Zusammenfassung
Die Bankenpolitik der Unternehmung steuert die Form und die Intensität der Beziehungen von Firmen zu ihren Kreditinstituten. Es ist für die Themenstellung der vorliegenden Arbeit wichtig zu analysieren, ob und wie Cash-Management-Systeme die Bankenpolitik von Unternehmen verändern können. In der Fachdiskussion wird eine Intensivierung der Kundenbindung durch Cash-Management-Systeme häufig vorausgesetzt (1). Die genauere Analyse, welche Bereiche in der Beziehung zwischen Firmenkunden und Kreditinstituten beeinflußt werden, wurde nicht vorgenommen. Die Bankenpolitik der Unternehmung wird somit als drittes wichtiges Ausgangsdatum nach den Bereichen Finanzwirtschaft und Informationstechnologie betrachtet.
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Literatur
Es ist erstaunlich, wie undifferenziert teilweise unterstellt wird, daß sich die Kundenbindung der Unternehmen zu Kreditinstituten verstärkt. Siehe z.B. o.V.: Wettlauf um Zinsen, in: Diebold Management Report, o. Jg., Nr, 5, 1983, S. 1–3, S. 3: “Die elektronische Allgegenwart, bis hin zum Schreibtisch des Kunden, bietet natürlich die Chance, die Kundenbindung zu verstärken”.
Vgl. SÜCHTING, Joachim: Die Bankloyalität als Grundlage zum Verständnis der Absatzbeziehungen von Kreditinstituten, in: Kredit und Kapital, 5. Jahrgang, 1972, S. 269–300, S. 272
Diese Fragestellung könnte auch in den Fall gekleidet werden, daß ein bei einem Firmenkunden gut eingeführtes Kreditinstitut graduell immer weniger Bankgeschäfte erhält, während eine andere Bank zusätzliche Bankleistungen absetzen kann.
SÜCHTING, Joachim: Die Bankloyalität als Grundlage zum Verständnis der Absatzbeziehungen von Kreditinstituten, in: Kredit und Kapital, 5. Jg., 1972, S. 269–300, S. 269
Vgl. drittes Kapitel, Abschnitt 2.2.3., S. 82–83 der vorliegenden Arbeit
Vgl. u.a. TÜCHTER, Ulrich: Cash Management — Eine elektronische Bankdienstleistung für die Unternehmung, (Wison-Verlag) Köln 1985, S. 17
Die langfristig angelegte Kundenbeziehung ist gerade im Firmenkundengeschäft der Kreditinstitute zu entwickeln und wird als ‘relationship banking’ bezeichnet.
Die Bankbetriebslehre hat sich in ihrer Forschung bisher wenig mit diesen Problemen beschäftigt. Insbesondere fehlen empirische Arbeiten, was u.a. auf die beschränkten Möglichkeiten der Informationsgewinnung zurückzuführen ist.
Vgl. ROTTLÄNDER, Ulrich: Anforderungen der Unternehmen an ihr Netz von Bankverbindungen, in: SÜCHTING, Joachim (Hrsg.): Semesterbericht des Instituts für Kredit- und Finanzwirtschaft an der Ruhruniversität Bochum, o. Jg., Nr. 21, Protokoll zum Arbeitskreis 44, S. 15–26, S. 16–19: Die im folgenden gekennzeichneten Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe Süchting sind dem Bericht entnommen. Es wird vor einer Verallgemeinerung der Ergebnisse gewarnt, sie werden jedoch als gute Basis für weitergehende Überlegungen und Gespräche bezeichnet. Die folgenden Determinanten wurden bewertet und in eine Reihenfolge nach ihrer Wichtigkeit für die Entscheidung von Unternehmen gebracht: Größe, Dichte des Filialnetzes im Inland, Präsenz im Ausland, Schnelligkeit und Flexibilität, Breite und Tiefe des Leistungsangebotes, Zins- und Gebührenkonditionen, Bonitätsanforderungen, Risikobereitschaft, Beratungsqualität, Sicherheit des Institutes, Ruf des Institutes und persönliche Verbindungen zu Repräsentanten des Kreditinstitutes.
Die Frage nach den Auswahlkriterien wurde insbesondere bezüglich der Hausbankverbindung beantwortet; sie gilt jedoch in ähnlicher Weise für die Hauptbankverbindungen von Unternehmen.
Die Annahme der Banken, daß Zahlungsverkehr automatisch andere Bankgeschäfte nach sich zieht, muß weiter differenziert werden. Richtig ist, daß eine Bank, die Zahlungsverkehr für ein Unternehmen abwickelt, auch mit möglichen Folgegeschäften, wie z.B. Devisen-, Geld- oder Kreditgeschäften beauftragt sein kann. Jedoch ist dies keine zwangsläufige Folge, da Unternehmen häufig über bestimmte Hauptbankverbindungen den Zahlungsverkehr abwickeln und eine Reihe zusätzlicher Kreditinstitute mit anderen Finanzleistungen beauftragen.
Vgl. WHITTREDGE, Robert: The bank-corporate relationship from the corporate perspective, in: FABOZZI, Frank J.; MASON, Leslie N.: Corporate Cash Management, (Dow Jones-Irwin) Englewood Cliffs, N.J. 1985, S. 32–49, S. 33
Vgl. erstes Kapitel, Abschnitt 2.3., S. 25
WINDER, Robert: Whose price is it, in: Euromoney, o. Jg., Heft September, 1986, S. 134–144, S. 134
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© 1988 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Jetter, T. (1988). Die Bankenpolitik der Unternehmung. In: Cash-Management-Systeme. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87422-1_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-87422-1_5
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