Zusammenfassung
In der Einleitung zu dieser Arbeit hatte ich die besondere Situation der Städte New York City, Berlin und London kurz skizziert. Gerade der gemeinsame Blick auf diese drei Städte hat Unterschiede angedeutet, die erklärungsbedürftig sind. Ich werde nun versuchen, die Hintergründe für die unterschiedliche Entwicklung in den drei Metropolen zu beleuchten. Ein — vielleicht wegen der Untersuchungsfrage nach lokalpolitischen Steuerungszusammenhängen naheliegender — politologischer Blick auf die Großstädte muss jedoch um soziologische und medienwissenschaftliche Interpretationsangebote ergänzt werden, um zu einer befriedigenden Erklärung der komplexen Strukturen zu gelangen. Die Analyse der lokalen politisch-administrativen Systeme liefert zwar wichtige Hinweise für das Verständnis der Situation in New York City, London und Berlin, kann die Unterschiede aber nur zum Teil erklären. Aus der Fragestellung, dem interdisziplinären Ansatz und den verschiedenen Analyseebenen zwischen lokaler Empirie und soziologisch-politologischer Theorien ergibt sich eine vielschichtige Forschungsstruktur. Um als Leser oder Leserin das Geflecht an lokalpolitischen Strukturen und Prozessen in seinen verschiedenen Dimensionen erfassen zu können, werden im Prinzip alle empirischen Informationen, Erklärungsansätze und Theorieangebote sofort und gleichzeitig benötigt. Denn zur Interpretation der Empirie wäre es hilfreich, wenn der theoretische Rahmen schon gesetzt wäre. Zum Verständnis der Rolle der politischen Akteure für die lokale Entwicklung müßten die politisch-administrativen Strukturen bekannt sein. Und ein Beitrag zur Theorieentwicklung wird Strukturen, Akteure und Probleme erfassen müssen, wenn dieser Theoriebeitrag sozialwissenschaftliche Stadtforschung, politologisch-soziologische Steuerungsansätze und wissenssoziologische Deutungsmusterforschung zusammenführen will. Eine solcher Ansatz, der tatsächlich gleichzeitig das erforderliche empirische, strukturelle und theoretische Hintergrundwissen liefert, ist praktisch nicht durchführbar. Der Untersuchungsaufbau, den ich gewählt habe, stellt daher den Versuch dar, die Komplexität der Studie durch eine möglichst sinnvolle Organisation des Materials zu reduzieren. Im Anschluss an dieses Kapitel ist die Arbeit daher in drei weitere Teile gegliedert, deren Logik sich aus den zuvor diskutierten methodologischen Vorgaben ableitet.
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Nissen, S. (2002). Das Untersuchungsdesign. In: Die regierbare Stadt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87347-7_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-87347-7_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13844-2
Online ISBN: 978-3-322-87347-7
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