Arbeitsmarktentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland bis 2010

Zusammenfassung

Im Jahr 1997 erklimmt die gesamtdeutsche Wertschöpfung einen Berg von Gütern und Dienstleistungen im Wert von 3.700 Mrd. DM, ein realer Anstieg um 2,5 % gegenüber dem Vorjahr. Immerhin 34,5 Mio Menschen haben eine Erwerbsarbeit, die für Arbeitnehmer zu etwa 80 % nach tariflichen Vereinbarungen entlohnt und arbeitszeitlich gestaltet ist. Je Arbeitsstunde entstehen im Schnitt Güter und Dienste im Wert von 68 DM, die Produktivität der Arbeit steigt jährlich um 3 %. Die Ausfuhrwerte erreichen 913 Mrd. DM. Der Handelsüberschuß von fast 100 Mrd. DM steigt auf den höchsten Wert seit der „doppelten Einigung“ im Europäischen Binnenmarkt und in Deutschland und verschafft uns die Vizeweltmeisterschaft nach den USA und vor Japan. Die Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen stiegen von 1991 bis 1997 um fast 259 Mrd. DM auf 770 Mrd. DM, nach dem Sachverständigenrat allein 1997 um 10 %. Schließlich investieren die Kapitaleigner 1997 — wie in den Vorjahren — hierzulande 750 Mrd. DM in Ausrüstungen und Bauten, statt sich den Anlagerisiken des internationalen Kasinokapitalismus zu unterwerfen. Immerhin erzielten 1996 80 % der westdeutschen und 71 % der ostdeutschen Betriebe Gewinn, und die Kapitalrendite liegt in den 1990er Jahren deutlich über derjenigen der 1970er und 1980er Jahre. Zwar haben sich die Unternehmensinsolvenzen mit 25.530 in 1996 gegenüber 1990 fast verdreifacht, doch ist dies lediglich 1 % des Unternehmensbestandes; ein Preis des Strukturwandels, wettgemacht durch Betriebsgründungen. Diese Indikatoren sprechen für ökonomische Prosperität vor der Jahrtausendwende (Kühl 1997).