hässler, Die Geschäftsführung des Betriebsrats, 4. Aufl., Heidelberg 1976, S. 44; Galperin/Löwisch, aaO., vor § 1 Rdnr. 58 ff.; Ausschußbericht zu BT-Drucks. VI/2729, S. 10 f.
Ebenso, ohne Bezug auf die Vertrauensleute, GK-Wiese, aaO., § 30 Rdnr. 16; Kammann/ Hess/Schlochauer, aaO., § 30 Rdnr. 13, 15 f.; Dietz/Richardi, aaO., § 30 Rdnr. 8 ff.; Galperin/Löwisch, aaO., § 30 Rdnr. 13; wohl auch Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 30 Rdnr. 14; weiss, BetrVG, aaO., § 30 Anm. 2.
Soweit vereinsrechtliche Satzungsbestimmungen mit der Vertragstheorie rechtsgeschäftlich qualifiziert werden, sind sie gemäß § 134 BGB nichtig, soweit sie mit der Normtheorie oder der modifizierten Normtheorie (h.M.) Normqualität erlangen (im Einzelnen dazu Reuter, in: Münchener Kommentar, Bd. I, München 1979, § 25 Rdnr. 5 f.), verstoßen sie gegen höherrangiges Recht, hier die zwingenden Grundsätze des BetrVG.
Dies ist in bezug auf die sog. Auskunftspersonen von der h.M. anerkannt; vgl. Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 30 Rdnr. 14 m.w.N.; a.A. GK-Wiese, aaO., § 30 Rdnr. 15 f.; davon ist nicht nur die Anhörung bzw. Auskunft oder Stellungnahme umfaßt, sondern auch die (nicht stimmberechtigte) Teilnahme an der Beratung (Schaub, Der Betriebsrat, 2. Aufl., München 1978, S. 103).
So Schaub, aaO., S. 102; Fitting/Auffarth/ Kaiser, aaO., § 31 Rdnr. 6, 14; ähnlich Blomeyer, aaO., S. 112; eine entsprechende satzungsrechtliche Verpflichtung der Betriebsratsmitglieder dürfte allerdings unzulässig sein, weil das Abstimmungsverhalten im Betriebsrat nicht mehr im Ermessen des Einzelnen steht; eine Verpflichtung zur generellen Einbeziehung greift damit direkt in die Unabhängigkeit des Betriebsrats ein; insgesamt aber zu undifferenziert a.A. Kraft, aaO., S. 265 f.
Wohl a.A. Blomeyer, aaO., S. 112; seine Begründung, dadurch würden Maßnahmen der Betriebsvertretung an die Mitwirkung eines koalitionsrechtlichen Organs gebunden, entbehrt sowohl des faktischen Nachweises als auch rechtlicher Stringenz solange entsprechende “Bindungen” oder “Pflichten” der Betriebsräte nicht existieren; die bloße Koordination und Zusammenarbeit ist aber betriebsverfassungsrechtlich nicht unzulässig.
ob in Klein-oder Mittelbetrieben etwas anderes gilt, kann in dieser Untersuchung nicht entschieden werden.
Ebenso Blomeyer, aaO., S. 112; Kraft, aaO., S. 266, mit der allerdings u.E. unzutreffenden Begründung, die Pflichten der Betriebsräte seien gesetzlich abschließend definiert; eine Pflicht, an Sitzungen der Vertrauensleute teilzunehmen, existiere aber nicht. Diese Ansicht verkennt, daß keine zusätzliche betriebsverfassungsrechtliche Pflicht statuiert wird, was schon daraus erhellt, daß sie sich nur an Gewerkschaftsmitglieder richten kann und richtet, nicht oder ander organisierte Betriebsräte nicht erreicht; die Pflichtenbindung wurzelt in der Mitgliedschaft und kann auch nur hier sanktioniert werden; betriebsverfassungsrechtlich wirkt sie sich lediglich aus, ohne daß andere Betriebsverfassungsorgane darauf Einfluß nehmen könnten (zu den ganz ähnlich gelagerten Problemen des Gewerkschaftsausschlusses von Betriebsratsmitgliedern wegen Kandidatur auf einer konkurrierenden Liste vgl. Säcker/Rancke, Verbandsgewalt, Vereinsautonomie und richterliche Inhaltskontrolle, in: AuR 1981, S. 1 ff., 15).
Vgl. nur GK-Kraft, aaO., § 3 Rdnr. 15.
Wie hier ganz deutlich auch bei Kammann/ Hess/Schlochauer, aaO., § 2” Rdnr. 30: “Die Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Gewerkschaften hat dort ihre Grenzen, wo die Unabhängigkeit des Betriebsrats angetastet wird”.
