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Standortzeiger Vegetation — Sukzession der Vegetation auf Kippenböden und deren Indikatorfunktion (Teilprojekt 8.1)

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Ökologisches Entwicklungspotential der Bergbaufolgelandschaften im Niederlausitzer Braunkohlerevier
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Zusammenfassung

Das Konzept der ökologischen Artengruppen (Vegetationstypen mit Arten vergleichbarer ökologischer Ansprüche) als Bioindikatoren für Standortsverhältnisse wurde unter Einsatz multivariater Statistikverfahren umgesetzt. Zunächst wurden die ökologischen Gruppen über verschiedene Klassifikationsverfahren (Clusteranalysen, TWINSPAN) anhand von Ähnlichkeitsmaßen voneinander abgegrenzt. Um die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Vegetationstypen und Standortsfaktoren aufzudecken und statistisch zu belegen, wurde als Auswertungsmethode eine „Canonical Correspondence Analysis“ (CCA) durchgeführt und mit Hilfe der Ordination graphisch zusammengefasst.

Die Ergebnisse aus der multivariaten Datenanalyse zeigen, dass eine generelle Anwendung von Zeigerwerten insbesondere unter den extremen Standortsbedingungen der Bergbaufolgelandschaft nicht empfehlenswert ist. Vielmehr sollte stets überprüft werden, ob die verwendeten Zeigerwerte für das jeweilige Bearbeitungsgebiet zutreffen. Zeigerwerte vermögen Zusammenhänge zwischen Vegetation und ihrem Standort nur in grober Näherung darzustellen. Sie können nicht die Messung entsprechender Standortsparameter ersetzen. Zum anderen bietet die vorgestellte Methode eine Möglichkeit zur Ermittlung spezifischer, an regionale Besonderheiten angepasster Zeigerwerte. Darüber hinaus können zusätzliche Parameter, die für die Kennzeichnung von Kippenstandorten bedeutend sind, in das Bioindikationssystem aufgenommen werden. Die so entwickelten Zeigerwerte gelten immer nur für den verwendeten Datensatz und können weder für vollständig noch für allgemein gültig erachtet werden. Obwohl die erhobenen Standortsfaktoren meist eine enge Korrelation mit den Ordinationsachsen der floristischen Ähnlichkeit anzeigen, verbleibt in allen Datensätzen ein relativ hoher Anteil an nicht erklärter Varianz. Demnach sind neben den lokalen Standortsbedingungen weitere, bislang nicht berücksichtigte Einflussfaktoren für die Etablierung bestimmter Vegetationstypen von entscheidender Bedeutung, wie z. B. die Entfernung zu entsprechenden Diasporenquellen, Ausbreitungsmechanismen einzelner Arten, biotische Wechselbeziehungen oder bergbauspezifische Reliefformen.

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Publikationsliste und Literatur

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© 2000 B. G. Teubner Stuttgart · Leipzig · Wiesbaden

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Schötz, A., Pietsch, W. (2000). Standortzeiger Vegetation — Sukzession der Vegetation auf Kippenböden und deren Indikatorfunktion (Teilprojekt 8.1). In: Hüttl, R.F., Weber, E., Klem, D. (eds) Ökologisches Entwicklungspotential der Bergbaufolgelandschaften im Niederlausitzer Braunkohlerevier. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87179-4_6

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