Irland

Zusammenfassung

Im Dezember 1921 wurden 26 der 32 irischen Grafschaften des 1801 geschaffene Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland als „Freistaat Irland“ in die zunächst noch eingeschränkte Unabhängigkeit eines selbstverwalteten Dominion im British Commonwealth of Nations entlassen. Die übrigen sechs Grafschaften verblie-ben als selbstverwaltete Provinz Nordirland in der Union mit Großbritannien. Das Verhältnis des Vereinigten Königreiches zum irischen Freistaat regelte ein bilaterales Abkommen. Es ließ den irischen politischen Entscheidungsträgern genügend Spie räum, um die konstitutionellen Bindungen an die Krone systematisch zu lockern, so daß 1949 die endgültige Trennung der Republik Irland vom Commonwealth erfolge konnte. Der fast dreißigjährige Sezessionsprozeß läßt sich in drei Abschnitte teilen: 1. den Zeitraum zwischen 1922 und 1932, der vom strikten Bemühen um das Einhalten des anglo-irischen Vertrages von 1921 gekennzeichnet war, 2. den Zeitraum 193–1938, in dem sich eine neue Regierung unter teils bewußter Verletzung bestehende Vertragsrechts eine neue, quasi-republikanische Verfassung gab und damit den Vertn von 1921 weitgehend außer Kraft setzte, sowie 3. den Zeitraum 1938–1948/49, in dem eine neue Verfassung verabschiedet wurde, die eine Weichenstellung zur endgültigen Sezession Irlands vom Commonwealth gemäß dem „Republic of Ireland Act“ von 1948 bedeutete.