Zusammenfassung
Die Inhalte bereichsspezifischer Rationalitäten sind durch die polaren Positionen quasi ontologischer Grundannahmen über primäre Vergesellschaftungsmechanismen in der Entstehung sozialer Kohärenz bestimmt: den Behauptungen von der (ausschließlichen) Dominanz eigeninteressierter Handlungsmotive und utilitaristisch-ökonomisierender Vergesellschaftungsprinzipien und der ihnen entsprechenden Rationalitätssemantiken und Rationalitätskriterien stehen die Annahmen deontischer und anerkennungstheoretischer Grundorientierungen gegenüber, wonach (emanzipatorisch) gelingende Vergesellschaftung stets schon die unbedingte Verpflichtung auf die Beachtung der (legitimen) Interessen und Bedürfnisse anderer bzw. die Anerkennung deren Autonomie und Selbstbestimmung zu ihrer Voraussetzung hat. Die einzelnen Rationalitätssemantiken innerhalb dieser beiden polaren Felder von Rationalitätsannahmen sind dabei selbst problem- und zielorientiert differenziert. Sie verändern und entwickeln sich von optimierender zu unvollständiger und befriedigender Rationalität, von einfach zweckrationalem Handeln zu systemischer Rationalität und von kommunikativer zu einer anerkennungstheoretisch reformulierten sozialen Rationalität — je nachdem auf welche Entscheidungs- und Reproduktionsprobleme sozialen Handelns fokussiert wird.
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© 1999 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Brentel, H. (1999). Die Modellierung bereichsspezifischer Rationalitäten. In: Soziale Rationalität. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87324-8_21
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-87324-8_21
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13362-1
Online ISBN: 978-3-322-87324-8
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