Zusammenfassung
„Ich geh hier nicht raus!“ Der hagere Mann im Pullover ist aufgestanden, um besser gehört zu werden. Solche Sätze sind an diesem Abend bei der Bewohnerversammlung der Siedlung Stemmersberg noch öfter zu hören: Die Siedlungseigentümerin will 36 Häuser abreißen, weil sie vom Schwamm befallen sind. Die Stimmung in der Gastwirtschaft ‚Heideblümchen‘ erinnert an alte Zeiten: An die ‚Rettet Eisenheim!‘-Kampagnen der siebziger Jahre, an die Kämpfe um Zechensiedlungen, die schon zum Abriß freigegeben waren und deren Lebensqualitäten just damals wiederentdeckt worden waren: von den Bewohnern, aber auch von Stadtplanern, Studenten, Regionalforschern, von einer Generation, die den kleinfamiliären Muff der Adenauer-Ära abgeschüttelt hatte und die Vorbilder solidarischer Lebensformen in der Geschichte der Arbeiterbewegung suchte. Daß die Realität dabei manchmal ein bißchen verklärt wurde, nahm dem Engagement nicht die Bedeutung. Eisenheim beispielsweise blieb stehen.
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© 1999 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden
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Novy, B. (1999). Bewohner ergreifen die Initiative: die Siedlung Stemmersberg. In: Beierlorzer, H., Boll, J., Ganser, K. (eds) IBA Emscher Park SiedlungsKultur. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87215-9_17
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