Zusammenfassung
Physiologisch orientierte Biologen beschäftigen sich fast ausschließlich mit reaktivem Verhalten, d.h. mit einem Verhalten, das stets als Antwort auf äußere Reize angesehen werden kann. Diese Einstellung wurde begünstigt durch die Entdeckung der Reflexbewegung, bei der ein eindeutiger Zusammenhang zwischen einem spezifischen Umweltreiz und der Antwort erkennbar ist. Es war aber auch durchaus schon bekannt, daß Tiere ‘spontan’, d.h. ohne einen für den Beobachter erkennbaren äußeren Anlaß aktiv sind. Derartige Spontanaktivitäten — so die Annahme — werden aufgrund endogener Vorgänge in Gang gesetzt und sind stets auf ein Ziel gerichtet. Dabei wird vorausgesetzt, daß ein Tier das Ziel, das durch seinen inneren Zustand gegeben ist, kennt. Es wartet aber nicht passiv auf das Eintreten dieser Situation, sondern es sucht nach ihr. Die inneren Bedingungen, die ein solches Streben nach dem Ziel in Gang setzen, werden unter dem Begriff Motivation subsumiert. Eine spezifische Motivation ist immer auf ein spezielles Ziel gerichtet. Erst wenn dieses Ziel erreicht ist, kann sie befriedigt und das ihr zugeordnete Verhalten eingestellt werden.
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© 1992 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden
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Zippelius, HM. (1992). Eine Kritische Analyse der Annahmen der Theorie. In: Die vermessene Theorie. Wissenschaftstheorie Wissenschaft und Philosophie, vol 35. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86603-5_3
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-322-86604-2
Online ISBN: 978-3-322-86603-5
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