Zusammenfassung
Die Definition von Mediatoren umfaßt nach den obigen Ausführungen eine positive und eine normative Komponente. Die positive Komponente muß die empirischen Eigenschaften von Mediatoren einerseits beschreiben können, andererseits Grenzkriterien liefern, die empirische Gegenstände entweder in den Begriff hineinnehmen oder aussondern (vgl. hierzu Abschnitt 1.5). Die normative Komponente wird deutlich durch die Frage, wer Nutzer bei der Entwicklung und Verbreitung von EDI-Netz- werken vertreten soll. Wie immer lassen sich diese beiden Aspekte nicht klar voneinander trennen, z.B. hängen die Funktionen, die Mediatoren erfüllen (in einem deskriptiven Sinne) davon ab, welche Funktionen sie in den Augen von Politikgestaltern haben sollten. Hier soll jedoch zunächst nur betont werden, daß es offenbar irgendeine Form der Legitimation geben muß, sei sie nun staatlich gewährt oder von anderen Mechanismen abhängig: Die Frage danach, wer die Nutzer vertreten soll, setzt voraus, daß es jemanden gibt, der sie — berechtigterweise — vertritt. Erst eine solche Legitimation läßt Mediatoren zu Adressaten der Politikberatung wie der Politikgestaltung werden. Die Frage danach, wer Nutzer vertreten sollte, hat also über ihre inhaltlich Beantwortung hinaus die Eigenschaft, daß die Legitimität von Mediatoren selbst konstititiv für sie ist: Mediatoren müssen berechtigt sein, die Interessen der Nutzer zu vertreten.
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Literaturverzeichnis
Diese Ausklammerung mag in engen Grenzen in anderen Bereich der Wirtschaftspolitik gerechtfertigt sein. Hier verbietet sich eine Ausklammerung aber, wie bereits ausgeführt, aufgrund der Natur des untersuchten Gegenstandes.
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© 1995 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Reimers, K. (1995). Normative und positive Aspekte der Definition von Mediatoren. In: Normungsprozesse. Neue betriebswirtschaftliche Forschung. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86567-0_16
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86567-0_16
Publisher Name: Gabler Verlag
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