GK-Kraft, aaO., § 2 Rdnr. 14; Kammann/Hess/ Schlochauer, aaO., § 2 Rdnr. 27 ff.; Galperin/ Löwisch, aaO., § 2 Rdnr. 40 ff.; unzutreffend Dietz/Richardi, aaO., § 2 Rdnr. 90, der schon eine rechtswirksame Verpflichtung des Betriebsrats bestreitet; ohne ausdrückliche Stellungnahme hierzu Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 2 Rdnr. 10.
So ausdrücklich der Beschluß des BAG EzA Nr. 1 zu § 70 BetrVG zu der “Fragebogenaktion der Jugendvertretung”; es sei grundsätzlich Sache des pflichtgemäßen Ermessens der Betriebsverfassungsorgane zu entscheiden, “in welcher Weise sie ihre gesetzlichen Aufgaben wahrnehmen wollen, soweit nicht das Gesetz hierfür ausdrückliche Bestimmungen insbesondere Einschränkungen enthält”, soweit sich die geplanten Maßnahmen auf die Aufgaben des Betriebsrats beziehen, “wie sie im BetrVG festgelegt sind” und soweit “dabei der Zuständigkeitsbereich eingehalten wird”; das Fehlen einer ausdrücklichen gesetzlichen Vorschrift allein besage noch nichts über die Zulässigkeit der Maßnahme.
Ebenso Kreutz, Grenzen der Betriebsautonomie München 1979, S. 19; Tesarczyk, aaO., S. 149
Kap. IV. 1. a.E.
Vgl. etwa den ursprünglichen Entwurf des BMA in § 3 Abs. 1 Satz 1 a: “Durch Tarifvertrag können bestimmt werden:... a) zusätzliche Vertretungen der Arbeitnehmer, wenn dies nach den Verhältnissen der vom Tarifvertrag erfaßten Betriebe der zweckmäßigeren Gestaltung oder Zusammenarbeit der Arbeitnehmervertreter dient;” (zitiert nach GK-Information “Betriebsverfassungsgesetz: Synopse und Kommentar”, 4, Aufl., Bonn 1971, S. 14); oder vgl. etwa den Entwurf der SPD in § 56 a Abs. 3: “Für Betriebe, in denen wegen ihrer Größe oder aus sonstigen Gründen neben dem Betriebsrat eine zusätzliche Vertretung der Belegschaftsinteressen wünschenswert erscheint, können durch Tarifvertrag Arbeitsgruppensprecher, Vertrauensleute o.ä. Einrichtungen vorgesehen werden. Rechte und Pflichten dieser Einrichtungen und ihrer Mitglieder regelt der Tarifvertrag.” (zitiert nach L. Franz: BetrVG, Zum Dialog Nr. II, 2. Aufl., 1968, S. 60).
Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 3 Rdnr. 9, 12; GK-Kraft, aaO., § 3 Rdnr. 15; Arbeitsring Chemie, Betriebsverfassungsgesetz, Wiesbaden 1972, § 3 Rdnr. 3; wohl auch Kammann/Hess/Schlochauer, aaO., § 3 Rdnr. 1; a.A. nur Brecht, Kommentar zum BetrVG, Herne/Berlin 1972, § 3 Rdnr. 14.
Für die Zulässigkeit: H.P. Müller, aaO., S. 743 ff.; Tesarczyk, aaO., S. 112 f.; gegen Zulässigkeit: Rüthers, Rechtsprobleme, aaO., S. 217 f.; Hunold, AR-Blattei (D) Betriebsverfassung, XIII, Sondervertretungen, D I 2; Däubler, Gewerkschaftsrechte, aaO., s. 185. 219) Für Zulässigkeit: Losacker, aaO., S. 62 ff.; Fitting/Kraegeloh/Auffarth, 9. Aufl., Berlin 1970, § 20 Rdnr. 5; gegen Zulässigkeit: Hueck/Nipperdey, II/2, aaO., S. 1219 Fn. 2 a.
Vgl. §§ 12 Abs. 1, 14 Abs. 2, 38 Abs. 1 Satz 2, 44 Abs. 2 Satz 2, 47 Abs. 4-6, 55 Abs. 4 BetrVG; weitere Nachweise bei Säcker, AR-Blattei (D) Betriebsvereinbarung I C III b, und Löwisch, Möglichkeiten und Grenzen der Betriebsvereinbarung, in: AuR 1978, S. 97 ff.
Vgl. dazu Ziff. 2 des Tarifvertrages in Anlage 17, der jedoch nicht nach § 3 Abs. 2 BetrVG genehmigt worden ist.
Viel zu pauschal demgegenüber die Analyse von Däubler, aaO., S. 184 f.
aaO., S. 743 ff.
Vgl. dazu unten Kap. IV. 2c. bb.; in der Gesetzesbegründung (BT-Drucks. VI/1786, S. 36) heißt es dazu: “Solche zusätzlichen Vertretungen sollen die Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Arbeitsnehmern verstärken,...”.
