Zusammenfassung
Eine Verbindung zwischen der an der Handlungsregulationstheorie orientierten IMPACT-Methodik und dem (mikro)politisch geprägten PARSYS-Ansatz steht noch aus. Nach IMPACT hat sich die Gestaltung computergestützter Büroinformations- und -kommunikationssysteme mit drei unterschiedlichen Gestaltungsebenen zu befassen: der zwischenmenschlichen Sozialorganisation im Büro, der ergonomischen Handlungsorganisation am Arbeitsplatz und der funktionalen Technikorganisation. PARSYS untersucht die Organisation eines Gestaltungsprojektes unmittelbar. Es werden drei Bausteine der Systemgestaltung diskutiert und konkretisiert: ein Ordnungsrahmen zur Projektorganisation, eine Strategie zum Gestaltungsvorgehen und ein projektbegleitender Qualifikationsplan. Darüber hinaus werden Hinweise auf Einzelmethoden und -verfahren gegeben.
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Literatur
Die Forschungsgruppe stellt fest, daß gerade informelle Gesprächsrunden gegen Projektende sämtliche formalen Meinungsbildungs- und Entscheidungsstrukturen außer Kraft gesetzt haben. Vgl. Schwitalla/Wicke/Jansen (1991), S. 134/145.
Gemeint ist VDI-Richtlinie 5003 (1987). Eine Kritik der Kommunikationsanalyseverfahren findet sich in Wollnik (1990A) und Hampe-Neteler/Rödiger(1992).
Vgl. Schwitalla/Wicke/Jansen (1991), S. 107ff. »VERA/B« steht für »Verfahren zur Ermittlung von Regulationserfordernissen in der Arbeitstätigkeit im Büro«.
Das KABA-Verfahren ist das Ergebnis des Forschungsprojektes »Entwicklung eines Leitfadens zur psychologischen Arbeitsanalyse im Bereich Büro und Verwaltung im Hinblick auf eine angemessene Aufgabenverteilung zwischen Mensch und Rechner«, wurde am Institut für Humanwissenschaft in Arbeit und Ausbildung der Technischen Universität Berlin realisiert und ist in Dunckel/Volpert et al. (1993) umfassend dokumentiert. Die Publikation beinhaltet neben dem Manual einen umfangreichen Grundlagenteil, der die wesentlichen Charakteristika des Verfahrens beschreibt, den theorischen Hintergrund (Handlungsregulationstheorie) erklärt, einen Bezug zu Verfahren mit vergleichbaren Zielen herstellt und die empirische Absicherung erläutert. Mit Dunckel/Volpert (1992) ist außerdem ein Aufsatz zu nennen, der eine Kurzdarstellung des KABA-Verfahrens enthält.
In 1988 wurde die Grundversion dieses von der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung erarbeiteten Leitfadens veröffentlicht [vgl. Oppermann/Murchner/Paetau/Pieper/Simm/Stellmacher (1988)]. Die neuere, modifizierte Fassung »EVADIS II«, in der insbesondere die Erkenntnisse aus Koch/Reiterer/Tjoa (1991) verwertet werden, ist als Oppermann/ Murchner/Reiterer/Koch (1992) erschienen.
Die »Urheber« dieser Sicht haben die Grundgedanken ihres Ansatzes sehr häufig publiziert. Die aktuellste und umfassendste Darstellung findet sich in Kilberth/Gryczan/Züllighoven (1993). Praxiserfahrungen werden in Bürkle/Gryczan/Züllighoven (1992) i.V.m. Gryczan/Züllighoven (1992) dokumentiert. Zum Einstieg ist die knappe, aber sehr anschauliche Darstellung in Budde/Christ-Neumann/Sylla/Züllighoven (1991) zu empfehlen.
Dunckel/Volpert et al. (1993), S. 15.
Siehe dazu die Einordnung des KABA-Verfahrens in Abb. 5–1.
Die einzelnen Verfahrensabschnitte des Teilverfahrens M stehen in direktem Bezug zu den vorab zu behandelnden Teilverfahren E bis L.
