Zusammenfassung
Die in ihrem Charakter lediglich polemische und nicht auch inhaltliche Auseinandersetzung mit der Privatwirtschaftslehre Riegers verdeckt ihre damals wie heute noch bemerkenswerten analytischen Leistungen.19 Inhaltlich ging es zunächst darum wirtschaftliches Handeln von anderen Formen sozialen Handelns abzugrenzen und damit auch einen spezifischen Gegenstand der Privatwirtschaftslehre zu bestimmen. Daraus ergaben sich die folgenden beiden Unterschiede zur Position Schmalenbachs:
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· Der Begriff des ‘Wirtschaftens’ wird vom technischen Verfahren der Produktion und, Bereitstellung von Gütern und Leistungen — Bezugspunkt der Schmalenbachschen Wirtschaftsanalysen — abgegrenzt. Für Rieger gibt es keinen konkreten und historisch konstanten Inhalt oder Bezugspunkt des Begriffes „Wirtschaften“ im Sinne von Bedürfnisbefriedigung oder im Sinne einer ethischen Orientierung an höheren Zwecken des Wirtschaftens.20
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· Der Gegenstand der ‘Privatwirtschafislehre’, die Unternehmung, konstituiert sich erst im Rahmen der Einbindung von Produktions- und Dienstleistungsbetrieben in eine marktorientierte Geldwirtschaft. Zu den damit verbundenen charakteristischen Merkmalen einer Unternehmung gehört, daß sie den Einsatz von Kapital zur Vorausfinanzierung des Produktions-oder Leistungserstellungsprozesses erfordert, daß die Bereitstellung von Gütern und Leistungen Für einen anonymen Markt erfolgt und daß ein Risiko (Untemehmerrisiko) in bezug auf das eingesetzte Kapital besteht.21
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© 1995 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Buchbesprechung, z. (1995). Soziale Differenzierung und Privatwirtschaftslehre: Vom unverbundenen zum verbundenen Wirtschaften. In: Theorietraditionen der betriebswirtschaftlichen Forschung. neue betriebswirtschaftliche forschung (nbf), vol 153. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86563-2_7
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Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-13196-4
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