Zusammenfassung
Das Politische zeigt je nach der Perspektive seiner Betrachtung und der Gewichtung seiner Elemente verschiedene Facetten. Der für die Geschichte der Politikwissenschaft in der Nachkriegszeit bedeutende Politikwissenschaftler Dolf Sternberger (1907–1989) hat am Ende der siebziger Jahre den lehrreichen Versuch unternommen, die Spielarten und die Sichtweisen des Politischen anhand von drei historischen Modellen aus der politischen Philosophie dreier unterschiedlicher Epochen zu erklären (Sternberger 1978). Er möchte auf diesem Weg die relative Berechtigung höchst verschiedener Betrachtungsweisen des Politischen sowie die Unmöglichkeit, diese aufeinander zu reduzieren, vor Augen führen. Als Autoren dieser verschiedenartigen Sichtweisen des Politischen bezog er sich auf Aristoteles (384-322 v. Chr.), Augustinus (354–430) und Machiavelli (1469–1527). Da deren Modelle auch in der Gegenwart noch in der Politik, in der politischen Berichterstattung der Massenmedien und in der Politikwissenschaft von fortwirkender Bedeutung sind, erweist sich der Blick auf die charakteristischen Unterschiede zwischen ihnen für das Verständnis des Politikbegriffs als höchst aufschlussreich. Angesichts der seit der Mitte der neunziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts prägenden öffentlichen Debatte über die Veränderungen des Politischen in der Informations- und Wissensgesellschaft wird als ein viertes, von den drei anderen deutlich unterschiedenes Modell, das kybernetische Politikmodell des deutsch-amerikanischen Politikwissenschaftlers Karl -W. Deutsch (1912–1992) in diese Betrachtung mit einbezogen.
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© 2003 Leske + Budrich, Opladen
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Meyer, T. (2003). Vier historische Modelle der Politik. In: Was ist Politik?. Uni-Taschenbücher, vol 2135. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86690-5_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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