Zusammenfassung
Im letzten Kapitel wurden die wichtigsten Fragen eingeführt, die ein Modell des menschlichen Parsers zu beantworten hat. Zugleich wurden einige der grundsätzlichen Antworten auf diese Fragen skizziert. In diesem Kapitel sollen zwei spezielle Modelle des menschlichen Parsers vorgestellt werden, die in neuerer Zeit vorgeschlagen worden sind: das serielle Modell von Inoue & Fodor (1995) und das kopfgetriebene Modell von Pritchett (1992).
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References
Für breiter angelegte Zusammenfassungen der einschlägigen Literatur vgl. z.B. Gibson (1991) oder Pritchett(1992).
Zur Grammatik des Japanischen vgl. z.B. Kuno (1973) oder Kuno (1978). Neuere, theoretisch orientierte Arbeiten zur Syntax des Japanischen sind z.B. Fukui (1986) und Kitagawa (1986).
Solche Abweichungen sind beispielsweise: satzeinleitende Komplementierer und Relativpronomen, Stellung von Nebensätzen hinter dem Verb, Stellung von Relativsätzen hinter ihrem Bezugsnomen
Nicht einmal Sätze sind ausgeschlossen, wie (i) zeigt. Begrenzungen dürften deshalb rein in der hohen Komplexität liegen, die Konstruktionen wie (i) hervorrufen. (i) der die Tatsache, daß das alles Käse ist, heftig bestreitende Professor
Diese Parserkonzept beinhaltet eine stark reduzierte Form von Parallelität. Für ein ambiges Wort werden parallel die alternativen Anbindungsmöglichkeiten berechnet. Es wird aber nur eine einzige weiterverfolgt. Die anderen werden lediglich abgespeichert, um auf sie zurückgreifen zu können, falls sich die zunächst weiterverfolgte Analyse als falsch herausstellt.
I&F übernehmen dieses Beispiel von Pritchett. Aus konzeptuell-semantischen Gründen ist die NP the water kein allzu geeignetes Objekt fur expect, so daß dieses Beispiel etwas unglücklieh ist. Es lassen sich allerdings leicht Beispiele finden, wo dieses Problem behoben ist.
Kopfgetriebene Verarbeitung wird auch in Abney (1987, 1989) angenommen. Ein computerlinguistisches kopfgetriebenes Parsermodell für das Deutsche findet sich in Lohnstein (1993).
Die Nummern, die hinter manchen Beispielsätzen dieses Abschnittes stehen, geben an, um welchen Beispielsatz aus Pritchett (1992) es sich handelt.
Pritchett analysiert “NPs” als NPs, nicht als DPs. An dieser Stelle ist dies unerheblich. Später werden wir allerdings noch Beispiele sehen, in denen Pritchetts Theorie nur unter dieser Annahme die korrekten Ergebnisse liefert.
Dies sind die Beispiele (11) und (12) aus Pritchett (1991b)
Hier ist davon abzusehen, daß diese Sätze normalerweise orthographisch disambiguiert werden (the boys’ dogs).
In Kapitel 4, in dem einige syntaktische Annahmen expliziert werden, wird die Dativ-Alternation noch ausführlicher zur Sprache kommen. Deshalb beschränken sich die Ausführungen hier auf das Aller-notwendigste.
Wiederum mit Ausnahme eines möglicherweise vorhandenen phrasenfinalen Spezifizierers. Da es im Deutschen auf jeden Fall, und womöglich auch generell, keine phrasenfinalen Spezifizierer gibt (vgl. Haider, 1993; Kayne, 1995), gehen wir im weiteren auf diese Möglichkeit nicht mehr ein.
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Bader, M. (1996). Modelle des Parsers. In: Sprachverstehen. Psycholinguistische Studien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86494-9_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86494-9_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12873-3
Online ISBN: 978-3-322-86494-9
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