Zusammenfassung
Die aktuelle Befindlichkeit in der “Risikogesellschaft” (Beck) entläßt alle Formen der Gemeinschaft, des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit aus den vorgefertigten Entwürfen und Strukturen in die Freiheit und die Verpflichtung der Selbstgestaltung. Familien, Gruppen, Organisationen müssen nicht mehr nach den Vorbildern der Vergangenheit gestaltet werden, sie können und müssen laufend neu erfunden und den eigenen Vorstellungen, die auch erst entwickelt werden müssen, angepaßt werden. Diese Prozesse der Individualisierung und Differenzierung in der Risikogesellschaft fordern dem Individuum viele aktive Orientierungsleistungen ab, sie lassen die Erwartungen an die selbstgeknüpften sozialen Netzwerke und Gemeinschaften, die die traditionellen Bindungen ersetzen müssen, sprunghaft ansteigen:
“Die Postmoderne, das Zeitalter der Kontingenz und des Endes der großen Entwürfe ist auch das Zeitalter der Suche nach Gemeinschaft, der Erfindung und Einbildung von Gemeinschaft. Gemeinschaft wird als etwas gedacht, wo das Unmögliche möglich erscheint: Als unheimliche Mischung aus Differenz und Kumpanei, als Einmaligkeit, für die man nicht mit Einsamkeit bezahlen muß, als Kontingenz mit Wurzeln, als Freiheit mit Sicherheit.” (Bauman, 1992, S. 301f.)
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© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Schattenhofer, K. (1998). Gruppendynamik als Praxis der Selbststeuerung in sozialen Systemen. In: Schattenhofer, K., Weigand, W. (eds) Die Dynamik der Selbststeuerung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87295-1_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12979-2
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