Zusammenfassung
Die in jüngster Zeit zunehmenden Querelen mit Subventionen von Stadt und Land können als äußeres Zeichen der öffentlichen Infragestellung von Theater, von dem immer stärker eine Rechtfertigung der Gelder eingeklagt wird, verstanden werden. Problematisch dabei ist, daß die nicht nur angedrohten, sondern vielerorts bereits vollzogenen finanziellen Kürzungen vor allem den künstlerischen Bereich betreffen. “Subventionen in Millionenhöhe sind bereits verbraucht, bevor sich der Vorhang auch nur ein einziges Mal hebt” (Ponath 1990, S. 28). Eine Bewältigung der “perfektionierten Dauerkrise” (Ponath) des öffentlich-rechtlichen Theaters muß insbesondere mit der Frage nach der Veränderung von Betriebsstrukturen der Theater beginnen. Dies ist auch Tenor der von Bernd Wagner aufgezeigten Möglichkeiten einer “Theaterreform als Strukturveränderung” sowie des von Uwe Allmann erprobten Theatersteuerungsmodells mit Hilfe von “Controlling”. Als Pendant zu diesen Beiträgen ist die umfassende empirische Studie “Theater: Tempel der Kunst?” von Thomas Heinze gedacht, in der exponierte Theatermacher zu ihrem Selbstverständnis von Theater und ihren Erwartungen an ein zukünftiges Theater befragt worden sind (vgl. Heinze 1990).
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