Zusammenfassung
Die erste Form von Informationsasymmetrie zwischen Unternehmer und (potentiellen) Kapitalgebern, die hier eingeführt werden soll, betrifft die Realisation der Einzahlung aus dem zu finanzierenden Investitionsprojekt. Konkret soll angenommen werden, der Unternehmer könne ex post kostenlos beobachten, welche Einzahlung angefallen ist, nicht jedoch die externen Kapitalgeber. Die Höhe der realisierten Einzahlung sei also private Information des Unternehmers. Der Unternehmer hat diese Information, da er derjenige ist, der alle Zahlungen im Zusammenhang mit der Durchführung der Investitionstätigkeit kontrolliert. Für die externen Kapitalgeber gilt das nicht. Sie “stehen außerhalb” des Unternehmens. Daher erscheint es plausibel, daß sie die Einzahlung zumindest nicht kostenlos beobachten können.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Vgl. auch Parigi (1990), S.113 ff.
Äquivalent zu der Möglichkeit einer derartigen Beobachtung ist die Zulässigkeit von nicht-pekuniären Strafen gegenüber dem Unternehmer, vgl. Diamond (1984). Die jeweils optimalen Vertragsgestaltungen weisen strukturelle Ähnlichkeiten auf.
Als “direct” wird der Mechanismus bezeichnet, da der Unternehmer gehalten ist, unmittelbar über die Realisation der Einzahlung
Eine intuitive Begründung für das revelation principle findet
sich z.B. bei Myerson (1982), S. 72 ff.; Holmström/Myerson (1983), S. 1804, oder Kreps (1990), S.694.
Die Kreditfinanzierung, welche die Lösung des Optimierungsprogramms 1 darstellt, ist “ex-ante-anreizeffiziente” im Sinne von Holmström/Myerson (1983).
Es existiert kein “teilspiel-perfektes” Gleichgewicht, in dem tatsächlich bei der Entscheidung zu beobachten randomisiert wird, wenn der Finanzierungsvertrag nicht die Bedingung in Lemma 4.4 erfüllt. Zum Kriterium der Teilspiel-Perfektheit vgl. Selten (1965).
Die Tatsache, daß es sich um subjektive Wahrscheinlichkeiten handelt, spricht nicht dagegen, Entscheidungen auf dieser Basis zu treffen. Vgl. Hax (1974), S. 43 ff.; Laux (1982), S. 136 ff. Gegensätzlicher Meinung sind z.B. Kofler/Menges (1976), die den “Wahrscheinlichkeitssubjektivismus” als “Irrlehre” bezeichnen (S. 60 ).
Zum Vergleich verschiedener Auktionsdesigns aus theoretischer Sicht vgl. Vickrey (1961), Milgrom/Weber (1982), McAfee/McMillan (1987), Milgrom (1989).
Auch bei Grossman/Hart (1982) wird der Einfluß der Kreditfinanzierung über die daraus resultierende “Konkursdrohung” auf die Höhe des Konsums von Perquisites hervorgehoben. In jenem Modell erfolgt die Finanzierung der Perquisites allerdings nicht aus der realisierten Einzahlung, sondern aus den ex ante für Investitionszwecke zur Verfügung stehenden Mitteln. Daher ist eine Beobachtbarkeit der Einzahlung nicht hinreichend, um den Unternehmer vom Konsum von Perquisites abhalten zu können. Dennoch kann Leland (1982) zeigen, daß auch im Modell von Grossman/Hart die Kreditfinanzierung als Mittel zur Beeinflussung des Konsums von Perquisites nur dann eine besondere Bedeutung erlangt, wenn die unsichere Outputgröße für die Kapitalgeber unbeobachtbar ist, so wie es auch hier angenommen wird (vgl. Leland (1982), S. 139).
Rights and permissions
Copyright information
© 1994 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Nippel, P. (1994). Informationsasymmetrie bezüglich der realisierten Einzahlung. In: Die Struktur von Kreditverträgen aus theoretischer Sicht. Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung, vol 73. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86736-0_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86736-0_4
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-13684-6
Online ISBN: 978-3-322-86736-0
eBook Packages: Springer Book Archive