Allg. Ansicht; vgl. nur Dietz/Richardi, aaO., § 3 Rdnr. 11, 15; Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 3 Rdnr. 12, 15; Kammann/Hess/ Schlochauer, aaO., § 3 Rdnr. 3; H.P. Müller, aaO., S. 744; Tesarczyk, aaO., S. 56.
Vgl. dazu schon die Ausführungen oben, Kap. IV. 1.; eine angesprochene institutions-sichernde Funktion erlangt das Prinzip der einheitlichen Interessenvertretung zusammen mit den Grundsätzen aus §§ 2 Abs. 1, 74 Abs. 1 BetrVG im Ergebnis (Schutz des Betriebsrats vor Konkurrenz) bei Säcker, Rechtliche Formen der Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber, Betriebsrat und Sprecherausschuß, in: Festschrift 25 Jahre BAG, München 1979, S. 472 ff., 484 ff. (s. auch oben Fn. 201).
Siehe die in Fußn. 225 Genannten und Rüthers, aaO., S. 217; Säcker, aaO., S. 487.
Dazu schon oben Kap. IV. 2b.
z.B. Kap. IV. 2b. a.E.
Vgl. Tabelle 58 und Kap. IV. 2b.
Vgl. Kap. IV. 2b.
Vgl. Kap. IV. 2b. a.E.
Vgl. Kap. IV. 2b.
Davon geht offenbar auch der Teil der Kommentarliteratur aus, der sich überhaupt mit diesem konkreten Problem beschäftigt, vgl. Dietz/Richardi, aaO., § 3 Rdnr. 15; Brecht, aaO., § 3 Rdnr. 14; wohl a.A. aber Fitting/ Auffarth/Kaiser, aaO., § 3 Rdnr. 9; Tesarczyk, aaO., S. 60 f.
Vgl. die in Fußn. 219 Genannten sowie die Stellungnahme von Sachverständigen vor dem Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung am 24./25. 2. 1971 (BT-Prot. VI Nr. 45 und 46), S. 21, 25, 26, 30, 46 zur Regelungsbedürftigkeit einer mitbestimmungsrechtlichen Substruktur.
Zu Fundstelle vgl. Fußn., 216.
Abgedruckt in GK-Information, aaO. (vgl. Fußn. 216.)
Zur Fundstelle vgl. Fußn. 216.
Einen entsprechenden Zusatz enthielt von vornherein der BDA-Entwurf (§ 3 Abs. 1, vgl. GK-Information, aaO., S. 15), der allerdings auch, anders als der Regierungsentwurf, gesetzlich die Möglichkeit zur Bildung von Sprecherbereichen vorsah (in §§ 67 ff., GK-Information, aaO., S. 75, 77).
so die Regierungsbegründung in BT-Drucks. VI/1786, S. 36.
Vgl. die in Fußn. 235 genannten Nachweise.
Vgl. GK-Information, aaO., S. 75, 77.
Vgl. den schriftlichen Bericht (Abgeordneter Buschfort) des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung (zu BT-Drucks. VI/2729), S. 15.
Vgl. dazu die Ausführungen oben, Kap. IV. 2c. aa. bei Fußn. 174.
Im Ergebnis ebenso Wiedemann/Stumpf, aaO., Einl. 165 vor § 1, der für § 3 eine betriebs-verfassungsgesetzliche Zuständigkeit annimmt; wohl auch Beuthien, Anm. zu BAG, in: SAE 1976, S. 137 ff., 138; Meilicke, Monopol der Betriebsräte zur betrieblichen Interessenvertretung der Arbeitnehmer, in: DB 1975, S. 2228 ff.; H.P. Müller, aaO., S. 746.
Diesen Grundsatz übersieht Meilicke, aaO., S. 2229, so daß er zu einer m.E. zu weitgehenden Abänderbarkeit der betriebsverfassungsrechtlichen Mitbestimmungsorganisation, an die zum Schutz der Betriebsverfassung prinzipiell alle Beteiligten gebunden sind, kommt.
