Zusammenfassung
Autonomie und Flexibilität von Subsystemen, Verflachung von Hierarchien, Etablierung eines kommunikativen Führungsstils, Delegation von Macht u.a. bestimmen als organisations- und verwaltungssoziologische Konstrukte, neben der Forderung nach Wirtschaftlichkeit (im Sinne betriebswirtschaftlicher Unternehmensführung) den Diskurs zur Modernisierung öffentlich-rechtlicher Betriebe und Verwaltungen. In Modellversuchen “Wirkungsvolle Strukturen im Kulturbereich” (Bertelsmann-Stiftung) haben sich Städte und Kommunen (u.a. Bielefeld, Dortmund, Wuppertal) auf externe Implementierungs- und Evaluierungsmaßnahmen eingelassen. Zu beobachten ist allerdings, daß bei den Akteuren von Kulturbetrieben und Kommunalverwaltungen mehrheitlich Unsicherheit und Skepsis hinsichtlich einer “top down”-Umsetzung dieser Maßnahmen bestehen. “Wirkungsvolle Strukturen” erfordern sowohl ein hohes Maß an Eigenverantwortung aller Organisationsmitglieder als auch einen kommunikativen Management- und Führungsstil innerhalb der Organisation, der bei minimaler Regelorientierung auf Verhandlung und Beratung zielt. Gefragt sind in einer intelligenten und lernfähigen Organisation nicht der von Max Weber typisierte Bürokrat, sondern Akteure “cum ira et studio”. Zorn und Begeisterung bedürfen organisationaler Lern- und Beratungsprozesse, die im Kontext von Aktionsforschung initiiert und evaluiert werden können.
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Heinze, T. (1997). Organisationsentwicklung als Aktionsforschung. In: Heinze, T. (eds) Kulturmanagement II. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87300-2_6
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