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Zusammenfassung

Seit den Anfängen der klassischen Aphasielehre stellt sich die Frage, welcher Zusammenhang zwischen sprachlichen und gedanklichen Prozessen besteht. Carl Wernicke (1874) betrachtet zum Beispiel aphasische Syndrome nicht als Ausdruck einer intellektuellen Beeinträchtigung (vgl. Arrigoni & De Renzi, 1964; Benton, 1962; Weisenburg & McBride, 1935; Zangwill, 1964). Demgegenüber stellen nach Finkelnburg (1870) Aphasien asymbolische Störungensformen dar, die sich auf alle sprachlichen und sprachlich mediierten Funktionen beziehen. Vergleichbare Vorstellungen vertreten Kurt Goldstein (1948; vgl. Gelb & Goldstein, 1924), der die Annahme einer kategorialen bzw. abstrakten Störung favorisiert, und Henry Head (1926), der ein Defizit in der symbolischen Formulierung annimmt. Heute werden diese Annahmen unter dem Aspekt der Verarbeitung lexikalisch-konzeptueller Strukturen untersucht. Im allgemeinen wird die Aufassung vertreten, daß die klassische These, Aphasie sei eine konzeptuelle Grundstörungen, nicht zutrifft. Vielmehr sind andere, spezifische Fragestellungen in den Mittelpunkt getreten, so zum Beispiel, ob eine Korrelation zwischen lexikalischer Produktion und Wahrnehmung besteht oder ob der Zugriff auf konzeptuelle Repräsentationen beeinträchtigt ist (vgl. Caramazza & Berndt, 1978; Hillert, 1987a; Lesser, 1978; Stachowiak, 1979). Trotz der Vielzahl der Aphasiestudien, die hierzu durchgeführt wurden, divergieren die Auffassungen über die Ursachen lexikalischer Prozeßstörungen beträchtlich. Sicherlich lassen sich die unterschiedlichen Erklärungshypothesen zu einem großen Teil auf die zahlreichen und oftmals sehr unterschiedlich konzipierten Bedeutungstheorien zurückführen.

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© 1990 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Hillert, D. (1990). Lexeme und Vision. In: Sprachprozesse und Wissensstrukturen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87278-4_5

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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