Die pauschale Öffnung der zwingenden Mitbestimmungsorganisation, die aus einem uneingeschränkten Rückgriff auf Art. 9 Abs. 1 GG resultiert, mittels individueller wie kollektiver privatre chtlicher Vereinbarungen, wie Beuthien, aaO., S. 139, vorschlägt, verstößt indessen gegen die fein austarierte Gesetzesstruktur der geschriebenen und ungeschriebenen Öffnungsklauseln; eine allgemeine “Experimentierklausel” für Mitbestimmungsrealisation am Arbeitsplatz (so aber Beuthien, aaO., S. 139) enthält das Gesetz nicht; entsprechende Versuche verstoßen jedenfalls gegen den insoweit eindeutigen Gesetzeszweck. Im Anschluß an Beuthien bejaht Tesarczyk, aaO., S. 60, 149 f., eine betriebverein-barungsrechtliche Regelungskompetenz für nichtbetriebsverfassungsrechtliche Vertretungen; eine solche Konstruktion ist jedoch widersprüchlich; denn eine betriebsverein-barungsrechtliche Regelungskompetenz auch im weitesten Sinne besteht nur in betriebsverfassungsrechtlichen Angelegenheiten (vgl. BAG EzA Nr. 1 zu § 70 BetrVG); eine nichtbetriebsverfassungsrechtliche Vertretung läßt sich nur auf privatrechtsvertraglicher Grundlage errichten; wollte man — wie Tesarczyk — anders entscheiden, würde die umfassend verstandene Sperre des § 3 BetrVG — alle betriebsverfassungsrechtlichen Vertretungen, Tesarczyk, aaO., S. 60 — durch eine kleine Verschiebung der Nomenklatur — betriebliche Vertretungen mit betriebsverfassungsrechtlichen Funktionen — partiell wieder aufgehoben; demgegenüber ist an dem methodisch ehrlicheren und aus Teleologie und der Gesetzesgeschichte gut begründbaren Weg, die Sperrwirkung des § 3 BetrVG tatbestandlich zu begrenzen (s. dazu im Text), festzuhalten.
Vgl. Säcker, AR-Blattei, aaO., C III 1 m.w.N.; Kammann/Hess/Schlochauer, aaO., § 77 Rdnr. 15 f. m.w.N.; Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 77 Rdnr. 30, 34 ff.; Kreutz, aaO., S. 50, 206.
BAG, EzA Nr. 1 zu § 70 BetrVG; AP Nr. 1 zu § 88 BetrVG 72; Löwisch, aaO., S. 100; Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 77 Rdnr. 33.
So Säcker, in: Festschrift 25 Jahre BAG, aaO., S. 488 f.
Vgl. den Fall in BAG, AP Nr. 1 zu § 88 BetrVG 72; dagegen aber teilweise Löwisch/Hetzel, Anm. zu AP Nr. 1 zu § 88 BetrVG 72.
Zu den Voraussetzungen der Gesamtanalogie vgl. Larenz, Methodenlehre der Rechtswissenschaft, 3. Aufl., Berlin 1975, S. 369 ff.
Vgl. dazu oben die Ausführungen bei Fußn. 220.
Hueck/Nipperdey, II/2, S. 1275 f., 1668 ff.; Säcker, Gruppenautonomie und Übermachtkontrolle im Arbeitsrecht, Berlin 1972, S. 342 ff.; Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 77 Rdnr. 16 f. m.w.N.
So jedenfalls in der Sache H.P. Schneider, Autonome Satzung und Rechtsverordnung, in: Festschrift für Möhring, München 1965, S. 521 ff., der die Grundlagen für die Theorie der delegierten Autonomie bereitgestellt hat, ohne freilich auf das BetrVG ausdrücklich Bezug zu nehmen.
Vgl. Neumann-Duesberg, Betriebsverfassungsrecht, Berlin 1960, S. 371 f.; Adomeit, Rechtsguellenfragen im Arbeitsrecht, München 1969, S. 136 ff.
So dezidiert Kreutz, aaO., S. 99 ff. m.w.N.
Kreutz, aaO., S. 226; H.P. Müller, aaO., S. 746; einschränkend aber Richardi, Kollektivgewalt, aaO., S. 309 ff., 316 ff.
Löwisch, aaO., S. 99 f.; Fitting/Auffarth/ Kaiser, aaO., § 88 Rdnr. 2; Säcker, Die Regelung sozialer Angelegenheiten im Spannungsfeld zwischen tariflicher und betriebsvereinbarungsrechtlicher Normsetzungsbefugnis, in: ZfA 1972 (Sonderheft), S. 41 ff., 47 f.; BAG, AP Nr. 1 und 5 zu § 57 BetrVG 52; AP Nr. 1 zu § 88 BetrVG 72; zurückhaltend aber Dietz/Richardi, aaO., § 77 Rdnr. 53; Kammann/Hess/Schlochauer, aaO., § 88 Rdnr. 7; Kreutz, aaO., S. 207 f.
ohne freilich einen Eingliederungsgrad in die gesetzliche Mitbestimmungsstruktur zu erreichen, der von § 3 BetrVG vorausgesetzt wird, vgl. dazu oben Kap. IV. 2c. aa. und die ähnlich gelagerte Problematik bei Säcker, Festschrift 25 Jahre BAG, aaO., S. 472 ff. sie sind aber nicht als auf privatautonomer Basis errichtete “betriebliche Vertretungen” zu benennen (so aben Tesarczyk, aaO., S. 61, 149, 112 f.), wie etwa Werksportvereine und ähnliches.
