Umweltpolitische Interessenanalyse der Unternehmen, Gewerkschaften und Gemeinden

Zusammenfassung

Der folgende Beitrag versucht, das einprägsame „Vorausurteil“ über negative Wirkungen von Umweltpolitik — nämlich die Kostenbelastung der Unternehmen und den möglichen Verlust an Arbeitsplätzen — von den diese Interessen vertretenden Aktoren, ihren Aktivitäten und Reaktionen her anzugehen. Er analysiert im einzelnen die Position von Unternehmen und Gewerkschaften; daß die Interessenanalyse dieser Aktoren durch die zusätzliche Berücksichtigung der Gemeinden ergänzt wird, ist unter dem Aspekt, daß sich hier mikroökonomische Prozesse vollziehen, die zunächst einmal regional-lokale Auswirkungen und Reaktionen im Gemeindebereich zeigen, mehr als zwingend. Der Einbezug der Gemeinden verdeutlicht daher den ausdrücklichen räumlichen Bezug, den die Umweltpolitik, wenn auch heute noch nicht in der Anlage, so doch mit Sicherheit in ihren Auswirkungen impliziert. Abschließend wird in dem Beitrag versucht, unter Einbezug des Staatsaspekts Auflösungsmöglichkeiten einer breiten Ablehnungsphalanx gegenüber der Umweltpolitik vorzustellen und damit Lösungswege aufzuzeigen, wie eine insgesamt positivere Bewältigung des Umweltpolitikproblems bei stärkerer Einbindung in die staatliche Struktur- und Gesellschaftspolitik erreicht werden kann.