Zusammenfassung
Seit dem Beginn der Entwicklungszusammenarbeit gehört der Bildungssektor zu den Schwerpunkten deutscher Förderpolitik. Zwischen 10 und 20% der gesamten Entwicklungshilfe werden seit 1950 jährlich fir die Förderung des Bereichs „Bildung, Ausbildung und Wissenschaft“ aufgewendet. Gemessen an den für die Technische Zusammenarbeit1 bereitgestellten Finanzmitteln macht der Bildungssektor seit Jahrzehnten im Durchschnitt über 40% aus. Die hohe Bedeutung, die die Bildungspolitik — trotz wechselnder Bundesregierungen — in der Entwicklungszusammenarbeit einnimmt, begründet sich auf der sowohl in den Industrie- als auch Entwicklungsländern vorherrschenden Meinung, daß Bildung und Ausbildung der Schlüssel zur Modernisierung einer jeden Gesellschaft sind. Durch zahlreiche Untersuchungen scheint belegt, daß die Länder die größten Entwicklungsfortschritte erzielen konnten und im Kampf gegen die Armut am erfolgreichsten waren, die am meisten in den Aufbau effektiver Bildungs- und Ausbildungssysteme investiert haben. Deshalb sind sich die meisten darin einig: „that the single most important key to development and to poverty alleviation is education“ (Wolfensohn 1999: 14). Dabei ist klar, daß zwischen Bildungsinvestitionen, Humankapitalbildung und Wirtschaftswachstum kein simpler Automatismus besteht. Bildungsinvestitionen können nur unter bestimmten strukturellen Bedingungen wirksam werden. Zu diesen zählen u.a. umfassende Zugangsmöglichkeiten zum Bildungssystem, eine ausreichende Effizienz des Bildungssystems, Arbeitskräftenachfrage, die Offenheit von Arbeitsmärkten sowie ein über Bildungs- und Ausbildungszertifikate geregelter Zugang, Karriere- und Entlohnungssysteme, die theoretisches Wissen, praktische Fähig- und Fertigkeiten und Leistung honorieren etc (vgl. im einzelnen Stockmann 1996: 143ff.).
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Stockmann, R., Meyer, W., Krapp, S., Koehne, G. (2000). Einleitung. In: Wirksamkeit deutscher Berufsbildungszusammenarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87332-3_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13503-8
Online ISBN: 978-3-322-87332-3
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