Zusammenfassung
„Wie sollte jemand souverän genannt werden können, der die Rechtsprechung eines Höheren anerkennt, der seine Urteile aufhebt, Gesetze ändert und ihn bestraft, wenn er sich Fehltritte zuschulden kommen läßt?“ Angesichts der Tatsache, daß Verordnungen der Europäischen Union und Entscheidungen der Kommission in den Mitgliedstaaten unmittelbar gelten, daß die Richtlinien, die vom Rat der Europäischen Union verabschiedet werden, vom nationalen Gesetzgeber umgesetzt werden müssen, und daß schließlich die Urteile des Europäischen Gerichtshofs im Extremfall sogar die Verhängung von Strafgeldern gegen die nationalen Regierungen beinhalten können, könnte diese Frage auf das Verhältnis der Mitgliedstaaten zur EU gemünzt sein. Gestellt wurde sie allerdings bereits im 16. Jahrhundert von Jean Bodin (1981: 286) im ersten seiner „Sechs Bücher über den Staat“.
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Literatur
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Sturm, R., Pehle, H. (2001). Grundgesetz und Gemeinschaftsrecht: Das Souveränitätsproblem. In: Das neue deutsche Regierungssystem. Uni-Taschenbücher, vol 2244. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86696-7_2
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