Zusammenfassung
Trotz zahlreicher Veröffentlichungen zur optimalen Kapitalstruktur ist dieses Thema, gemessen an dem gegenwärtigen Erkenntnisstand der Forschung, noch keineswegs erschöpfend behandelt. Im Gegenteil, in jüngster Zeit werden immer neue Fragen gestellt. So hat sich der Schwerpunkt der Analyse von der Frage nach dem optimalen Einsatzverhältnis von Eigenkapital (charakterisiert als Residualanspruch) und Fremdkapital (charakterisiert als fester Zahlungsanspruch) zu der Frage verschoben, warum überhaupt Finanzierungsinstrumente mit diesen Zahlungscharakteristika eingesetzt und von unterschiedlichen Kapitalgebern gehalten werden.1 Außerdem stehen nicht mehr primär der variable und der feste Zahlungsanspruch im Vordergrund der Diskussion. Vielmehr wird in der neueren Literatur auch die Bedeutung von verschiedenen Laufzeiten, Prioritäten sowie Entscheidungs- und Einwirkungsrechten analysiert.
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Literatur
So schreibt beispielsweise Allen (1989), S. 16: “…. a more fundamental issue than “What is the optimal debt-equity ratio?” is “What are the optimal securities that should be issued?”“
Krahnen (1985) spricht daher von vertikalen und horizontalen Teilungsregeln.
Harris/Raviv (1991) bezeichnen Modelle, in denen Eigen- und Fremdkapital als Finanzierungstitel mit exogen gegebenen Charakteristika aufgefaßt werden, als “traditional capital structure”-Theorien. Vgl. z. B. Hellwig (1994) sowie Krahnen (1991).
Diese Regelungen umfassen insbesondere die Beschränkung weiterer Kapitalaumahmen, die Zweckbindung der Kapitalverwendung, die Vereinbarung von Kapitalstrukturkennziffern, Ausschüttungsbeschränkungen sowie Informations- und Kündigungsrechte. Vgl. auch Ewert (1986), Hartmann-Wendels (1986), Rudolph (1984 und 1985), Schmidt (1980, 1981a und 1981b), Smith/ Warner (1979) sowie Terberger (1987).
Harris/ Raviv (1991) fassen Modelle, in denen die Charakteristika der Finanzierungstitel zumindest teilweise endogen ermittelt werden, unter dem Begriff “security design” zusammen. Dabei wird die Ausgestaltung der Finanzierungstitel nicht nur von der Beziehung zwischen dem Manager und den Kapitalgebern beeinflußt. Der oben beschriebene Themenschwerpunkt der zweiten Gruppe ist daher nur ein Teilaspekt, der jedoch in der vorliegenden Arbeit im Vordergrund steht. Vgl. für einen Überblick über die einschlägige Literatur Allen/Winton (1994) sowie Harris/Raviv (1991 oder 1992).
Kontrollrechte spielen natürlich auch bei der Diskussion der Beschränkung des Konflikts entsprechend dem Themenschwerpunkt der Ansätze der ersten Gruppe eine bedeutende Rolle. (So auch in Schmidt (1981b und 1988).) Die Ausgestaltung der Kontrollrechte ergibt sich jedoch wieder aus der Teilungsregel und der Notwendigkeit, den resultierenden Konflikt zu beschränken. Der Kontrollbegriff, der in den Ansätzen der zweiten Gruppe verwendet wird, ist weiter gefaßt. Er kann sogar das Recht einschließen, das Unternehmen zu leiten.
Vgl. zu dieser Einschätzung insbesondere Hart (1993).
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© 1996 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Laux, C. (1996). Zum Gegenstand und Aufbau der Arbeit. In: Kapitalstruktur und Verhaltenssteuerung. Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung, vol 79. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86734-6_1
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Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-13569-6
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