Resumeé

Zusammenfassung

Wir haben diese Arbeit begonnen mit einer Kritik jener Art von internationaler Jugendarbeit, die ihre Inhalte weitgehend auf die bloße Begegnung von Jugendlichen mehrerer Nationen reduziert hat; „aufgeklärter Tourismus“, aus dem Verständigung und Versöhnung sich quasi automatisch ergeben sollte (vgl. S. 6). Für die weitgehend fehlenden Inhalte oder mindestens zu wenig inhaltlich legitimierten Veranstaltungen, wie überhaupt für die konstatierte Kluft zwischen Theorien politischer Didaktik und deren Praxis in der internationalen Jugendarbeit, gibt es einleuchtende Erklärungen. Eine der wesentlichsten ist die organisatorische und inhaltliche Autonomie der Träger solcher Veranstaltungen. Dem unbestreitbaren Vorteil dieses Prinzips, daß staatlich oktroyierte Inhalte nicht erzwungen werden können — was nicht heißt, daß es Beeinflußungsversuche und -möglichkeiten gar nicht gibt —, steht der Nachteil gegenüber, daß ein heilsamer Zwang zu inhaltlicher Konkurrenz oder gar eigener inhaltlicher Definitionen bzw. Entwicklung von Curricula nicht besteht — was wiederum nicht heißt, daß es solche Entwürfe und Versuche nicht gibt. Die Arbeit ist auf dieser Problemebene angesiedelt: ein theoretischer Beitrag zur politischen Didaktik interkulturellen Lernens, verbunden mit einem praktischen Planungskonzept für internationale Jugendarbeit.