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Resümee und Ausblick: Die Mensch-Computer-Interaktion als experimentelle Interaktion

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Technische Interaktionskontexte
  • 31 Accesses

Zusammenfassung

Ein systemtheoretisch motivierter Technikbegriff, wie er im vorangegangenen Kapitel skizziert worden war, eröffnet einen spezifischen Blickwinkel auf die Interaktionen zwischen Mensch und Computer. Abschließend soll dieser Blickwinkel, der sich aus der bisherigen Argumentation ergibt, näher beleuchtet werden. Dabei werden zunächst noch einmal zentrale Argumentationslinien der vorliegenden Arbeit resümiert, um anschließend mit dem Begriff der “experimentellen Interaktion” ein Modell der Mensch-Computer-Interaktion vorzuschlagen, das eine adäquate Beschreibung erlaubt.

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Literatur

  1. Eine solche Explizierbarkeit ist schon in der Schrift als “Zweit-Codierung der Sprache” (Luhmann 86b: 173) angelegt. Durch die Abkoppelung von direkten Interaktionskontexten kommt es zu einer Erweiterung des Kommunkationspotentials in raumlicher und zeitlicher Sicht und zu neuartigen Äquivalenten fur Gedächtnis. Gegenüber der Schrift stellen Schematismen, die im Kontext des Medien-Codes der Wahrheit entwickelt werden — wie etwa die logischen Kalküle -, eine weitere Abstraktion von konkreten Interaktionskontexten dar.

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  2. Dieser Zusammenhang zwischen Ereignis und Sinnstruktur wird von Pateman an einem Beispiel verdeutlicht: Angenommen ein Physiker, der gerade intensiv in ein physikalisches Problem versunken ist, sieht im Sand eine vom Wind hervorgerufene Verwerfung, die folgendermaßen aussieht: ‘E=MC2’. Wird er “diese Zeichen als Lösung seines Problems ablehnen, nur weil sie vom Wind hervorgerufen worden sind? Tut es etwas zur Sache, (..), daß niemand da ist, der für sie Verantwortung übernehmen könnte? (…) Nicht die Spur.” (Pateman 82:229) Alles was den Physiker interessiert ist, daß das vom Wind hervorgerufene Ereignis einen Informationswert für ihn hat, und zwar in dem Sinn, daß es eine Lösung seines Problemes anbietet. Genau in diesem Sinne ist auch das Verhältnis zwischen den durch Zeichen repräsentierten Systemzuständen des Computers und ihrem Informationsgehalt zu sehen. Der Output eines Computerprogramms enthält nur dadurch einen Informationsgehalt daß er interpretiert wird, d.h. auf “die Fragen, Puzzles etc. desjenigen bezogen wird, der den Computer benutzt.” (ebd.)

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  3. In diesem Sinn überwinden Informationen auch — wie Heiberg hervorhebt — “das trennende Auseinander des klassischen Subjekt— > Objekt Schemas; sie sind weder Objekt noch Subjekt, sondern verbindend umgreifende Prozesse und Zustande zwischen Subjekten und Objekten.” (Heiberg 76:157)

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  4. Mit ‘Endanwender’ ist eine Benutzer gemeint, der ein Programm für seine spezifischen Fragestellungen und Aufgaben nutzen möchte, ohne dabei den Anspruch zu haben, die Vorgänge im Rechner tatsachlich verstehen zu wollen.

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  5. Mit dem hier skizzierten Interesse des ‘Programmierers’ und des ‘Endanwenders’ werden zwei Extrempositionen beschrieben. Im Normalfall wird ein ‘Mischinteresse’ vorliegen: auch der Endanwender ist am Funktionieren des Systems interessiert und auch der Programmierer versteht die kontextabhängige Bedeutung.

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  6. Ganz ähnlich sieht Hoffmann-Axthelm die Wahrnehmungsrealität in modernen Gesellschaften: “Das Leitsystem kann die Wahrnehmungstätigkeit dann freilich nur binden, weil es selbst Objektcharakter angenommen hat… Die Zeichenschicht ist also eine Sekundärgegenständlichkeit, in der die in den Objekten enthaltene Wahrnehmungstätigkeit für sich genommen ist.” (Hoffmann-Axthelm 84:365)

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  7. An die Stelle unbestimmbarer Komplexität tritt dann das Fortschreiten real möglicher Prozesse. “Dieses Fortschreiten kann als ein zeitlich geordnet werden im Sinne von Prozeßstrukturen mit nichtbeliebiger Abfolge selektiver Schritte, welche über solche ‘complexity in time’ verfügen, die Reduktion höherer Umweltkomplexität ermöglichen.” (Luh-mann 85b:358) Luhmann verweist im Zusammenhang mit dem Begriff ‘complexity in time’ auf den Aufsatz von J.W.S. Pringle “On the Parallel between Learning and Evolution”, Behavior 3 (1951), S. 174–215.

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© 1992 Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden

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Hartmann, C. (1992). Resümee und Ausblick: Die Mensch-Computer-Interaktion als experimentelle Interaktion. In: Technische Interaktionskontexte. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86315-7_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86315-7_9

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag

  • Print ISBN: 978-3-8244-4108-2

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