Zusammenfassung
Das letzte Kapitel hat gezeigt, dass die duale Berufsausbildung ein komplexes Sozialisationsgefüge darstellt. Moderne Berufsprofile sind durch verschiedenartige Qualifikationsbestandteile geprägt, die zugleich so disparat sind, dass sie sich schwerlich mit dem traditionellen Berufsbegriff vereinbaren lassen. Die damit angelegten Spannungen sind im Zuge der jüngeren Neuordnung der Ausbildungsberufe mit der Verbreiterung der Ausbildungsprofile seit den 1980er Jahren weiter akzentuiert worden. Berufsprofile oszillieren demnach immer stärker zwischen berufsspezifischen Kenntnissen und Fertigkeiten und zunehmend komplexeren theoretischen Anforderungen, zwischen traditionellen Gesellen- und Facharbeiternormen und modernen Imperativen selbstständigen, verantwortungstragenden Handelns und Entscheidens. Was einerseits als gelungene Anpassung an moderne, sich ständig verändernde Qualifikationsanforderungen betrachtet werden kann, ist andererseits zum Anlass geworden, das ‚Ende des Berufs ‘in der Berufsausbildung auszurufen und die Zukunftstauglichkeit gerade auch des dualen Systems als Ausbildungsinstitution in Zweifel zu ziehen.
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© 1999 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Konietzka, D. (1999). Das duale System der Berufsausbildung hat (k)eine Zukunft — Die Diskussion um die Krise der beruflichen Bildung in den 1990er Jahren. In: Ausbildung und Beruf. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 204. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86643-1_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13253-2
Online ISBN: 978-3-322-86643-1
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