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Der Nutzen von Normen

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Normungsprozesse

Part of the book series: Neue betriebswirtschaftliche Forschung ((NBF))

Zusammenfassung

Einer der ersten Artikel in einer wissenschaftlichen Zeitschrift, der explizit (d.h. in seinem Titel) ökonomische Analytik auf Normungsprozesse anwendet, stammt von Kindleberger aus dem Jahr 1983. In diesem Artikel werden zwei Klassen von Normen hinsichtlich ihrer Wirkungen auf das ökonomische System unterschieden. Danach gibt es einerseits transaktionskostensenkende Normen und andererseits solche, die ‘physische’ externe Effekte haben (Kindleberger 1983, S.378). ‘Physische’ externe Effekte können sowohl im Produktions-als auch im Konsumtionsbereich auftreten. Im ersten Fall handelt es sich um Skaleneffekte, im zweiten geht es um die Möglichkeit, Güter austauschen oder verbinden zu können. Ein von Kindleberger zitiertes historisches Beispiel für diese Art von Normen ist die Vereinheitlichung der Spurweiten US-amerikanischer Eisenbahngesellschaften (ebenda, S.384). Im Konsumbereich nennt Kindleberger einheitliche Umdrehungzahlen bei Schallplatten oder Normen für Farbfernsehgeräte als Beispiele für ‘physische’ externe Effekte (ebenda, S.386).

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Literaturverzeichnis

  1. Skaleneffekte der Distribution entstehen durch die Verringerung der Kapitalbindung.

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  2. Die Begriffe ‘physische/direkte’ Effekte und Skaleneffekte werden hier unter den Begriff ‘technische Effekte’ zusammengefasst.

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  3. Installed base, vgl. Farrel und Saloner 1986.

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  4. Normal bedeutet, daß die erste Ableitung der Funktion größer Null und die zweite kleiner Null ist. Damit folgt die Kurve dem ‘Gesetz’ des sinkenden Grenznutzens.

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  5. Die koordinierte Nutzung mehrerer Produkte erfodert bei nicht genormten Produkten die von Braunstein und White genannten Kosten, die hier als Produktnebenkosten bezeichnet werden (Doppelanschaffung usw.).

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  6. Nicht berücksichtigt wird die Möglichkeit, durch Imitation einseitige Kompatibilität herzustellen.

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  7. Damit sind positive Effekte gemeint, d.h. der Nutzen wird durch die Teilnahme anderer Haushalte und Unternehmen größer.

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  8. Rohlfs 1974, Oren und Smith 1981, Farrell und Saloner 1985, 1986, 1988, Allen 1988, Markus 1987, Wiese 1990, Noam 1991; allgemein zu bandwagon-Effekten Leibenstein 1976. Insgesamt handelt es sich um verschiedene Begriffe für dasselbe Phänomen: positive Rückkoppelung. Vgl. hierzu besonders Arthur 1990. Im deutschen Sprachraum ist dieses Phänomen im Zusammenhang mit evolutorischen Ansätzen in der Ökonomie als ‘Häufigkeitsabhängigkeitseffekt’ bezeichnet worden (vgl. Witt 1988).

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  9. Es handelt sich also um einen anomalen Verlauf der Nachfragfunktion. Zu einer Diskussion vgl. besonder Allen 1988.

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  10. Es ist bekannt, daß Unternehmensbosse zu Beginn der Verbreitung von Telefonnetzen Telefonapparate auf ihren Schreibtischen aufstellen ließen, die entweder gar nicht angeschlossen waren, oder aber nicht benutzt wurden. Ein ähnliches Phänomen stellen Imitate von Autotelefonen dar, die funktionsuntauglich sind.

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  11. Es wird unterstellt, daß die Anzahl der unterschiedlichen Kommunikationssysteme m unabhängig ist von der Zahl der Teilnehmer, d.h., m ist eine extern gegebene oder zufällige Größe. Dies gilt z.B. dann, wenn die zunächst unabhängig voneinander intern entwickelten Datenverarbeitungsanlagen verschiedener Unternehmen nachträglich miteinander verbunden werden sollen, wie im Fall der Einführung des elektronischen Datenaustausches (EDI) (vgl. Teil III).