So ausdrücklich BAG AP Nr. 9 zu § 5 BetrVG 72.
Daher überzeugen die Bedenken von Säcker, in: Festschrift 25 Jahre BAG, aaO., S. 487, gegen die Kompetenzen der betrieblichen Vertrauensleute nicht, weil diese gerade nicht ein Verhandlungsmandat gegen oder ohne den Willen des Betriebsrats wahrnehmen können bzw. faktisch wahrnehmen; gegen eine einvernehmliche Ausübung von Hilfsfunktionen und Verhandlungskompetenzen wendet sich auch Säcker, aaO., S. 488 f., nicht; wie und wo freilich überzeugend und praktikabel die Grenze gezogen werden soll, wird auch von Säcker nur angedeutet; m.E. sollte analog der einschlägigen Rechtsprechung des BAG und der hier herausgestellten Grenzen der Regelungskompetenz der Betriebsvereinbarungsparteien nicht auf Zustimmung oder Ablehnung durch den Betriebsrat, sondern auf die objektiv bestimmbaren und empirisch erfahrbaren Funktionen und Kompetenzen der informellen Substruktur abgestellt werden; soweit danach Hilfsfunktionen erfüllt und vorbereitende Maßnahmen in Mitbestimmungsangelegenheiten ohne Veränderung der organisatorischen Grundstruktur durchgeführt werden sollen, kann die Errichtung einer Substruktur schuldrechtlich oder normativ vereinbart werden; Funktionen und Kompetenzen werden nicht von Fall zu Fall vom Betriebsrat bestimmt, sondern bewegen sich generell im skizzierten Rahmen, ohne daß es eines gemeinsamen Ausschusses gemäß § 28 Abs. 3 BetrVG bedarf (so aber Säcker, aaO., S. 489); die Errichtung kann jedoch nur einvernehmlich vorgenommen werden; a.A. wohl Tesarczyk, aaO., S. 155; einseitige Regelungen informeller Mitbestimmungsverfahren, also auch die einseitige Institutionalisierung betrieblicher Vertrauensleute durch den Arbeitgeber oder den Betriebsrat, sind betriebsverfassungwidrig, wenn Mitbestimmungsaufgaben (im weitesten Sinn) erfüllt werden sollen; in einem solchen Fall hat die jeweilige Gegenseite einen Abwehranspruch (so Säcker, aaO., S. 488 f.), der aus §§ 2, 74, 78, 119 BetrVG resultiert, insofern dürften auch die bedenkenswerten Vorbehalte, die Radke anläßlich der Sachverständigenanhörung zur Novellierung des BetrVG in 1971 gemacht hat (vgl. BT-Protokolle VI, Nr. 45/46 des Ausschusses für Arbeit und Soziales v. 24., 25. 2. 1971, S. 141 ff.), gegenüber den Arbeitsgruppensprechern gegenstandslos geworden sein.
Die Kompetenzen, die H.P. Müller, aaO., S. 745 f., anführt, sind dann ohne weiteres betriebsverfassungswidrig, wenn in den genannten Angelegenheiten nicht nur allgemein informiert, sondern auch im Sinne des Gesetzes detailliert unterrichtet und beraten (z.B. § 90 BetrVG) wird, Maßnahmen gemäß § 80 Abs. 1 Ziff. 2 BetrVG beim Arbeitgeber beantragt werden usw. (a.A. Tesarczyk, aaO., S. 160 ff.).
Insofern ist die objektive “Schwelle—, wie sie in Fußn. 262 dargelegt ist, nicht überspringbar, unabhängig davon, ob der Betriebsrat zustimmt oder nicht; im Ergebnis ebenso Tesarczyk, aaO., S. 172.
Im übrigen müssen auch gegen die Praxis der betrieblichen Vertrauensleute in den Unternehmen mit ausgebauter Substruktur dieselben betriebsverfassungsrechtlichen Bedenken erhoben werden, die hinsichtlich der gewerkschaftlichen Vertrauensleute angesprochen wurden; auf die Ausführungen oben Kap. IV. 2c. aa. wird daher verwiesen.
Ebenso H.P. Müller, aaO., S. 747, allerdings ohne die hier diskutierten Differenzierungen.
Vgl. die §§ 106 ff. des CDU-CSU-Entwurfs und §§ 67 ff. des BDA-Entwurfs (GK-Information, aaO., S. 75, 77) sowie die (teilweise restriktivere) Regelung in § 56 a des SPD-Entwurfs (L. Franz, aaO., Blatt 60).
