Zusammenfassung
Das durchschnittliche Werbekind beginnt nach einem Cornflakes-Frühstück inklusive kleinem Abenteuer mit dem Kellogg’s-Helden Smacks und einem Glas hohes C fröhlich und mit „Vitaminen gestärkt“ seinen Tag. In der ersten Pause - „halb zehn in Deutschland“ — verzehrt es sein Knoppers, in der zweiten Pause die „wertvolle Milchschnitte“ oder ein Nutellabrot Im Gegensatz zu den weniger glücklichen Kinder, die der Lehrerin auch nicht durch ein Persil-gewaschenes Kleidchen positiv auffallen, freut sich das Werbekind nach der Schule auf sein Mittagessen - „Denn heute ist Miracoli-Tag“ Am Nachmittag ist es sehr beschäftigt — mit Schulaufgaben allerdings selten: Es spielt mit den anderen Werbekindern. Falls es ein Mädchen ist mit Barbie, Petra, dem nahezu echten Baby oder der neuen Legostadt Belleville, die ganz in weiß und rosa gehalten ist. Die Jungen spielen mit He-Man, den Transformers,am Computer ein „megastarkes Game“ oder mit der Legostadt Western-City. Es kann aber auch sein, daß alle gemeinsam ein wenig „rappen“ (hohes C) oder eine „coole Party“ feiern, die ohne Splash,dem neuen Erfrischungsgetränk der Coca-Cola-Company, zum Erliegen kommen würde. Wenn es am Abend (unangemeldet) mit allen Freunden zum Abendessen erscheint, „füttert“ die Mutter dank der Moulinex-Microwelle problem- und klaglos die kleine Meute. Am Abend wird evtl. mit der Doppelherz-gestärkten Großmutter das Tanzbein geschwungen oder der Großvater vermittelt Familien-“Wert(h)e(rs)“ Über die Zubettgeh-Gewohnheiten ist wenig bekannt, dafür ließe sich noch viel über seine „fruchtigen“, „cremigen“, „coolen“ und „gesunden“ Pausensnacks und seine bevorzugten Keidungsstücke erzählen.
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Literatur
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Köser, S. (1997). Die Darstellung der kindlichen Lebenswelt in der Werbung: Bunt, pfiffig, cool!?. In: Erlinger, H.D. (eds) Kinder und der Medienmarkt der 90er Jahre. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87291-3_14
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