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Part of the book series: Beiträge zur psychologischen Forschung ((BPF,volume 4))

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Zusammenfassung

Bevor die Ergebnisse für die Jugendlichen im einzelnen ausgeführt werden, sollen kurz die diesem Teil der Untersuchung zugrundeliegenden Problemstellungen wiederholt werden. Es geht im folgenden darum festzustellen: 1) wie verbreitet der Konsum von Psychopharmaka bei 14 – 19jährigen Jugendlichen ist und ob sich in diesem Alter bereits bestimmte Konsummuster ausmachen lassen; und 2) ob zwischen den Konsumgewohnheiten der Mütter und denen ihrer Kinder Ähnlichkeiten bestehen und worauf diese zurückzuführen sind. Das heißt aber auch, über die unmittelbaren empirischen Ergebnisse hinaus nach den Sozialisationsprozessen zu fragen, die die Ähnlichkeiten oder Abweichungen im Verhalten von Müttern und ihren Kindern mitbedingen. So gesehen soll über die Interpretation der empirischen Befunde hinaus ein Beitrag geleistet werden zur Beantwortung der Frage, wie Kinder den Umgang mit bestimmten legalen Drogen — hier der Arzneimittel — lernen.

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Literatur

  1. Allerdings verläuft dieser Prozeß nicht ohne Friktionen. Da der Alkoholkonsum den Jugendlichen nicht zusteht, sondern von den Erwachsenen nur geduldet wird, können letztere ihr Einverständnis jederzeit zurückziehen und auf der Forderung nach Abstinenz beharren. Die ersten Erfahrungen, die Jugendliche mit alkoholischen Getränken machen, sind zumeist ambivalent insofern, als sie aus einer brisanten Mischung aus erlaubten und unerlaubten Verhaltensweisen zusammengesetzt sind, wobei aus der Sicht der Jugendlichen nicht ohne weiteres vorhergesagt werden kann, wie die Erwachsenen im Einzelfall sich verhalten werden (vgl. dazu auch Reuband 1977, Müller 1979b).

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  2. Theorien über Imitationslernen, wie sie z.B. von Bandura (1969) für aggressives Verhalten von Kindern formuliert worden sind, reichen nicht aus, um die Konzeptbildung über Trinkverhalten und Trinksitten, die in erster Linie an männlichen Vorbildern festgemacht werden, bei Kindern im Alter von 6–10 Jahren zu erklären, da ja gerade das Verhaltensmodell nicht nachgeahmt wird. Auf entsprechende generative Prozesse hat Bandura (1971, 1974, 1977) zwar aufmerksam gemacht, ist jedoch nicht genauer darauf eingegangen.

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  3. Diese Ausblendung von Frauen und Müttern in ihrer Funktion als familiäre Krankenpflegerinnen aus der medizinsoziologischen Forschung ist besonders verwunderlich, weil Frauen bekanntlich über Jahrhunderte hin als diejenigen angesehen worden sind, die für den Gesundheitsbereich der breiten Masse zuständig waren. Männer waren als Ärzte lediglich für eine schmale Oberschicht von Bedeutung. Erst mit zunehmender Professionalisierung des Arztberufes und mit der Formierung von Standesorganisationen für Ärzte ausschließlich männlichen Geschlechts sind Frauen aus diesem Berufszweig verdrängt (vgl. etwa Donnison 1977, Ehrenreich et al. 1975, Unschuld 1978) und in Hilfsfunktionen abgedrängt worden, die wiederum einem Professionalisierungsprozeß unter Aufsicht der ungleich statushöheren Ärzte unterworfen worden sind. Die Funktionen von Frauen und Müttern in ihrer Rolle als familiäre Krankenpflegerinnen sind also ein Überbleibsel der weitergehenden Zuständigkeitsbereiche einer ursprünglich geachteten Position. Man möchte vermuten, daß die Ausblendung dieses Themas aus der männlich geprägten soziologischen Forschung noch einmal die Verdrängungsmechanismen widerspiegelt, mit deren Hilfe Männer Frauen aus dem Heilberuf vertrieben haben, wobei die Herabsetzung des Wissens des Gegners zum Instrument für die Ächtung der Frauen schlechthin geworden ist, wie Fischer — Hornberger (1977, 1984) am Beispiel der Hebammen gezeigt hat.

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© 1985 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Vogt, I. (1985). Die Jugendlichen. In: Für alle Leiden gibt es eine Pille. Beiträge zur psychologischen Forschung, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87434-4_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-87434-4_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-11731-7

  • Online ISBN: 978-3-322-87434-4

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