Für die Weimarer Zeit vgl. Kassmann, Die Zuständigkeit des Gesamtbetriebsrats nach dem Betriebsverfassungsgesetz und seine Tätigkeit in der Praxis, Bad Schwartau 1968, S. 20; für die Zeit unter dem Betriebsverfassungsgesetz 1952 vgl. Halberstadt, aaO., S. 1143.
Säbel, Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit, BT-Drucks. I/3585 S. 8; Kassmann, aaO., S. 31.
Vgl. Prot. VI Nr. 45/46 des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung, S. 48, 52; die DAG dagegen hat zugestimmt (S. 55).
Vgl. zu BT-Drucks. VI/2729, S. 25.
So nahezu wörtlich übereinstimmend die Begründung des Gesetzgebers, zu BT-Drucks. VI/2729, S. 25.
Es fehlt lediglich das Wort “nur”; selbst Körnig, Anm. zu BAG in SAE 1977, S. 42 ff., 43 f., der sich relativ intensiv mit einer möglichen Interpretationsveränderung aufgrund der geringfügigen Wortlautänderung befaßt, vermag keine überzeugende Begründung für eine dadurch möglicherweise erfolgte Ausweitung der Gesamtbetriebsratszuständigkeit zu finden, zumal die gesetzgeberische Absicht einer unveränderten Übernahme der alten Zuständigkeitsregelung eindeutig ist, vgl. BT-Drucks. VI/1786, S. 43.
AaO., S. 8 f.
Kassmann, aaO., S. 20 und Flatow/Kahn-Freund, Kommentar zum Betriebsrätegesetz 1920, 13. Aufl., Berlin 1931, § 54 Anm. 9, die auch auf die Rechtswidrigkeit dieser Praxis hinweisen.
Zu BT-Drucks. VI/2729, S. 26.
Vgl. BAG AP Nr. 1 zu § 56 BetrVG Urlaubsplan; stellvertr. für die vielfachen kritischen Einwendungen in der Literatur seien hier genannt Mayer-Maly, Die Zuständigkeit des Gesamtbetriebsrats, in: RdA 1969, S. 223 ff. und Pleyer, Anm. zu BAG in SAE 1965, S. 195 f.
Dasselbe gilt im übrigen auch für die Abgrenzung zwischen Gesamt-und Konzernbetriebsrat, nur ist dieses Problem in der Praxis weniger relevant, da der Konzernbetriebsrat eher koordinierende und beratende, aber weniger entscheidungs-und regelungsgerichtete Funktionen besitzt.
Vgl. nur BAG AP Nr. 1 und 2 zu § 50 BetrVG 1972; Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 50 Rdnr. 24 a; Kittner, Anm. zu BAG, in EzA Nr. 1 zu § 50 BetrVG (ebenfalls veröffentlicht in: BlStSozArbR 1976, S. 232 ff.); allerdings nur, soweit das jeweils zuständige Organ seine Befugnis auch tatsächlich wahrgenommen hat (so jetzt auch bezüglich Gesamt-ZKonzernbetriebsrat BAG, DB 1981, S. 2181 f.).
Vgl. BAG in EzA Nr. 2 zu § 87 BetrVG — Leistungslohn; Mayer-Maly, aaO., S. 226.
BAG, AP Nr. 1 zu § 50 BetrVG 1972; Fitting/ Auffarth/Kaiser, aaO., § 50 Rdnr. 13 ff.; Dietz/Richardi, aaö., § 50 Rdnr. 9 ff.; Körnig, aaO., S. 45.
Blomeyer, aaO., S. 2224; Mayer-Maly, aaO., S. 226; Halberstadt, aaO., S. 843 f., 844.
Vgl. BAG AP Nr. 1 zu § 56 BetrVG 1952 Urlaubsplan; die weiteren Entscheidungen zum Betriebsverfassungsgesetz 1952 betrafen ausnahmslos Sachverhalte der sog. freiwilligen Mitbestimmung; vgl. dazu BAG AP Nr. 63, 64 und 66 zu § 611 BGB Gratifikation; AP Nr. 142 zu § 224 BGB Ruhegehalt; AP Nr. 5 zu § 57 BetrVG 1952.
Vgl. BAG AP Nr. 1, 2 und 3 zu § 50 BetrVG 1972; EzA Nr. 1 und 2 zu § 87 Leistungslohn; AP Nr. 18 zu § 611 BGB Bergbau.
Vgl. dazu Löwisch/Mikosch, Anm. zu BAG AP Nr. 1 und 2 zu § 50 BetrVG 1972.
BAG AP Nr. 1 zu § 50 BetrVG 1972; EzA Nr. 2 zu § 87 BetrVG 1972 Leistungslohn.
BAG AP Nr. 1 zu § 50 BetrVG 1972; EzA Nr. 1 zu § 87 BetrVG 1972 Leistungslohn.
