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Verlassen von allen guten Geistern? Anmerkungen zum Verhältnis von Innerer Sicherheit, Prävention und fachlichen Maximen der Kinder- und Jugendarbeit

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Zusammenfassung

In einer nur oberflächlichen Sichtung von aktuellen Konzepten, Vorhaben und Projekten der Kinder- und Jugendarbeit wie auch der Jugendhilfe stößt der Betrachter ab irgend einem Zeitpunkt mit unweigerlicher Zwangsläufigkeit auf den Begriff ,Prävention‘, der ebenso unverdrossen wie unumschränkt zum wichtigen Leitziel erklärt wird. Weithin scheint es unwidersprochener Konsens zu sein, dass Prävention sinnvoll, wünschenswert und notwendig ist, ja dass es zur Prävention letztlich überhaupt keine Alternative gäbe. Aber bereits eine erste Analyse der (jugend-)politischen Motive, vorgeblichen Ziele, fachlichen Inhalte und mitlaufenden Wirkungsbehauptungen sowie deren Verortung in übergreifende gesellschaftliche Rahmenbedingungen führt ebenso zwangsläufig zu der Einsicht, dass es sich hierbei um ein solides und ausdifferenziertes Kompendium von Fehlleistungen, Irrtümern, Antinomien und Prophezeiungen handelt, deren — man kann es nicht mehr anders ausdrücken — Irrwitz nur mehr mühsam argumentativ einholbar erscheint. Die Situation ist allenfalls noch mit dem bekannten Dichterwort zu fassen: Und ist es Wahnsinn auch, so hat es doch Methode.

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© 2003 Leske + Budrich, Opladen

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Lindner, W. (2003). Verlassen von allen guten Geistern? Anmerkungen zum Verhältnis von Innerer Sicherheit, Prävention und fachlichen Maximen der Kinder- und Jugendarbeit. In: Dahme, HJ., Otto, HU., Trube, A., Wohlfahrt, N. (eds) Soziale Arbeit für den aktivierenden Staat. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87369-9_13

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