Zusammenfassung
„Im Prinzip darf man sich nicht verhehlen, daß unser sozialer Fortschritt wesentlich auf dem Tode beruht“. Auguste Comte (1798–1857) hat den bis dahin nur als biologischen Tatbestand verstandenen Generationswechsel als eines seiner „Grundgesetze der sozialen Dynamik“ gekennzeichnet.1 In seiner Abhandlung hat er die Jugend mit dem Attribut des Neuerungstriebes versehen und sie zum eigentlichen Antrieb des menschhchen Fortschritts gemacht. Diesem Neuerungsdrang stehe aber der hartnäckige soziale Erhaltungstrieb der Alteren gegenüber. In diesem Spannungsfeld müßten sich junge Generationen in die bestehende Ordnung einfügen. Im Laufe des Generationswechsels würden auf diese Weise stetig neue soziale Forderungen formuliert und integriert.
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Literatur
Auguste Comte, Soziologie, Band 1 (1839), 2. Aufl. Jena 1923, S. 461–463.
Collected Works of John Stuart Mill, Band 8: A System of Logic Ratiocinative and Inductive (1843), Toronto, Buffalo 1974, S. 914.
Goethes Werke, Band 26, Weimar 1889, S. 7f.
Walter Bagehot, The English Constitution (1867), London 1963, S. 269 (Introduction to the Second Edition, 1872).
Wilhelm Dilthey, „Uber das Studium der Geschichte der Wissenschaften vom Menschen, der Gesellschaft und dem Staat“ (1875), in: Gesammelte Schriften, Band 5, Leipzig, Berlin 1924, S. 37.
Wilhelm Dilthey, „Die dichterische und philosophische Bewegung in Deutschland 1770–1880“ (Antrittsvorlesung in Basel 1867), in: Gesammelte Schriften, Band 5, Leipzig, Berlin 1924, S. 12–27.
Wilhebn Dilthey, „Über das Studium der Geschichte der Wissenschaften vom Menschen, der Gesellschaft und dem Staat“ (1875), in: Gesammelte Schriften, Band 5, Leipzig u. a. 1924, S. 31–73, hier S. 37 (Hervorhebung im Original).
Vgl. Hans Jaeger, „Generationen in der Geschichte“, Geschichte und Gesellschaft 4/1977 (3), S. 4321
Vgl. ebd. sowie Helmut Fogt, Politische Generationen, Opladen 1982, S. 7. Zu den hier nicht im einzelnen dargestellten Vertretern der „Pulsschlag-Hypothese“ zählen neben Ottokar Lorenz, Justin Dromel, Giuseppe Ferrari, Gustav Rtimelin, Leopold von Ranke und Oswald Spengler.
Zu den hier nicht behandelten Arbeiten vgl. Helmut Klocke, „Der Begriff der Generation“, Blätter für deutsche Philosophie 5/1933 (7), S. 405–414
Alan B. Spitzer, „The Historical Problem of Generations“, American Historical Review 5/1973 (78), S. 1354–1358
Hans Jaeger, „Generationen in der Geschichte“, Geschichte und Gesellschaft 4/1977 (3), S. 434–441.
Wilhelm Pinder, Das Problem der Generation in der Kunstgeschichte Europas, Berlin 1926, S. 21f. (Hervorhebungen im Original).
Vgl. Helmut Fogt, Politische Generationen, Opladen 1982, S. 9
Karl Mannheim, „Das Problem der Generationen“, Kölner Vierteljahreshefte für Soziologie 2/1928 (7), S. 1651
Vgl. Wilhelm Pinder, Das Problem der Generation in der Kunstgeschichte Europas, Berlin 1926, S. 158.
Vgl. Helmut Fogt, Politische Generationen, Opladen 1982, S. 9. Insofern ist der polemische Verriß der Pinderschen Arbeit von Kurt Karl Eberlein, „Das Problem der Generation“,Historische Zeitschrift Band 137, Heft 2 (1928).
Karl Mannheim, „Das Problem der Generationen“, Kölner Vierteljahreshefte für Soziologie 2/1928 (7), S. 170 (Alle kommenden Hervorhebungen im Original).
Karl Mannheim, „Das Problem der Generationen“,Kölner Vierteljahreshefte für Soziologie 3/1928 (7), S. 312.
Ebd., S. 313f. (Hervorhebungen im Original). Vgl. auch Wilhelm Pinder, Das Problem der Generation in der Kunstgeschichte Europas, Berlin 1926, S. 158: „Problem-Einheit als Formel für Generationsgemeinschaft schließt Spannung und Gegensätze stärkster Art nicht aus, sondern ein, fordert sogar ihre Möglichkeit. Sie besagt nur Einheit der Aufgabe, nicht Einheit der Lösungen. “ (Hervorhebung im Original).
Zum Beginn der neueren Auseinandersetzung mit der Generationsproblematik in den USA vgl. Helmut Fogt, Politische Generationen, Opladen 1982, S. 15f.
Wolfgang Fischer, „Die pädagogische Aufgabe“, in: Ders., Fragen und Antworten zum Generationsproblem, Baden-Baden 1961, S. 79
Vgl. auch Helga Margarete Merker, Generations-Gegensätze, Darmstadt 1973, S. 1–12.
