Zusammenfassung
Der folgenden Beschreibung des Wissenschaftssystems liegt die aus der Skizzierung wissenschaftstheoretischer Entwicklungen gewonnene theoretische Basis des Konstruktivismus zugrunde. Daher leitet sich als zentrale Fragestellung ab: Auf welche Weise gestaltet sich Wirklichkeitskonstruktion bzw. wie funktioniert die Konstruktion wissenschaftlicher Realität?
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References
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Vgl Krohn, Küppers (1989): 18. Die Unterscheidung zwischen System und Umwelt ist auch bei Luhmann keine ontologische, sondern systemrelativ. Innerhalb des Systems ist die Unterscheidung jedoch objektiv bzw. wirklich.
Vgl. Luhmann, Niklas (1988): Soziale Systeme. Grundriβ einer allgemeinen Theorie. 2. Auflage. Frankfurt am Main: Suhrkamp: 244f. sowie Lohmann 1993.
Zitiert nach Heintz, Bettina (1993): Wissenschaft im Kontext. Neuere Entwicklungstendenzen in der Wissenschaftssoziologie. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 45, Heft 3: 528–552, 533.
Latour Bruno; Woolgar, Steve (1979): Laboratory Life: The social Construction of scientific Facts. Beverly Hills, London: SAGE: 243.
Vgl. Stichweh, Rudolf (1988): Wissenschaftliche Instrumente und die Entwicklung der Elektrizitätslehre. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 40: 684–705.
Janich (1992): 18. (Hervorhebung im Original.) An anderer Stelle betont Janich, daβ „[…] heute in den Naturwissenschaften praktisch keine Beobachtungen von Bedeutung sind, die nicht auf den Gebrauch von Instrumenten beruhen.” (Vgl. Janich (1992): 205f.
Stichweh (1988): 685. Zu den technischen Bedingungen der Forschung gehört heute stets auch der Einsatz von Computern, wobei es inzwischen kaum mehr um das Ob, sondern nur mehr um das Wie dieses Einsatzes geht.
Vgl. Krohn, Küppers (1989): 31. Eine Verabsolutierung der Forschungsgruppe wird nach Ansicht des Verfassers dem Aufbau des Kommunikationssystems Wissenschaft nicht gerecht, wie später noch erläutert wird. Auch Krohn und Küppers schränken ihre Darstellung im Laufe ihrer Analysen mehrfach ein (vgl. Krohn; Küppers (1989), 66 sowie 123).
Watzlawick, Paul; Beavin, Janet H.; Jackson, Don D. (1971): Menschliche Kommunikation. Formen, Stomngen, Paradoxien. Bem/Stuttgart/Wien: Huber: 53.
Vgl. Rusch, Gebhard (1994): Kommunikation und Verstehen. In: Merten, Klaus; Schmidt, Siegfried; Weischenberg, Siegfried (Hrsg.): Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaft. Opladen: Westdeutscher Verlag: 60–78, 66.
Topitsch, Ernst (Hrsg.) (1984): Logik der Sozialwissenschaften. Konigstein/Taunus: Athenaum.
Vgl. Scholl, Armin (1993): Die Befragung als Kommunikationssituation. Zur Reaktivität im Forschungsinterview. Opladen: Westdeutscher Verlag. Hier besonders 22f.
Vgl. Schneider, Wolfgang L. (1992): Hermeneutik soziaier Systeme. Konvergenzen zwischen Systemtheorie und philosophischer Hermeneutik. In: Zeitschrift für Soziologie 21, Heft 6: 420–439, 422f.) sowie Rusch (1994).
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Vgl. stellvertretend Merten, Klaus (1982): Wirkungen der Massenkommunikation. Ein theoretisch-methodischer ProblemaufrilS. In: Publizistik 27, Heft 1–2: 26–48.
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Vgl. Stichweh (1987): 448–459. Die ersten beiden Eigenschaften wurden schon bei der Darstellung des Modells von Krohn und Küppers thenaatisiert (vgl. Abschnitt 2.1.6.). Dort werden Handlungen als Elemente des Systems begriffen, bei Stichweh und vor allem auch bei Luhmann geht es stets um Kommunikation. (Vgl. Stichweh (1987): 459.
Vgl. Stichweh (1987): 459. Unter Publikation soli an dieser Stelle lediglich eine Form der Kommunikation verstanden werden, die den Ansprüchen des Wissenschaftssystems genügt. Daβ diese Kommunikationen in der Form des gedmckten Aufsatzes oder der Monographie vorUegen, ist an dieser Stelle von untergeordnetem Interesse. Diese mediale Perspektive wird jedoch in Abschnitt 3.3 näher untersucht.
