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Der Traum der säkularen Ökomene

Sinn und Grenze der Entwicklungsvision

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Die kulturellen Grundlagen der Gesellschaft

Zusammenfassung

Daß jede Gesellschaft in der Regel ihre eigene unverwechselbare Kultur ausbildet, wird in der Geschichte mannigfach modifiziert, weil wie die Gesellschaften, so auch ihre Kulturen miteinander in Verbindung stehen. Sowieso werden Daseinstechniken oft übernommen und der eigenen Kultur eingepaßt, die sich jedoch, wo es um ihre tragenden Daseinsverständnisse geht, als resistent erweist und andernfalls ja auch ihre kulturelle Selbständigkeit schnell verlöre. Wir erinnern auch daran, daß sich manche Gesellschaften auf der Basis einer gemeinsamen Grundkultur bilden, so die griechischen Stadtstaaten oder die europäische Staatenwelt. Alsdann aber entwickelt sich in einer solchen Kulturgemeinschaft mit den sonstigen Rivalitäten auch der Kampf um die kulturelle Autorität und Vorherrschaft. Vielfach verselbständigen sich gerade die kolonialen Randkulturen einer solchen Gemeinschaft in einer kulturellen Unabhängigkeitserklärung, die ihrerseits auf den Anspruch der kulturellen Autorität und Vorherrschaft zutreibt.

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Anmerkungen

  1. Klaus Natorp in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ am 26. August 1986.

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  2. Es ist zu wünschen, daß die Entwicklungssoziologie das glänzende Buch des Althistorikers F. Altheim, Entwicklungshilfe im Altertum, Reinbek 1962, zur Kenntnis nähme. Leider übersieht Altheim, daß die heutige Entwicklungshilfe gegenüber der uralten Wirtschaftshilfe ganz neue Züge trägt. Der Titel müßte lauten: „Wirtschaftshilfe im Altertum“.

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  3. Die Ausdrücke fehlen sogar im Generalindex zu den 23 Bänden. Dort stößt man nur auf das Stichwort „Point Four Program“, das in zwei Artikeln („Bank of Reconstruction and Development, International“ und „Europe, Decline of Colonial Empires“) je in einem einzigen Satz erwähnt wird. Entsprechend spät tauchen die fraglichen Begriffe auch in den europäischen Lexika auf.

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  4. Die Entwicklungshilfe wurde von Männern der Politik, der Finanz-und der Wirtschaftswissenschaften in Gang gebracht, nach dem Vorbild des Marshall-Plans. W.W. Rostow behandelt in seinem einflußreichen Buch The Stages of Economic Growth, 1960, die Entwicklung noch einmal als technisch-wirtschaftliches Problem.

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  5. Das in Amerika immer wieder berufene Axiom, das W.I. Thomas formulierte, ist in Europa weniger bekannt. Die Bedeutung des Satzes ist nicht zu bestreiten. Man sollte aber auch nicht übersehen, daß diese Einsicht den historischen Sozialwissenschaften in Europa geläufig war, bevor Thomas ihr eine prägnante Fassung gab.

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  6. Man vergleiche dazu die beiden aufschlußreichen Artikel der Encyclopaedia Britannica, die in Anmerkung 3 genannt werden.

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  7. Es ist überreich belegt, daß die eigene Kultur stets als die ideale Verwirklichung der menschlichen Lebensführung und als Höchstmaß der Normalität gilt. Es genügt an so typische Fälle zu erinnern wie die Eskimo, deren Eigenname „Inuit“ einfach „Mensch“ bedeutet, oder an Griechen und Chinesen, denen die sonstigen Völker als „Barbaren“ galten.

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  8. Hierzu hat W.E. Mühlmann, Chiliasmus und Nativismus, Studien zur Soziologie der Revolution, Bd. 1, Berlin 1961, überzeugende Erkenntnisse geliefert.

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  9. Vgl. dazu die bedeutenden Beiträge von W.E. Mühlmann in seinem Buch Homo Creator, Wiesbaden 1962, vor allem den Aufsatz: „Colluvies gentium. Volksentstehung aus Asylen“.

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© 1989 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Tenbruck, F.H. (1989). Der Traum der säkularen Ökomene. In: Die kulturellen Grundlagen der Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87531-0_15

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-87531-0_15

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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