BAG AP Nr. 2 und 3 zu § 50 BetrVG 197 2 und in DB 1981, S. 2181 f.
In EzA Nr. 5 zu § 50 BetrVG.
In DB 1979, S. 2091.
In DB 1981, S. 379 f.
Vgl. dazu Radke, ArbuR 1956, S. 333 ff.; Halberstadt, BB 1975, aaO., Neyses, Abgrenzung der Zuständigkeit zwischen Gesamtbetriebsrat und Einzelbetriebsrat bei Versetzungen, in: BlStSozArbR 1976, S. 371 f.
Grundlegend dazu die Anm. von Pleyer, in: SAE 1965, S. 195 f.; im Ergebnis, wenn auch mit teilweise divergierender Begründung, nähert sich diese Gruppe stark an die neuere Rechtsprechung des BAG an. Die Autoren dieser Gruppe lehnen eine Auslegung des “Nichtregeln-könnens” im Sinne einer naturwissenschaftlich-objektiven Unmöglichkeit auf der einen Seite, eine Heranziehung bloßer. Zweckmäßigkeitsargumente zugunsten einer einheitlichen Regelung oder bloßer Koordinierungsinteressen des Unternehmens auf der anderen Seite ab; im wesentlichen entscheiden sie danach, ob ein zwingendes Erfordernis einer einheitlichen Regelung der Angelegenheit innerhalb des Unternehmens oder mehrerer Betriebe des Unternehmens besteht (vgl. Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 50 Rdnr. 11; GK-Fabricius, aaO., § 50 Rdnr. 17; Brecht, aaO., § 50 Rdnr. 3; Weiss, aaO., § 50 Rdnr. 2 a; Stege/ Weinspach, aaO., S. 214 f.).
Die Zuständigkeit des Gesamtbetriebsrats nach § 48 BetrVG 1952, in: DB 1967, S. 2221 ff.
Mayer-Maly, aaO., S. 224.
Gerhard Müller, Die Stellung des Gesamtbetriebsrates und des Konzernbetriebsrates nach dem neuen Betriebsverfassungsgesetz, in: Festschrift für Küchenhoff, Bd. I, 1972, S. 283 ff., 291; Kassmann, aaO., S. 72.
Müller, aaO., S. 297 f.
Kassmann, aaO., S. 71.
AaO., S. 45 f.; ähnlich Kübler/Schmidt/Simitis, Mitbestimmung als gesetzespolitische Aufgabe, Baden-Baden 1978, S. 177 f.
Anm. zu BAG in: SAE 1976, S. 100 ff., 101 f.
Beispielhaft genannt seien hier etwa Dietz/Richardi, aaO., § 50 Rdnr. 8 und Kammann/Hess/Schlochauer, aaO., § 50 Rdnr. 8.
Mayer-Maly, aaO., S. 225 f.
Galperin, aaO., S. 102.
Galperin/Löwisch, aaO., § 50 Rdnr. 7; ähnlich Meyer, Die materielle Zuständigkeit des Gesamtbetriebsrats, in: ArbuR 1964, S. 362 ff., 364 f.
Mothes, Die Zuständigkeit des Gesamtbetriebsrats bei Betriebsänderungen, in: ArbuR 1974, S. 325 ff., 327; Meyer, aaO., S. 365.
Löwisch/Mikosch, aaO.
Vgl. dazu Strasser, Der Zuständigkeitsbereich des Gesamt-(Zentral-) Betriebsrates nach deutschem und österreichischem Recht, in: Festschrift für Schnorr von Carolsfeld (1973), S. 483 ff., 491 ff.; Gnade/Kehrmann/Schneider, aaO., § 50 Rdnr. 2; Kittner, aaO.,; Nasserke, Die Abgrenzung der Aufgaben des Betriebsrates und des Gesamtbetriebsrates, in: ArbuR 1966, S. 140 ff., 142; Mäurer, Abgrenzung der Zuständigkeit zwischen Gesamtbetriebsrat und Einzelbetriebsrat, in: Der Betriebsrat 1977, S. 381 ff., 383 ff.; wohl auch Döring, Die Zuständigkeitsabgrenzung zwischen Gesamtbetriebsrat und Betriebsrat, in: DB 1980, S. 689 ff., 690f.
So v.a. Strasser, aaO., S. 495.
Zu den genauen Daten vgl. Tabelle 5 im Anhang; das Schaubild ist unabhängig von der gesetzlichen Systematik der Mitbestimmungsmaterien linear entsprechend der sinkenden Zuständigkeitsverteilung des Einzelbetriebsrats gestaffelt; das überdurchschnittlich starke Absinken der Mediane im Bereich der Betriebsbußenordnung ist auf die hohe Zahl derjenigen zurückzuführen, die keine Angaben gemacht haben.