Vgl. Stichweh (1987): 466 sowie kritisch Luhmann (1992): 432.
In: Pellert, Ada (Hrsg.): Vemetzung und Widerspruch. Zur Neuorganisation von Wissenschaft. München/Wien: Profil: 239–280. Luhmann verwendet den Organisationsbegriff in temporarer Bedeutung, als Organisation wissenschaftlicher Tätigkeit in Projekten. (Vgl. Luhmann (1992): 337ff.
Vgl. Geser (1975): 307. Auf diese Probleme der Übertragung soziologischer Forschungsansatze auf die Bedingungen der Wissenschaft wird spater noch zurückzukommen sein.
Vgl. Bechmann, Gotthard; Vahrenkamp, Richard; Wingert, Bernd (1979): Mechanisierung geistiger Arbeit: eine sozialwissenschaftliche Begleituntersuchung zum Rechnereinsatz in der Konstruktion. Frankfurt am Main/New York: Campus: 22.
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Vgl Merten (1985): 57. sowie Burkart, Roland (1987): Kommunikationstheorie und Kommunikationsgeschichte. Historische Dimensionen kommunikationswissenschaftlicher Erkenntnisziele. In: Bobrowsky, Manfred; Langenbucher, Wolfgang R. (Hrsg.): Wege zur Kommunikationsgeschichte. München: Ölschläger: 58–70, 64f.
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Vgl Burkhard (1987): 59 sowie 65. Die Fruchtbarkeit der Analyse historischer Kommunikationsveränderungen für den Forschungsbereich „Neue Medien” betonen auch Eisenstein (1979) und Giesecke
Vgl. Giesecke (1991): 21f. Die Diskussionen des 20. Jahrhunderts über neue Medien (Film, Fernsehen, Computer sind also kein neues Phänomen. Erste Kritiker gegen den Buchdruck befürchteten Miβbrauch, etwa Johann Mathesius: „Und wenn die buchdruecker nit auch boes, ketzerische schandt und lesterbuecher gedruckt hatten, so koendte niemand dises schoene werck gnugsam preisen” (Zitiert nach Giesecke (1991): 169).
Vgl. Bentele, Günter (1987): Evolution der Kommunikation — Überlegungen zu einer kommunikationstheoretischen Schichtenkonzeption. In: Bobrowsky, Manfred; Langenbucher, Wolfgang R. (Hrsg.): Wege zur Kommunikationsgeschichte. Berichtsband der 31. Arbeitstagung der „Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft” gemeinsam mit der „Österreichischen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft”. München: Ölschlager: 79–94, 79.
Vgl. McLuhan, Marshall (1968): Die magischen Kanäle. ‘Understanding Media’. Düsseldorf/Wien: Econ.
Vgl. Assmann, Assmann (1994): 135 sowie Eisenstein (1979): 45. Eisenstein betont, daβ diese Zahlen zwar tendenziell richtig, aber nicht unbedingt als exakt anzusehen seien.
Giesecke (1991): 395. Diese „Demokratisierung” kam in erster Linie dem wohlhabenden Bürgertum zugute.
Eisenstein (1979): 55. Über den berühmten Drucker Aldus Manutius schreibt Eisenstein: „Aldus’ household in Venice, which contained some thirty members, has recently been described as an almost incredible mixture of the sweat shop, the boarding house and the research institute.” (Eisenstein (1979): 57.
Vgl. Merton, Robert K.; Zuckerman, Harriet (1985): Institutionalisierte Bewertungsstrukturen in der Wissenschaft. In: Merton, Robert K.: Entwicklung und Wandel von Forschungsinteressen. Aufsätze zur Wissenschaftssoziologie. Frankfurt am Main: Suhrkamp: 169–182, 176.
Krohn, Küppers (1989) nennen Verlage, Politik, Praxisfelder, Öffentlichkeit. VgL Krohn; Küppers (1989): 80–121.
Riehm, Ulrich; Wingert, Bemd; Bohle, Knud (1989): Elektronisches Publizieren — oder wie der Computer die Beziehung zwischen Autor und Verlag verändert. In: Rammert, Werner; Bechmann, Gotthard (Hrsg.): Technik und Gesellschaft. Jahrbuch 5. Frankfurt am Main/New York: Campus: 85–102, 86.
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Rutenfranz, U. (1997). Kommunikation und Wirklichkeitskonstruktion im Wissenschaftssystem. In: Wissenschaft im Informationszeitalter. Studien zur Kommunikationswissenschaft, vol 19. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86876-3_3
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