Zusammenfassung
Der Zusammenhang von Auffassungen im konfliktsoziologischen Segment der Theoriegrundlagen der Management- und Organisationsforschung gründet sich auf eine von den Vorgaben Parsons in „The Structure of Social Action“ (1937) abweichende Rezeption der Werke von Karl Marx und Max Weber. Weber avancierte, durch Parsons bekannt gemacht und zu großen Teilen auch übersetzt, bereits in den 40er Jahren zum gemeinsamen Klassiker aller Richtungen der Management- und Organisationsforschung. Spezifisch für die konfliktsoziologisch orientierte Analyse von Organisationen ist die Amalgamierung des Werks von Marx mit dem von Weber. Es versteht sich von selbst, daß im folgenden lediglich die am häufigsten diskutierten Aspekte bzw. die für die „webermarxistische“ Perspektive der konfliktsoziologisch orientierten Management- und Organisationsforschung relevanten Aspekte herausgearbeitet werden können und das heißt auch, daß anderes, insbesondere der weitere Zusammenhang der Entwicklung der Werke von Marx und Weber, außer Acht gelassen werden müssen. Zunächst folgen wir dem Einfluß von Marx auf die in der zeitgenössischen Industriesoziologie dominierende Kritik der Organisation als politische Ökonomie (a). Im Anschluß an die Bestimmung von Organisationen als Form bürokratischer Herrschaft durch Weber (b) unternehmen wir eine kurze Erläuterung der für die konfliktsoziologische Analyse von Organisationen charakteristischen Betrachtung politischer Auseinandersetzungsprozesse in und um Organisationen (c). Den Abschluß dieses Abschnitts bildet eine Auseinandersetzung mit Gouldners Darstellung der allgemeinen Krise der angloamerikanischen und auch europäischen Sozialforschung zu Beginn der 70er Jahre, die auch Anlaß bot für eine spätere Diskontinuierung der Management- und Organisationsforschung (d).
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Hinweise
Zum Folgenden vgl. Marx, K., 1983 [1858], Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, in: MEW Bd. 42, S. 17–891, Berlin; sowie speziell ebd., S. 17-42, Einleitung; Hegel, G.W.F., 1986a. Phänomenologie des Geistes, in: ders. 1986. Werke in 20 Bde, Bd. 3, insbeS. 145-155
Vgl. den Sammelband Alexander; J. (Hg.), 1985. Neofunctionalism, Beverly Hills (allerdings mit historisierenden Neigungen); anders: Luhmann, N., 1988d. Warum AGIL?, KZfSS 40, S. 117–126
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© 1995 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Witt, F.H. (1995). Herrschaft, Konflikt und Organisation. In: Theorietraditionen der betriebswirtschaftlichen Forschung. neue betriebswirtschaftliche forschung (nbf), vol 153. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86563-2_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86563-2_13
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