Vgl. Helmut Fogt, Politische Generationen, Opladen 1982, S. 14, der „ein Rückfall in überwundene Positionen, eine Verflachung der Problematik und eine Ausdünnung des Begriffsbestands“ beobachtet.
Werner Ziegenfuß, „Die Generationen in der gegenwärtigen Gesellschaft“, in: Die junge Generation, Berlin 1953, S. 37–45.
Vgl. Horst Kern, Empirische Sozialforschung, München 1982, S. 232.
Jugend zwischen 15 und 24, Eine Untersuchung zur Situation der deutschen Jugend im Bundesgebiet, Bielefeld 1954.
Karl-Georg von Stackelberg im Vorwort zu Jugend zwischen 15 und 24, Bielefeld 1954, S. 5.
Helmut Schelsky, Die skeptische Generation, Düsseldorf, Köln 1957, S. 21–26 und S. 52–57, hier S. 24 (Hervorhebung im Original).
Walter Jaide, Das Verhältnis der Jugend zur Politik, Berlin 1963, S. 10–6
Walter Jaide, Eine neue Generation?, München 1961, S. 14. Vgl. zur Schelsky-Kritik auch ders.. Das Verhältnis der Jugend zur Politik, Berlin 1963, S. 70–74.
Walter Jaide, Eine neue Generation?, München 1961, S. 12. Vgl. auch ders., „Das Generationsproblem in psychologischer Sicht“, in: Wolfgang Fischer, Fragen und Antworten zum Generationsproblem, Baden-Baden 1961, S. 42f.
Werner Ziegenfuß, „Die Generationen in der gegenwärtigen Gesellschaft“, in: Die junge Generation, Berlin 1953, S. 25.
Ferdinand Adalbert Kehrer, Der Wandel der Generationen, Stuttgart 1959, S. 18.
Marvin Rintala, „Generations: II. Political Generations“, in: International Encyclopedia of the Social Sciences, Band 6, New York 1968, S. 93.
Helmut Fogt, Politische Generationen, Opladen 1982, S. 21. Vgl. zum Modell der politischen Generationen auch ders., „Generationenverhältnis und Politik in der Bundesrepublik Deutschland“, in: Rudolf Walter Leonhardt (Hrsg.), Die Lebensalter in einer neuen Kultur?, Köln 1984, S. 76–89.
Vgl. Karl Mannheim, „Das Problem der Generationen“, Kölner Vierteljahresheße für Soziologie 2/1928 (7), S. 183
Marvin Rintala, „A Generation in Politics: A Definition“,Review of Politics 4/1963 (25), S. 513.
Vgl. Helmut Fogt, Politische Generationen, Opladen 1982, S. 56–62.
Vgl. Joachim Breitsamer, „Ein Versuch zum,Problem der Generationen“,Kölner Vierteljahreshefte für Soziologie 3/1976 (28), S. 453.
Vgl. Helmut Fogt, Politische Generationen, Opladen 1982, S. 68–73
Marvin Rintala, „A Generation in Politics: A Definition“, Review of Politics 4/1963 (25), S. 512f. sowie die Ausführungen zur „Kristallisationsthese“ bei Michael Zängle, Einführung in die Sozialisationsforschung, Paderborn 1978, S. 44–72.
Karl Mannheim, „Das Problem der Generationen“, Kölner Vierteljahreshefte für Soziologie 2/1928 (7), S. 1801; vgl. oben, Abschnitt 2.2, S. 26.
Vgl. Helmut Fogt, Politische Generationen, Opladen 1982, S. 86–90
Wilhelm P. Bürklin, Grüne Politik, Opladen 1984, S. 32–38.
Helmut Fogt, Politische Generationen, Opladen 1982, S. 57.
Diesen Begriff verwendet Albrecht Göschel, „Wandlungen kultureller Orientierungen in der Abfolge von Generationen“, Prokla 80, 3/1990 (20), S. 118.
Helmut Fogt, Politische Generationen, Opladen 1982, S. 24f.
Vgl. Anm. 35 und jüngst in: Walter Jaide, Generationen eines Jahrhunderts, Opladen 1988, S. 273–280.
Vgl. Gerhard Schmied, „Der soziologische Generationsbegriff“,Neue Sammlung 3/1984 (24), S. 236.
Vgl. Ole R. Holsti/James N. Rosenau, „Does Where You Stand Depend on When You Were Born? “,Public Opinion Quarterly 1/1980 (44), S. 19f.
Vgl. Gerhard Schmied, „Der soziologische Generationsbegriff“, Neue Sammlung 3/1984 (24), S. 234.
Vgl. Walter Jaide, Generationen eines Jahrhunderts, Opladen 1988, S. 251–271.
Vgl. Marvin Rintala, „A Generation in Politics: A Definition“, Review of Politics 4/1963 (25), S. 509.
Rudolf Heberle, Hauptprobleme der Politischen Soziologie, Stuttgart 1967, S. 98.
Walter Jaide, Generationen eines Jahrhunderts,Opladen 1988, S. 273f. (Hervorhebung im Text).
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Metje, M. (1994). Die geschichtliche Entwicklung des Generationskonzepts. In: Wählerschaft und Sozialstruktur im Generationswechsel. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86407-9_2
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