Zusammenfassung
Damit möchte ich zu Beginn des letzten Teils meines Referats die bisher zurückgestellte Frage beantworten: Welche Konsequenzen ergeben sich angesichts der gekennzeichneten Problematik für die innere Glaubwürdigkeit dieser „Memoiren“, die eine wichtige, jedoch in den einzelnen Teilen nicht gleichmäßig zu bewertende zeitgeschichtliche Quelle bilden? Für ihre Kritik sind nicht nur die seit langem zugänglichen einschlägigen amtlichen Akten144 und Quelleneditionen sowie Brünings noch nicht ausgewertete Briefe heranzuziehen, sondern auch diejenigen Stellungnahmen, die inzwischen in größerer Zahl von ehemaligen Mitarbeitern Brünings und von ihm befreundeten Persönlichkeiten im In- und Ausland vorliegen145.
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Literatur
Für 1976 ist in der Reihe „Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik“(Boppard 1968ff.) die Publikation der Akten aus der Reichskanzlerzeit Brünings im Bundesarchiv Koblenz in drei Bänden vorgesehen, bearbeitet von Tilman P. Koops.
R.R. Beer, A.Brecht, W. Fonk (†), E. Föhr, E.Hamburger, J. Hofmann (†), J. Kannengießer, H. Krone, H. Pünder, J. Schauff, G. N. Shuster, G. R. Treviranus (†), A. Wegmann, J. Wheeler-Bennett. Dazu vgl. K. Gotto, Brüning in der Diskussion (s. Anm.64), S. 112f.
Druck (s. Anm. 13), S. 193, 196.
So am 23. September 1957 an Otto A. Friedrich. Vgl. auch sein Vorwort zu den „Memoiren“, S. 12f.
Vgl. J. Wheeler-Bennett, The End of the Weimar Republic (s. Anm. 10), S. 369.
Vgl. E. Hamburger: „Kein Mithandelnder in verantwortlicher Stellung, kein Schriftsteller oder Gelehrter der damaligen Zeit hat in den Memoiren den Brüning gefunden, den er selbst gekannt zu haben glaubte.“ (S. Anm. 47), S. 38.
So am 22. März 1951 an Joachim v. Ostau. Nach einer Feststellung in der Brüning-Biographie von Alphons Nobel (Leipzig 1932, S. 22), der Brüning von der gemeinsamen Arbeit im DGB her gut kannte, entsprach es dessen Neigung, weder die Mitwelt noch die Nachwelt in die „letzten Beweggründe der eigenen Politik“sehen zu lassen.
In memoriam Brüning, in: Anzeiger für die katholische Geistlichkeit (Freiburg i. Br.) 80, 1971, S. 169, 171.
Vgl. Rudolf Morsey, Die Deutsche Zentrumspartei, in: Das Ende der Parteien 1933, S. 362 Anm. 56, wo andere Teile dieses Eßer-Briefes vom Juli 1947 an Christine Teusch verarbeitet worden sind.
Nach einer mündlichen Auskunft von Gottfried R. Treviranus (†) vom 28. Mai 1971 hat Brüning in der Emigration zunächst einen „völlig gebrochenen Eindruck“gemacht.
Vgl. G. R. Treviranus, Für Deutschland im Exil, S. 90 (für 1936/37). Vgl. ferner G. N. Shuster, In Amerika und Deutschland (s. Anm. 11), S. 161: „Das Exil […] kann sogar die Substanz eines starken Mannes zerstören.“Brünings Briefe sind voll von Hinweisen auf seinen schlechten Gesundheitszustand. In die Briefauswahl-Edition sind nur sehr wenige einschlägige Stellen aufgenommen worden.
In seiner Rede in Chicago. Druck (s. Anm. 13), S. 193.
An Rudolf Pechel. Briefe II, S. 72.
An Patrick Barry. Briefe II, S. 342.
Zitiert bei Th. A. Knapp, Heinrich Brüning im Exil (s. Anm. 6), S. 102 Anm. 38.
So am 8. Juli 1939 an Anna Herzog. Briefe I, S. 274.
So am 4. Dezember 1949 an Gustav Olef.
So Gisela v. Alvensleben in ihrem Leserbrief in Publik (s. Anm. 51) und in schriftlichen Auskünften an mich.
Dazu vgl. Tilman P. Koops, Heinrich Brünings „Politische Erfahrungen“, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 24, 1973, S. 202f.
Dazu vgl. neuerdings H. Weichmann, Kritische Bemerkungen zu den Briefen Brünings an Sollmann (s. Anm. 91), S. 459f.,
sowie E. Hamburger (s. Anm. 47), S. 33f.
Am 10. Dezember 1955 sprach Brüning (an Günter Joël) davon, daß er seine Erinnerungen vor 20 Jahren „unter dem frischen Eindruck der Erlebnisse“diktiert habe.
Mündliche Mitteilungen von Herrn Klaus Dohrn, dem Brüning dieses Faktum während der gemeinsamen amerikanischen Emigrationszeit mitgeteilt hat.
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Morsey, R. (1975). Aufgaben der Forschung. In: Zur Entstehung, Authentizität und Kritik von Brünings „Memoiren 1918–1934“. Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, vol G 202. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86464-2_6
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