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  12. Es ist allerdings keinesfalls so, daß die durchschnittlichen Kosten mit jedem weiteren Teilnehmer per se abnehmen. Ein Hinweis hierauf findet sich in der Tatsache des gesetzlich festgelegten Fernsprechmonopols. Diese Festlegung legitimiert sich für gewöhnlich dadurch, daß private Anbieter die hohen Kosten des Anschlusses von potentiellen Teilnehmern in dünn besiedelten Gebieten nicht tragen würden. De facto kommt es hier zu einem cross-pricing, indem eine Gruppe der Teilnehmer eine andere subventioniert (Noam 1991). Dieser Tatsache wird von Noam (1991) dadurch Rechnung getragen, daß er die Kosten von Kommunikationssystemen in fixe und variable aufteilt. Die durchschnittlichen fixen Kosten sinken mit jedem weiteren Teilnehmer, die variablen Kosten nehmen jedoch mit jedem weiteren Teilnehmer zu, so daß die Gesamtkosten ab einer bestimmten Anzahl von Teilnehmern wieder ansteigen (ebenda, S.49f).

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  13. Dieses Argument wird von Katz und Shapiro implizit ebenfalls angeführt, und zwar direkt im Anschluß an das Beispiel der Servicenetzwerke: “In the automobile market … foreign manufacturers’ sales initially were retarded by consumers’ awareness of the less experienced and thinner service networks that existed for new or less popular brands.” (ebenda, Hervorhebung hinzugefügt).

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  14. Die gleiche Auffassung findet sich bei Cowan, Foray und Ferné (1991). Allerdings wird diese Auffassung von den Autoren nicht systematisch begründet.

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  15. Eine solche Kompatibilität kann z.B. durch Ersatzteile ermöglicht werden, die mit Standardwerkzeug oder einheitlichem Werkzeug auszutauschen sind. Es ist also nicht erforderlich, daß die Ersatzteile einheitlich sind! Darüberhinaus ist ein Element von Kompatibilität darin zu sehen, daß das Know-how in Reparaturwerkstätten auf unterschiedliche Autotypen anwendbar ist.

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  16. Das zweite Element der Charakterisierung von Märkten birgt insofern eine Schwierigkeit, als die Situation des bilateralen Monopols auf Märkten durchaus vorkommen kann. Nach Williamson handelt es sich hierbei um die sogenannte ‘fundamentale Transformation’, indem eine zunächst offene Marktbeziehung durch spezifische Investitionen in ein wechselseitiges Abhängigkeitsverhältnis überfuhrt wird (vgl. Williamson 1987). Transaktionskosten entstehen hierbei allerdings im Vorfeld der ‘fundamentalen Transformation’, indem die Kontrahenden durch geeignete vertragliche Vereinbarungen sich und den Vertragspartner vor der einseitigen Ausnutzung des Abhängigkeitsverhältnisses zu schützen bestrebt sind und so die Fungibilität spezifischer Investitionen z.B. durch Vertragsstrafen wiederhergestellt wird. Transaktionskosten entstehen also dadurch, daß die Offenheit von Marktsituationen erhalten werden soll, wenngleich sie temporär aufgehoben sein kann.

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  17. Es sei denn, Anbieter würden ihre Preise in einem Zustand vollkommener Ignoranz festsetzen. Eine solche ‘Politik’ würde sie in einer wettbewerblichen Wirtschaft jedoch schnell einholen.

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  18. Im Handelsbereich ist die Preispolitik neben der Einkaufspolitik traditionell der wichtigste gestalterische Bereich (vgl. z.B. Seyffert 1972).

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  19. Daß die Bildung von Preiskartellen nicht so verbreitet ist wie noch Adam Smith meinte, verdeutlichen die Schwierigkeiten der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) bei der Durchsetzung vereinbarter Förderquoten.

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© 1995 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden

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Reimers, K. (1995). Der Nutzen von Normen. In: Normungsprozesse. Neue betriebswirtschaftliche Forschung. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86567-0_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86567-0_5

  • Publisher Name: Gabler Verlag

  • Print ISBN: 978-3-409-13188-9

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