Vgl. dazu auch die Beteiligungshäufigkeit des Konzernbetriebsrats bei der Aufstellung von Sozialplänen, die weiter vorne (Kap. III. 5.) dargestellt wurde.
Zu den genauen Zahlen vgl. die Darstellung über die Ausschußtätigkeiten in Kap. III. 2b.
Vgl. dazu und zu den unterschiedlichen Gewichtungen in den einzelnen Literaturstellungnahmen, die hier nicht interessieren, Mitbestimmungskommission, aaO., S. 102ff.7 Kübler/Schmidt/Simitis, Mitbestimmung als gesetzespolitische Aufgabe, Baden Baden 1978, S. 168 ff.; Badura/ Rittner/Rüthers, Gemeinschaftsgutachten, München 1977, S. 116 ff.
Durch die immer häufiger zu beobachtende “Typisierung” und “Isolierung” unternehmensleitender Aufgaben von anderen Aufgaben und Betriebszwecken wird es immer schwieriger, (auch ideelle) Unternehmensleitung von Verbandsführung und ihren Funktionen zu trennen; vgl. dazu BAG, EzA Nr. 3 zu § 47 BetrVG 72.
Vgl. dazu die Nachweise oben Kap. IV. 1. bei Fußn. 90-92; vgl. weiter die Angaben in den Tabellen 17 a (Kap. II. 5.), 18 (Kap. II. 5.), 42 a und 42 b (Kap. III. 3c.) und Tabellen 47 (Kap. III. 3d. aa.), 48-50 (Kap. III. 3d. cc).
Vgl. LAG Berlin, in: DB 1979, S. 2091; LAG Düsseldorf/Köln, in: DB 1981, S. 379 f.
Vgl. die neueren Berichte von Shaiken, Neue Technologien und Organisation der Arbeit, in: Leviathan 1980, S. 190 ff., 198 f. und von Dombois, Informelle Norm und Interessenvertretung, in: Leviathan 1980, S. 375 ff., 382, 403ff.
Wie hier Kittner, in: Anm. aaO.,; Körnig, in: Anm., S. 43 Fußn. 3.
Vgl. die in Fußn. 307 Genannten.
Hueck/Nipperdey/Säcker, II 2, S. 1209.
Im Ausgangspunkt wie hier Klinkhammer, Mitbestimmung im Gemeinschaftsunternehmen, Berlin 1977, S. 131 ff., 135 f.
Vgl. dazu die Ausführungen oben Kap. IV. 1.
Vgl. die in Fußn. 284 genannten Entscheidungen.
Ebenso die heute h.M. in der Kommentarliteratur, vgl. Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 50 Rdnr. 11; GK Fabricius, aaO., § 50 Rdnr. 17; Weiss, aaO., § 50 Rdnr. 2 a; Brecht, aaO., § 50 Rdnr. 3.
Das hier genannte Kriterium ist m.E. gegenüber den von Blomeyer, aaO., S. 2224 f. favorisierten Begriffen (“natürliche Einheit”, “notwendige Einheit”) präziser in der Bezeichnung der Normadressaten, gegenüber den vcn Löwisch/Mikosch, aaO., und anderen herangezogenen Kriterien der Präjudizierung bzw. allgemeiner der Pflicht zur Gleichbehandlung vorzugswürdig, weil es nicht final-akzidentiell auf die Folgen einer in Aussicht genommenen Regelung abstellt, sondern auf die Notwendigkeit hinweist, die arbeitsvertragliche Struktur des betroffenen Adressatenkreises genau zu untersuchen und zu vergleichen; im Ergebnis allerdings bestehen zwischen den hier beschriebenen unterschiedlichen Auffassungen kaum Gegensätze.
Vgl. dazu die Aussagen in einer neuen BAG-Entscheidung, in: DB 19P1, S. 1180 f. (= EzA Nr. 13 zu § 111 BetrVG 72) m. Anm. von Gutbrod, in: DB 1981, S. 1244 im Hinblick auf die mitbestimmungsfreien, unternehmerischen Strukturordnungsmaßnahmen.
Auf diese Moglichkeiten wird auch in der Literatur immer wieder hingewiesen, vgl. nur Fitting/Auffarth/Kaiser, aaO., § 50 Rdnr. 11 a; Kittner, Anm., aaO.
So auch LAG Düsseldorf/Köln, aaO., S. 379.
Ebenso BAG, EzA Nr. 1 und 2 zu § 87 BetrVG 72 Leistungslohn mit allerdings unterschiedlicher Begründung.
In: DB 1979, S. 2091.
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Rancke, F. (1982). Recht und Wirklichkeit bei der Gestaltung der Mitbestimmungsinstitutionen in Betrieb, Unternehmen und Konzern. In: Betriebsverfassung und Unternehmenswirklichkeit. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 3134. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87552-5_4
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