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Die genossenschaftliche Verflüchtigung des Korporativismus: Gierkes Mediatisierung von Klassenherrschaft

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Part of the book series: Studien zur Sozialwissenschaft ((SZS,volume 184))

Zusammenfassung

Im gleichen Jahr als sich Otto von Gierke 1866 bei dem Germanisten Homeyer mit einem Teilstück seines monumentalen Werkes über das Genossenschaftsrecht habilitierte, wurde der Deutsche Bund aufgelöst. Als Gierke dann seine erste ordentliche Professur 1871 in Breslau antrat, wurde im Spiegelsaal des Schlosses zu Versaille mit der Kaiserproklamation die Wiederherstellung des Deutschen Reiches verkündet. Im Jahre 1888, dem Drei-Kaiser-Jahr, veröffentlichte Gierke seine aufsehenerregende Kritik am ersten Entwurf des Bürgerlichen Gesetzbuches. Sein bahnbrechendes Werk über “Die Genossenschaftstheorie und die deutsche Rechtsprechung” war ein Jahr früher erschienen. Die militärische Niederlage im ersten Weltkrieg und die deutsche Revolution sollte Gierke, der im Oktober 1921 starb, als die Zerstörung seiner Illusionen, als den “Zusammenbruch deutscher Herrlichkeit” noch erleben (Gierke 1919: 1). Sein wissenschaftliches Wirken fiel also nahezu ganz in die Zeit des wilhelminischen Reiches, durch sie wurde Gierkes staatspolitisches und gesellschaftstheoretisches Denken entscheidend geprägt1.

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Literatur

  1. Biographische Angaben zu Leben und Werk Gierkes finden sich bei Kleinheyer, Schröder 1989: 96f.

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  2. Gierkes Genossenschaftstheorie hätte die Verwaltung unter die Kontrolle der Justiz bringen wollen; so Böckenförde 1992:154f.

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  3. Eine eingehende Würdigung Beselers findet sich bei Gierke (Gierke 1889: X If).

    Google Scholar 

  4. Ober die Kritik Mengers informiert Laufs 1991: 270.

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  5. Zahlen nach Hattenhauer 1983: 175.

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  6. Klaus Eder deutete Gierkes Dogmatisierung des Staatsrechts als eine liberale “Substantialisierung der Rechtsstaatsidee” (Eder 1991: 416 u. 537). Demgegenüber zählte Hattenhauer die Gierkesche Gemeinschaftsideologie zu den geistigen Wurzeln des Nationalsozialismus (Hattenhauer 1983: 301).

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  7. Diese Begrifflichkeiten hatte Erik Wolf besonders hervorgehoben (Wolf 1963: 682).

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  8. Gierke selbst sprach in diesem Zusammenhang nicht untreffend von einem “Gelehrtenkrieg” (Gierke 1903: 31).

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© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Meyer, T. (1997). Die genossenschaftliche Verflüchtigung des Korporativismus: Gierkes Mediatisierung von Klassenherrschaft. In: Stand und Klasse. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 184. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86882-4_11

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86882-4_11

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-13031-6

  • Online ISBN: 978-3-322-86882-4

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