Im Zusammenhang mit der Gestaltung technikgestützter Bürokommunikations- und -kooperationssysteme erscheint insbesondere Teilverfahren F relevant, mit dessen Hilfe festgestellt werden soll, ob und in welchem Umfang die Erledigung einer Arbeitsaufgabe Kommunikations- und Kooperationsaktivitäten erfordert und wie die aufgabenbezogene Kommunikation erfolgt. Die weiterhin angebotenen vertiefenden Teilverfahren, die ermitteln sollen, wie groß der zeitliche Spielraum bei der Bearbeitung einer Arbeitsaufgabe bemessen ist (Teilverfahren H), ob und wie sich eine Arbeitsaufgabe aus unterschiedlichen Arbeitsaufträgen zusammensetzt (Teilverfahren I), wie der Kontakt zu Arbeitspartnern und Arbeitsaufgaben hergestellt wird (Teilverfahren J), in welchem Umfang die Aufgabenerfüllung körperliche Aktivitäten erfordert (Teilverfahren K) und ob der Arbeitszusammenhang für die Arbeitenden hinreichend transparent ist (Teilverfahren L), können als Differenzierung der Teilverfahren E, F und G aufgefaßt werden. Sie sind nicht zwingend zu bearbeiten.
Siehe dazu die Einordnung des EVADIS-Leitfadens in Abb. 5–1.
Das Akronym »IFIP« steht für “International Federation for Information Processing”. Vgl. Koch/Reiterer/Tjoa (1991), S. 43. Das IFIP-Modell unterteilt das Mensch-Maschine-System in vier Gestaltungsebenen, die im EVADIS-Leitfaden dann weiter ausdifferenziert werden: “Die Ein-/Ausgabeschnittstelle wird durch die verfügbaren Geräte geprägt [Möglichkeiten zur Eingabe, Darstellung der Ausgaben]; die Dialogschnittstelle definiert die Regeln des Mensch-Rechner-Dialogs [Dialogschritte, Unterbrechungsmöglichkeiten, Systemhilfen u.a.]; die Werkzeugschnittstelle bestimmt, auf welche Funktionalität im System zugegriffen werden kann, und die Organisationsschnittstelle steht für die Einbettung der Arbeit am Rechner in die allgemeine Arbeitsorganisation.” Maaß (1993), S. 193.
Falls bereits das KABA-Verfahren zum Einsatz gekommen ist, liegen zu diesem Problembereich bereits Erkenntnisse vor, so daß überprüft werden sollte, ob dieser eigentlich zwingend vorgeschriebene Arbeitsschritt unbedingt durchgeführt werden muß. Insgesamt werden 14 Fragen angeboten. Beispielsweise bietet die Frage “Liefert das Arbeitssystem oder der Vorgesetzte Rückmeldungen über Qualität und Quantität der Aufgabenerfüllung bzw. des Arbeitsergebnisses (= Resultatfeedback)?” [Oppermann/Murchner/Reiterer/Koch (1992), S. 127] die Antwortoptionen »ja« (2 Punkte), »teils« (1 Punkt) oder »nein« (0 Punkte). Die markierte Alternative kann durch Anmerkungen ergänzt werden.
Es wird etwa nach der Stellung im Betrieb, nach EDV- und Fachkenntnissen sowie nach der Nutzungshäufigkeit der zu gestaltenden Applikation gefragt. Abhängig davon, ob es sich beispielsweise eher um geübte/ungeübte oder regelmäßige/sporadische Benutzer handelt, sind die im folgenden Arbeitsschritt zu untersuchenden Kriterien zu gewichten.
Zur Beantwortung der unter dem software-ergonomischen Kriterium »Übersichtlichkeit« und unter der technischen Rubrik »1. Ein-/Ausgabeschnittstelle; 1.1 Informationsdarstellung; 112: Hervorhebungen« eingeordneten Prüffrage »Werden bei Änderungsoperationen die Objekte vor der Änderung [1] und nach der Änderung [2] hervorgehoben?« sind Multiple Choice-Optionen anzukreuzen wie »durch Farbe«, »durch Blinken«, »nein« usw. Im Kommentar wird darauf hingewiesen, daß zu ändernde und geänderte Dokumententeile hervorgehoben werden sollten.
Vgl. Bauer (1992), S. 20. Andere Publikationen verwenden andere Begrifflichkeiten, um das Charakeristikum der Objektorientierung zu kennzeichnen. Grundsätzliche Verständnisunterschiede entstehen über die unterschiedlichen Definitionsansätze nicht.
Siehe dazu die Einordnung dieses objektorientierten Softwareentwicklungsansatzes in Abb. 5–1.
Für einen Techniker etwa ist ein Drucker ein Arbeitsgegenstand, den er zu reparieren hat. Im Rahmen der Büroarbeit werden Drucker dagegen üblicherweise als Arbeitsmittel eingesetzt, z.B. um Dokumente (also Arbeitsgegenstände) auszudrucken.
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© 1995 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Knittel, F. (1995). Ausblick auf flankierende Einzelmethoden und -verfahren. In: Technikgestützte Kommunikation und Kooperation im Büro. Bochumer Beiträge zur Unternehmungsführung und Unternehmensforschung. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86739-1_5
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