Zusammenfassung
Die Anpassung des Zwei-Faktor-Zinsmodells an die aktuelle Zinsstrukturkurve ermöglicht die konsistente simultane Bewertung zinsderivativer Instrumente. Im Unterschied zu traditionellen Zinsmodellen wird die Zinsstrukturkurve nicht modellendogen abgeleitet, sondern modellexogen zur Bewertung weiterer zinsabhängiger Titel verwendet. Hierbei fassen wir die beobachteten Anleihepreise als Gleichgewichtspreise auf und bewerten die Zinsderivate relativ zu diesen gegebenen Marktpreisen. Die bisherigen Überlegungen dienten dazu, ein Bewertungsmodell zu konstruieren, das genau die Marktpreise der Anleihen als Gleichgewichtspreise impliziert. Das resultierende Bewertungsmodell eignet sich zur simultanen, konsistenten Bewertung unterschiedlicher zinsderivativer Instrumente, und somit insbesondere zur Erfassung und Steuerung von Zinsänderungsrisiken, die mit zinsabhängigen Portefeuilles unterschiedlicher Zusammensetzung einhergehen. Die sich in einem Portefeuille befindlichen Einzelpositionen können mit Hilfe dieses Modells in konsistenter Weise bewertet werden, was die Aggregation der Einzelrisiken ermöglicht.
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Literatur
Zum ADI-Verfahren vgl. McKee/Mitchell (1970) und Press/Flannery/Teukosky/Vetterling (1980)
Vgl. hierzu Jamshidian (1989) und Hull/White (1990), S. 588.
Vgl. McKean (1965).
Vgl. z. B. van Moerbeke (1976) oder Jacka (1991).
Die Übertragung dieser Ergebnisse auf einfaktorieile Zinsmodelle und die numerische Behandlung dieses Problems findet man in Brennan/Schwartz (1977), S. 77f. Unter Berücksichtigung der Bedingung, daß die Amerikanische Option zu keinem Zeitpunkt unterhalb ihres Ausübungswertes notiert, approximieren die Autoren den Wert der Amerikanischen Option mit Hilfe eines impliziten Differenzenver-fahrens. Dabei tragen sie der High-Contact-Bedingung Rechnung, indem sie das Rückwärtsauflösen des in jedem Zeitschritt zu lösenden Tridiagonalsystems aus Richtung der “Boundary” vornehmen und den jeweils resultierenden Wert durch den inneren Wert ersetzen, falls der resultierende Wert unterhalb des inneren Wertes liegt.
Man beachte, daß der aktuelle Wert der zugrundeliegenden Anleihe nicht durch die Veränderung der Parameter beeinflußt wird.
Bei gegebenen Callwerten lassen sich die entsprechenden Putwerte mit Hilfe der Put-Call-Parität bestimmen. Diese für Europäische Optionen gültige Beziehung zwischen Calls und Puts mit identischen Basispreisen und Fälligkeiten ermöglicht die Berechnung des Putwertes aus dem Call wert, dem aktuellen Anleihekurs und der aktuellen Zinsstrukturkurve und umgekehrt. Vgl. hierzu Bühler (1988), S. 862f.
Vgl. hierzu Abbildung 3.14.
Vgl. hierzu die Ausführungen in Abschnitt 3.4 und 4.4.
Weitere komparativ-statische Untersuchungen zeigen, daß die Sensitivität der Optionswerte bez. des Parameters γx mit zunehmender Optionsfrist deutlich sinkt. Vgl. hierzu auch Abb. 4.2.
Unter der “Moneyness”einer Option versteht man ein Maß, das Auskunft darüber gibt, wie tief die Option im oder aus dem Geld ist.
Aufgrund der verwendeten exponentiellen Zinsrechnung liegt dieser Kupon bei 6,1837%.
Vgl. hierzu auch die Ergebnisse der komparativ-statischen Untersuchung der Anleiheoptionswerte für das Kursmodell von Bühler (1988), S. 875.
Vgl. hierzu auch Bühler (1988), S. 863.
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© 1996 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Uhrig, M. (1996). Bewertung von Anleiheoptionen. In: Bewertung von Zinsoptionen bei stochastischer Zinsvolatilität. Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung, vol 78. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86733-9_5
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Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-13568-9
Online ISBN: 978-3-322-86733-9
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