Zusammenfassung
Die Sorge um die materielle und intellektuelle Not der Frauen als benachteiligtem Teil der Bevölkerung beschäftigt seit der Französischen Revolution die progressiven politischen Kräfte Europas. In einer eigentümlichen Kontinuität kreisen dabei die Vorschläge weniger um die Beweisführung der Wissenschafts- und Berufsfähigkeit der Frau als vielmehr um die soziale Verträglichkeit einer bipolaren Entgegensetzung von Mutterschaft und Beruf. Der Ebene einer grundlegenden Beanspruchung gleicher Bürgerrechte und -pflichten durch die Frauen ist somit eine besondere Argumentationslast geblieben, die zur Legitimation einer spezifischen Eignung oder Unfähigkeit der Frau dient. Parallel zur relativen Hinnahme der erwerbstätigen Frau in den Anstandsbüchern zeigt sich eine gesellschaftspolitisch rege Debatte um die studierende und erwerbstätige Frau, die vielfältige heterogene Antworten erkennen läßt. Sie dokumentiert die Spannweite der Strömungen der Frauenbewegungen zwischen Frauenbildungs- und Wahlrechtsvereinen. Die Ambivalenz der Etikettebuchautorinnen und -autoren fällt auch hier auf.
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© 1999 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Ernst, S. (1999). Der Kampf um Frauenstudium und Frauenerwerb in den Dokumenten der Frauenbewegung und ihrer Gegner 1866–1928. In: Geschlechterverhältnisse und Führungspositionen. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 206. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86658-5_15
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13322-5
Online ISBN: 978-3-322-86658-5
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