Zusammenfassung
Es scheint kein Zufall zu sein, daß sich die Thesen des Clash of Civilizations von Samuel P. Huntington (Foreign Affairs, vol. 72, no. 3, Summer 1993, S. 22-49)1, einer der einflußreichen akademischen Mandarinen in den USA, mit den militärischen Strategien der im September 1993 unter dem Titel The Bottom-Up Review: Forces For A New Era vom Pentagon herausgegebenen Studie berühren. Nachdem die Sowjetunion und deren Herrschaftsideologie zusammengebrochen sind, sieht Huntington den Westen fortan von der „konfuzianistisch-islamischen Connection“ bedroht. Diese, so der Politologe an der renommierten Havard Universität in einem Interview mit der in Honkong erscheinenden Asiaweek (6. April 1994), bestehe in Waffenschiebereien zwischen China und Nordkorea auf der einen und denen Irans, Iraks, Syriens und Libyens auf der anderen Seite. In diesen Ländern strebe man danach, die militärische Überlegenheit des Westens auszubalancieren. Nächste Konflikte, bereits vorprogrammiert, brächen entlang der Grenzen der Kulturen bzw. Zivilisationen aus. Die oben erwähnte Pentagon-Studie geht ebenfalls von einem Szenario aus, daß die USA zwei Kriege — sowohl im Nahen Osten als auch in Korea — gleichzeitig führen und gewinnen („Win and Win”) können.
Sich seiner Unmoralität schämen: das ist eine Stufe auf der Treppe, an deren Ende man sich auch seiner Moralität schämt. (F.Nietzsche)
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© 1996 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Song, DY. (1996). Kulturanthropologische Vermerke zum „Kampf der Kulturen“. In: Ahrweiler, G., Rilling, R., Schellhase, R. (eds) Soziologische Ausflüge. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87289-0_26
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12887-0
Online ISBN: 978-3-322-87289-0
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