Zusammenfassung
Die Lage des 15. Jahrhunderts von zwölf Millionen Deutschen bevölkerten Landes (davon rund eine Million in Städten) kann folgendes Szenario veranschaulichen:
„Überall sehen wir wohlbestellte Fluren, neubepflanztes Land, Weinberge, Haine, Blumenanlagen, Obstgärten auf dem Lande und in der Umgebung der Städte, Gebäude mit verfeinerten Einrichtungen: die reizendsten Landhäuser, Burgen auf Bergeshöhen, feste Plätze mit Mauern umgürtet, die prächtigsten Städte, an welchen zumeist die großen Ströme vorbeiwallen, oder die von klaren, auf Brücken von Holz oder Stein überschreitbaren Flüssen umschlungen sind. Wo ist bei euch eine Herberge, wo nicht aus Silber getrunken wird, wo ist eine Frau, ich sage nicht von Adel, sondern aus dem Bürgerstand, die nicht von Gold glänzt? Wie viele kostbare Geräte in den Kirchen, wie viele mit Perlen und Gold eingefaßte Reliquien! Welche Gewänder der Altäre und Priester! Was kann reicher sein als Eure Kirchenschätze! Die sogenannten freien Städte, welche nur dem Kaiser untertan sind, dessen Joch mit Freiheit gleichbedeutend ist — wahrlich nirgends in der Welt gibt es so große Freiheit wie die, deren solche Städte sich erfreuen! Bei den Deutschen ist alles heiter, alles angenehm; niemand wird seiner Güter brutal beraubt. Jedem ist sein Erbe sicher, die Obrigkeiten greifen nur die Schädlichen an; auch wüten keine Parteikämpfe wie in italienischen Städten ...“.
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© 1999 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Rühl, M. (1999). Funktionales Unterscheiden — erfahrbares Wissen — unendliche Welt: Nikolaus von Kues. In: Publizieren. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87325-5_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-87325-5_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13370-6
Online ISBN: 978-3-322-87325-5
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