Zusammenfassung
Am 1. März 2000 wurde die Vision der vollständigen Überwachung „endlich“ auch in Deutschland zur Realität. Es begann die Ausstrahlung der ersten Staffel einer Fernseh-Sendung, die in der öffentlichen populärkulturellen, aber auch politischen, feuilletonistischen, wissenschaftlichen und juristischen Debatte bis zum heutigen Tage eine wohl einzigartige Resonanz fand: „Big Brother“ (s. u.a. ALM 2000; Balke/Schwering/Stähli 2000; Bresser 2000; Hinrichs 2000; Hoff 2000a; Schümer 2000; Schweinfurth 2000 und Weber 2000). Dieses Format ist aktuell wohl „zum idealtypischen Beispiel für selbstreflexive und selbstreferentielle Medienprozesse avanciert“ (Brosda 2000: 95).
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Schweer, M.K.W., Lukaszewski, F. (2001). Big Brother oder Echte Menschen im Fernsehen: Die Betrachtung eines Medienevents aus pädagogisch-psychologischer Perspektive. In: Schweer, M.K.W. (eds) Aktuelle Aspekte medienpädagogischer Forschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87334-7_4
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