Ergebnisse

Zusammenfassung

Anhand der folgenden empirischen Untersuchungen soll überprüft werden, welche individuellen und strukturellen Faktoren im ostdeutschen Transformationsprozess den Übergang in die Selbständigkeit beeinflusst haben. Die Entscheidung zur Existenzgründung hing von einer ganzen Reihe von Faktoren ab, die zum Teil bereits ausführlich beschrieben wurden (Hinz 1998: 119ff). Allerdings wurden nahezu ausschließlich individuelle Merkmale untersucht, obwohl die Befunde von Hannan und Freeman (1989: 243) sowie Hannan und Carroll (1992: 84) offen gelegt haben, dass die Gründungsraten der Organisationen von der jeweiligen Dichte der Populationen abhängig sind (vgl. Kap. 4.4.9). Um tiefer gehend zu erklären, wie sich Legitimität und Wettbewerb auf individuelle Gründungsentscheidungen auswirken, hätten sich die Organisationsökologen zumindest in der theoretischen Explikation dieser Zusammenhänge auf die Wahrnehmung und die rationalen Überlegungen der Akteure beziehen müssen. Der Gründung einer Organisation geht die Beobachtung der jeweiligen Situation, eine auf beschränkten Informationen basierende Definition dieser Situation sowie eine daraus resultierende „limitiert“ rationale Entscheidung voraus. In der soziologischen Analyse sollten, wenn es die Datenlage gestattet, darüber hinaus die individuellen Merkmale der potenziellen Gründerpersonen berücksichtigt werden. Die Ergebnisse der geschätzten Exponentialmodelle in Tabelle 10.3, bei denen anhand von Lebensverlaufsdaten von Personen der Übergang in die selbständige Erwerbsform untersucht wird, verdeutlichen den Effekt der Dichte auf diese Übergänge. Zunächst sind aber in den Tabellen 10.1 und 10.2 einige deskriptive Befunde zu sehen, die zeigen, in welchen Wirtschaftszweigen sich die Personen selbständig gemacht haben und in welchen Berufen sie ausgebildet wurden.