Optimale Verfahrenswahl und Preispolitik im horizontalen Joint Venture

Zusammenfassung

Gegenstand dieses Beitrages ist die Gestaltung horizontaler Joint Ventures auf dem Gebiet der Produktion. Diese sind dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Unternehmen, die auf den Absatzmärkten für ihre Produkte miteinander konkurrieren, einen gemeinschaftlichen Produktionsbetrieb gründen. In der Praxis erfreut sich diese Form des Gemeinschaftsunternehmens einer wachsenden Beliebtheit. So produzieren beispielsweise Ford und VW in einem portugiesischen Werk die nahezu baugleichen Großraumlimousinen Galaxy und Sharan, obwohl die Fahrzeuge im gleichen Absatzmarktsegment angeboten werden. Ein anderes Beispiel ist die jüngst von den Unternehmen BASF und Du Pont beschlossene Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zur Herstellung von Nylon-Vorprodukten für den asiatischen Markt (FAZ 11.4.1996, 22). Ähnliche Beispiele finden sich auch in anderen Branchen, so produzieren beispielsweise Bosch und Siemens gemeinsam Haushaltsgeräte (Dowling/Lerchner 1998). Als wesentliche ökonomische Begründungen für das Eingehen derartiger Kooperationen werden auf der einen Seite Synergieeffekte, wie größenbedingte Kosten- und Rationalisierungsvorteile sowie eine verbesserte Teilung des Investitionsrisikos genannt. Auf der anderen Seite kann die Kooperation aber auch strategischen Zielen dienen, indem sie zu einer Verminderung des Wettbewerbs zwischen den beteiligten Unternehmen oder zu einer Verbesserung der Wettbewerbsposition gegenüber potentiellen Konkurrenten eingesetzt wird (He 1998, 15; Lyons 1991).