Zusammenfassung
Worüber sollen wir sprechen, wenn wir ’Zeit’ meinen? Was ist die Zeit? Die Erinnerung, die verblaßt, die Zukunft, die unbekannt ist oder die Gegenwart, derer wir nicht habhaft werden können, weil uns die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt? Zeit ist ein äußerst abstraktes Phänomen. Auch wenn wir subjektiv der Meinung sind, genaue Zeitvorstellungen zu haben, die Zeit wie einen Gegenstand behandeln oder glauben, die Zeit mittels Atomuhren exakt messen zu können, so scheitern wir doch bereits daran, uns den Augenblick der Gegenwart vorzustellen. Indem wir beispielsweise über Gegenwart reden, meinen wir einen bereits vergangenen Moment oder einen Moment, der in wenigen Augenblicken Gegenwart sein wird — die Transformation von Gedanken in Sprache ist einfach zu langsam, um die Gegenwart in ihrer Gegenwart tatsächlich zu erfassen.1
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© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Thiedeke, U. (1997). Mediale Kommunikation und zeitlicher Sinnhorizont: Von der Naturzeit zur Simultanzeit. In: Medien, Kommunikation und Komplexität. Studien zur Kommunikationswissenschaft, vol 30. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86655-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86655-4_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13114-6
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