Zusammenfassung
Der Aufbau unseres zusammengebrochenen Wirtschaftslebens kann nur das Werk der Arbeiterräte sein. Halten wir uns noch einmal kurz vor Augen, was unserem Wirtschaftsleben fehlt: Kohle und Rohstoffe sind vorläufig zur Aufrechterhaltung der Produktion vorhanden, ihre Zuführung an die wichtigsten Industriegruppen ist notwendig, damit zunächst Verkehrsmittel, Werkzeuge usw. hergestellt werden können. Es darf nicht mehr in das Ermessen der Unternehmer gestellt werden, es darf nicht das Interesse am Profit maßgebend sein, ob der Betrieb geschlossen wird, sondern die Aufrechterhaltung der Produktion im Interesse der Allgemeinheit ist notwendig. Das Wenige, was wir aus diesem entsetzlichen Kriege an Rohstoffen gerettet haben, muß sparsam und planmäßig zum Wiederaufbau des Wirtschaftslebens verwendet werden. Die Unternehmer haben gezeigt, daß sie nur ein Interesse kennen, das Interesse am Profit, wo der nicht zu finden ist, da raucht auch kein Schornstein. Schärfste Kontrolle aller Industrie-, Handels-, Verkehrs- und Gewerbebetriebe durch die Arbeiterschaft ist unbedingt erforderlich. Die Arbeiterschaft muß Kontrolleure wählen, die den gesamten Produktionsprozeß kontrollieren und im sozialistischen Geiste zu leiten versuchen.
Aus: Der Arbeiter-Rat, Jg. 1 (1919), Nr. 4.
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Müller, R. (1973). Das Rätesystem im künftigen Wirtschaftsleben. In: Bermbach, U. (eds) Theorie und Praxis der direkten Demokratie. Probleme der Politik, vol 187. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86336-2_6
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-11145-2
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