Zusammenfassung
Die private Investitionstätigkeit gilt als das Sorgenkind der Wirtschaftspolitik. Es sind in erster Linie die Erweiterungsinvestitionen, an denen es mangelt, und zwar nicht nur in der Bundesrepublik, sondern auch in anderen Industrieländern. Seit einigen Jahren wird nicht mehr so viel investiert, wie notwendig wäre, damit die Arbeitsplätze, die durch technischen Fortschritt und Strukturwandel wegfallen, ersetzt werden können. Nach einer Berechnung des IFO-Instituts entstehen im Bereich der Verarbeitenden Industrie seit der Rezession nur noch etwa 40000 Arbeitsplätze je Jahr, verglichen mit einem normalen Abgang von 120000 je Jahr1. Zwar dürfte die Industrie in Zukunft nicht mehr der am schnellsten wachsende Sektor der Volkswirtschaft sein; der Verlust an Arbeitsplätzen in der Industrie wäre aber gesamtwirtschaftlich nur dann unbedenklich, wenn an anderer Stelle — etwa im Dienstleistungssektor—so viele Arbeitsplätze hinzukommen, daß niemand freiwillig arbeitslos zu sein braucht und den nachwachsenden Jahrgängen genügend berufliche Chancen eröffnet werden. Berechnungen des Sachverständigenrates zeigen jedoch, daß sich in der Rezession von 1974/75 in der deutschen Wirtschaft eine Arbeitsplatzlücke geöffnet hat, die bei dem gegenwärtigen Wachstum und der gegenwärtigen Struktur der Investitionen eher größer als kleiner wird. Wie in den fünfziger Jahren ist die Situation durch Mangel an Arbeitsplätzen oder Realkapital gekennzeichnet.
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Fels, G. (1978). Wiederbelebung der privaten Investitionstätigkeit als wirtschaftspolitische Aufgabe. In: Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86432-1_1
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